27.11.2025
| von Bundesamt für Statistik BFS
Lesedauer: 4 Minuten
27.11.2025, 2024 waren 2,14 Millionen Personen in einer Unternehmensgruppe beschäftigt, 0,8% mehr als im
Vorjahr. Diese Zunahme ist hauptsächlich inländisch kontrollierten Multinationalen zuzuschreiben, die
einen Beschäftigungsanstieg um 1,4% verzeichneten. Sie beschäftigten nahezu die Hälfte der
Arbeitnehmenden aller in der Schweiz tätigen Unternehmensgruppen. In Bezug auf den Umsatz
hatten
die ausländisch kontrollierten Multinationalen das grösste Gewicht: Sie trugen knapp zwei Drittel zum
Gesamtumsatz aller Unternehmensgruppen bei. Dies geht aus den neuesten Ergebnissen der
Statistik
der Unternehmensgruppen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
Nebst strukturellen Variablen wie der Anzahl Gruppen, Unternehmen und Beschäftigte erfasst die Statistik der Unternehmensgruppen (STAGRE) auch monetäre Kennzahlen wie die Warenimporte und - exporte sowie die Bruttowertschöpfung (BWS). Letztere wurde 2024 erstmals veröffentlicht, vorerst als experimentelle Statistik.
Stetig zunehmende Bedeutung der Unternehmensgruppen 2024 waren in der Schweiz insgesamt 66 293 Unternehmen Teil einer Unternehmensgruppe. Sie beschäftigten 2 136 580 Personen. Knapp drei Viertel dieser Tochterunternehmen und Beschäftigten waren einer inländisch kontrollierten Gruppe zuzuordnen. Diese konnten zwischen 2023 und 2024 ihre Position stärken und legten sowohl bei der Anzahl Tochterunternehmen (+4,6%) als auch bei den Beschäftigten (+1,0%) zu. Den grössten Beschäftigungsanstieg generierten die Schweizer Multinationalen (+1,4%). Im Vergleich dazu fiel das Wachstum bei den ausländisch kontrollierten Unternehmensgruppen moderater aus: Die Anzahl Unternehmen stieg um 1,4%, die Beschäftigtenzahl um 0,2%. Nach dem beispiellosen Rückgang im Jahr 2023 ist dies eine vielversprechende Entwicklung.
Unternehmensgruppen spielen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt eine treibende Rolle. Mehr als zwei von fünf Arbeitsplätzen im marktwirtschaftlichen Sektor sind bei ihnen angesiedelt. Im Vergleich zur Gesamtbeschäftigung in der Marktwirtschaft gemäss der Statistik der Unternehmensstruktur haben sich ihre Bestände zwischen 2014 und 2023 stärker entwickelt (+1,9% gegenüber +1,1% im Jahresdurchschnitt).
Kontrastreiche Trends je nach Gruppe und Branche Die Beschäftigung entwickelte sich je nach Art der Gruppe und nach Branche unterschiedlich. Tendenziell waren ausländische Unternehmensgruppen zwischen 2014 und 2023 leicht dynamischer (durchschnittliches jährliches Wachstum von +2,3%) als Schweizer Multinationalen (+1,8%). Die Entwicklungen variieren je nach Wirtschaftszweig.
In den Bereichen «Metalle, Instrumente, Elektro und Maschinen», «Grosshandel» sowie «Finanz- und Versicherungsdienstleistungen» veränderte sich die Beschäftigung in den Unternehmensgruppen unter ausländischer Kontrolle kaum oder war leicht rückläufig, während sie in Schweizer Multinationalen deutlich stärker zunahm. Den markantesten Anstieg verzeichnete der «Tertiärsektor: Rest» mit 5,1%. Zu dieser Kategorie gehören insbesondere die Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben sowie das Gesundheitswesen.
Rückläufige Umsätze in multinationalen Unternehmensgruppen Der Umsatz der Unternehmensgruppen wird für 2023 auf über 2570 Milliarden Franken geschätzt und ist gegenüber dem Vorjahr stark rückläufig (–15,7%). Dies ist hauptsächlich auf die Multinationalen zurückzuführen: Der Umsatz der multinationalen Gruppen unter Schweizer Kontrolle brach um 12,9% ein, jener der ausländisch kontrollierten Gruppen um 18,2%. Im Gegensatz dazu stieg der Umsatz rein inländischer Gruppen um 4,1% an. Aufgrund ihres relativ geringen Gewichts (4% des Gesamtumsatzes aller Unternehmensgruppen) konnten sie den Rückgang der Multinationalen jedoch nicht kompensieren. Zwischen 2014 und 2023 war der Indikator der Umsätze besonders volatil.
Hinsichtlich des Umsatzes ist auch eine starke Konzentration festzustellen: Die Gruppen, die mehr als 750 Millionen Franken generierten, waren für über 83% des Gesamtumsatzes verantwortlich. Zu dieser Kategorie sehr grosser Unternehmensgruppen gehören überwiegend ausländische Multinationale mit einem doppelt so hohen Umsatz wie jener ihrer Schweizer Pendants. Dies ist umso interessanter, als lediglich 226 ausländische Gruppen diese Schwelle erreichen, d. h. weniger als 2% aller multinationalen Unternehmen unter ausländischer Kontrolle.
Die meisten ausländischen Gruppen befinden sich unter europäischer Kontrolle. Drei Viertel der Unternehmen und Arbeitsplätze aller ausländischen Unternehmensgruppen sind in Europa angesiedelt. In Bezug auf den Umsatz haben die europäischen Multinationalen dagegen weniger Gewicht: Der Anteil der Kategorie «Rest der Welt» fällt nahezu gleich aus. Die Unternehmensgruppen mit Sitz in Europa registrierten zwischen 2022 und 2023 einen markanten Umsatzrückgang (–24,1%). Dieser ist hauptsächlich auf die in absoluten Zahlen verbuchte Abnahme bei Gruppen aus Deutschland und dem Vereinigten Königreich zuzuführen. Bei den Gruppen mit Sitz im «Rest der Welt» ist der Rückgang moderater (–11,4%).
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--- ENDE Pressemitteilung Schweizer Unternehmensgruppen treiben die Beschäftigung voran, ausländische Multinationale den Umsatz ---
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