Flughafen-Zukunft ist nicht nur Anwohnersache

18.07.2007 | von Swiss International Air Lines AG


Swiss International Air Lines AG

18.07.2007, Rund um den Flughafen Zürich-Kloten steigt auch der politische Lärmpegel: Im Herbst kommt eine Initiative vors Zürcher Volk, die die Flugbewegungen plafonieren will.

Abgestimmt wird nur im Kanton Zürich, aber das Thema ist landesweit relevant. Swiss-CEO Christoph Franz macht sich im Interview mit swissinfo für einen starken Luftverkehrsstandort Schweiz ohne Plafonierungen stark.

Zürich-Kloten ist der einzige Drehkreuz-Flughafen der Schweiz (Hub), der nicht nur im Passagierverkehr, sondern auch für die Luftfracht eine gesamtschweizerische Rolle spielt.

Mit seinem Schicksal eng verknüpft sind auch die Perspektiven der nationalen Fluggesellschaft Swiss. Deshalb schaltet sich auch Christoph Franz in die Diskussion ein, welches Gewicht Zürich-Kloten als Tor zur Welt zukommt.

swissinfo: Weshalb hängt das Schicksal Ihrer Fluggesellschaft Swiss mit der künftigen Entwicklung des Heim-Flughafens Zürich zusammen?

Christoph Franz: Für eine nationale Airline ist es ganz entscheidend, was mit ihrem Heimat-Flughafen passiert. Denn es geht dabei um den Luftverkehrsstandort Schweiz und dessen Wettbewerbsfähigkeit. Ohne Umsteigeverkehr könnten wir unsere Flugzeuge nicht füllen, denn der Lokalverkehr reicht nicht aus.

Der Züricher Flughafen steht in Konkurrenz zu anderen europäischen Hubs, die Schweizer Fluggäste und Luftfracht ebenfalls abwickeln könnten. Aus Sicht der Passagiere bietet Zürich viele Qualitätsvorteile. Zahlreiche Reisende wollen deshalb in Zürich umsteigen, was die Drehkreuz- oder Hubfunktion eben gerade ausmacht.

Wenn es der Schweiz nicht gelingt, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, riskiert sie ein Ausfasern in ausländische Hubs. Die Begrenzung des operativen Betriebs durch deutsche Verordnungen und regionale Plafonierungs-Initiativen schränkt nicht nur die Swiss ein, sondern schädigt den Luftverkehrsstandort Schweiz insgesamt.

swissinfo: Weshalb wehren Sie sich derart gegen eine Ausweitung der Nachtflugsperre und eine Plafonierung der Flugbewegungen?

C.F.: Weder in Europa noch weltweit gibt es Hubs, die 7 Stunden Nachtflugsperre haben. Wenn die Sperre jetzt auf 8 oder 9 Stunden ausgeweitet würde, liesse sich ein Hub einfach nicht mehr vernünftig betreiben. Zu viele Anschlusszeiten würden wegfallen.

Es geht um die Leistungsfähigkeit des Flughafens, auch im Frachtverkehr im Dienst der Exportwirtschaft. Vom Exportwert her wird immerhin jeder dritte ausgeführte Franken über den Luftweg transportiert, auch wenn es vom Exportvolumen nur 4% sind.

Deshalb ist eine solche Verkehrsinfrastruktur von nationaler Bedeutung und sollte aus dieser Perspektive entwickelt werden. Die Entscheidungen über die Anzahl Flugbewegungen sollten somit nicht allein von jenen Bürgern gefällt werden können, die derzeit in den Anflugschneisen ihre neuen Wohnungen bauen. Die gute Luftverkehrsanbindung der Schweiz ist ein wesentlicher Standortvorteil für die Schweizer Wirtschaft.

swissinfo: Wer baut denn jetzt in Anflugschneisen?

C.F.: Im Süden des Flughafens, in Opfikon, entstehen momentan neue Wohnungen für 6000 Menschen. Wenn man dort einmal eingezogen ist, dann dauert es wohl keine drei Monate, bis im Briefkasten ein Beitrittsschein für eine Flugbeschränkungs-Initiative liegt.

swissinfo: Weshalb können beim Flughafenbau städtische Ballungsräume nicht umgangen werden?

C.F.: Weil die Entwicklung umgekehrt läuft. Nicht die Flughäfen werden in Siedlungsgebiete gebaut, sondern überall auf der Welt entstehen um die Flughäfen automatisch Siedlungen.

In München zum Beispiel wurde der Flughafen ursprünglich weit draussen gebaut. Inzwischen liegt er trotzdem in einem Ballungsraum. Denn Flughäfen schaffen Wachstum und Wohlstand.

swissinfo: Der Lärm ist aber dennoch nicht wegzudiskutieren.

C.F.: Auch der Lärmpegel ist keine fixe Vorgabe. Um den Lärm zu messen, gibt es rund um den Flughafen eine Lärmteppich-Karte. Diese zeigt die Fläche der 60-Dezibel-Beschallung an. Diese Fläche ist seit 1975 bis heute um mehr als die Hälfte geschrumpft.

Befürworter von Flugbewegungs-Plafonierungen sehen diese Innovation der Luftfahrt nicht. Ich erinnere an den Lärm, den die Caravelle in den 60er-Jahren verursachte. Die folgenden Flugzeug-Generationen sind immer leiser und emissionsärmer geworden. Die Schrumpfung des Lärmteppichs kam nämlich trotz einer Ausweitung der Flugbewegungen zustande. 1975 war es 110'000 Bewegungen, 2006 bereits 260'000.

swissinfo: Wird der Lärm mit der Einschränkung von Flugbewegungen also nicht bekämpft?

C.F.: Rechnen Sie nach: Wäre 1975 eine Plafonierung eingeführt worden, hätten wir heute zwar eine viel tiefere Zahl von Flugbewegungen, aber der Anreiz für die Entwicklung und den Ankauf leiserer Flug-Typen wäre viel kleiner.

Historisch gesehen besteht zwischen der Bevölkerung und der Luftfahrt eine Art Pakt. Durch das Mehr an Flugbewegung kann die Fluggesellschaft Swiss am Wachstum der Wirtschaft teilnehmen. Andererseits gibt das der Swiss die Möglichkeit, immer leisere und Kerosen sparendere Flugzeuge anzuschaffen.

--- ENDE Pressemitteilung Flughafen-Zukunft ist nicht nur Anwohnersache ---

Über Swiss International Air Lines AG:
SWISS ist die grösste Fluggesellschaft der Schweiz. Sie bedient ab Zürich und Genf ein weltweites Streckennetz. SWISS ist Teil des Lufthansa-Konzerns und Mitglied der Star Alliance.

Swiss International Air Lines (SWISS) ist die grösste Fluggesellschaft der Schweiz. Sie bindet die Schweiz mit Direktverbindungen ab den Landesflughäfen Zürich und Genf an Europa und die Welt an.

Dafür setzt die Premiumfluggesellschaft eine der modernsten Flotten Europas ein. Ihre Fracht-Division Swiss WorldCargo bietet ein umfassendes Airport-to-Airport- Dienstleistungsangebot für hochwertige, zeitkritische und betreuungsintensive Fracht an.

Als Fluggesellschaft der Schweiz steht SWISS für deren traditionelle Werte und verpflichtet sich zu höchster Produkt- und Servicequalität.


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