BFS: Das Budget der privaten Haushalte

24.06.2008 | von Bundesamt für Statistik BFS

Uhr Lesedauer: 4 Minuten


24.06.2008, Neuchâtel. Die Haushaltsbudgeterhebung wurde 2006 einer Revision unterzogen. Die Erhebung wurde mit dem Ziel revidiert, die Qualität zu steigern und die Erhebungsinstrumente zu modernisieren und zu verbessern. Gleichzeitig wurden wichtige Kennziffern neuen internationalen Definitionen angepasst. Im Jahr 2006 betrug das mit der neuen Definition errechnete verfügbare durchschnittliche Monatseinkommen 5970 Franken. Neu ist es auch möglich, den Sparbetrag zu schätzen. Den Haushalten blieben nach allen Ausgaben im Durchschnitt 560 Franken zum Sparen übrig.


Das Bruttoeinkommen Auf der Einkommensseite werden beim Haushaltsbudget vier Quellen unterschieden, die zusammen das Bruttohaushaltseinkommen von durchschnittlich 8490 Franken pro Monat bilden. Die Erwerbseinkommen in der Höhe von 6300 Franken bilden mit rund 74 Prozent den wichtigsten Pfeiler des Budgets. Die Renten und Sozialleistungen stellen mit durchschnittlich 1700 Franken (20%) die zweitwichtigste Quelle der Haushaltseinkommen dar. Daneben spielen die Vermögenseinkommen für den grossen Teil der Haushalte nur eine untergeordnete Rolle (3,9 %). Die Transfers von anderen Haushalten als letzte Hauptgruppe stellen eine weitere Einkommensquelle dar, die im Durchschnitt mit immerhin 1,9 Prozent zum Bruttoeinkommen beiträgt.

Die obligatorischen Ausgaben Die obligatorischen Ausgaben betragen rund 2520 Franken pro Monat oder 30 Prozent des Bruttoeinkommens. Bei den obligatorischen Ausgaben bilden die Steuern mit durchschnittlich 1000 Franken pro Monat den wichtigsten Posten, also rund 12 Prozent des Bruttoeinkommens. Zu den obligatorischen Ausgaben zählen auch die Sozialversicherungsbeiträge (rund 10%) wie zum Beispiel die AHV- und Pensionskassenbeiträge sowie die obligatorischen Krankenkassenprämien (rund 6%).

Das verfügbare Haushaltseinkommen und die Haushaltsausgaben Das verfügbare Haushaltseinkommen wird durch Abzug der obligatorischen Ausgaben errechnet und beträgt durchschnittlich 5970 Franken pro Monat. Es wird vor allem für den Konsum von Waren und Dienstleistungen eingesetzt. Dabei stellen die Ausgaben für Wohnen und Energie mit rund 1380 Franken oder 16 Prozent des Bruttoeinkommens den wichtigsten Posten im Haushaltsbudget dar. Weitere wichtige Posten sind die Ausgaben für Verkehr mit 8,5 Prozent, die Ausgaben für Unterhaltung, Erholung und Kultur mit 7,4 Prozent, die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mit 7,4 Prozent sowie die Ausgaben für Gast- und Beherbergungsstätten mit 6 Prozent. Mit dem verfügbaren Einkommen müssen zudem auch die Zusatzversicherungen der Krankenkassen und die übrigen Versicherungen bezahlt werden, was insgesamt mit rund 3,7 Prozent zu Buche schlägt.

Was bleibt übrig? Nach allen Ausgaben bleibt zum Sparen ein durchschnittlicher Betrag von rund 560 Franken oder 6,6 Prozent des Bruttoeinkommens übrig. Bei den Haushalten der untersten Einkommensklasse (mit weniger als 4400 Franken Bruttoeinkommen) bleibt im Durchschnitt kein Sparbetrag übrig. Diese Haushalte geben mehr Geld aus als sie einnehmen. Dies steht nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem verhältnismässig hohen Anteil von fast 57 Prozent Rentnerhaushalten in dieser Kategorie, bei denen der Vermögensverzehr einen Teil des Haushaltsbudgets finanziert.

Unterschiede nach Einkommensklassen Vergleicht man die Budgets verschiedener Einkommensklassen, können recht markante Unterschiede festgestellt werden. Der Anteil der Wohnausgaben ist beispielsweise bei den Haushalten der tiefsten Einkommensklasse mit 33 Prozent des Bruttoeinkommens bedeutend höher als in der höchsten Einkommensklasse (über 11'800 Franken pro Monat), wo er 12 Prozent ausmacht. Ähnlich verhält es sich mit den Ausgaben für Nahrungsmittel, die bei der tiefsten Einkommensklasse immerhin 13 Prozent ausmachen, während sie bei der höchsten Klasse noch 5,3 Prozent betragen. In anderen Bereichen wie zum Beispiel Unterhaltung, Erholung und Kultur bleibt der Anteil am Haushaltsbudget zwar konstant. In absoluten Werten bedeutet dies aber doch einen beträchtlichen Unterschied: 1110 Franken pro Monat für die höchste Einkommensklasse gegenüber 290 Franken für die tiefste Klasse.

Unterschiede nach Altersklassen Betrachtet man die Altersklassen der Referenzpersonen der Haushalte, werden ebenfalls deutliche Unterschiede sichtbar. Die Haushalte in der jüngsten (bis 34 Jahre) und ältesten Altersklasse (ab 65 Jahren) geben mit über 17 Prozent bzw. 21 Prozent verhältnismässig viel für das Wohnen aus.

Einen vergleichsweise tiefen Anteil von rund 14 Prozent des Bruttoeinkommens machen die Wohnausgaben in der mittleren Altersklasse (ab 45 bis 54 Jahre) aus. Dies ist insbesondere auf die höheren Einkommen und den relativ hohen Anteil von Wohneigentümern in dieser Altersklasse zurückzuführen.

Der Budgetanteil der Ausgaben für Nahrungsmittel steigt mit zunehmendem Alter: während in der jüngsten Altersklasse diese Ausgaben 5,8 Prozent des Bruttoeinkommens ausmachen, belasten sie in der Klasse ab 65 Jahren das Budget mit 9,4 Prozent. Dies steht im Zusammenhang mit den deutlich tieferen Haushaltseinkommen der Haushalte mit Personen im Rentenalter.

--- ENDE Pressemitteilung BFS: Das Budget der privaten Haushalte ---

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