Die Partnerorganisationen von Caritas Schweiz bereiten sich derzeit auf eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen vor. Die Einstellung der Kämpfe und die Öffnung der Grenzen sind Voraussetzung, um die Zivilbevölkerung wieder mit dringend benötigten humanitären Hilfsgütern zu versorgen.
"Wir können unsere Verteilmechanismen innert kürzester Zeit wieder hochfahren und die Menschen mit lebensnotwendigen Gütern sicher und geordnet versorgen", sagt Sarah Buss, Leiterin Katastrophenhilfe Ausland bei Caritas Schweiz. "Was es jetzt braucht, sind konstante Lebensmittellieferungen im grossen Stil, in erster Linie durch das UN-Ernährungsprogramm und das Palästinenserhilfswerk UNRWA. Nur das schafft Stabilität in dieser Extremsituation nach fast zwei Jahren Krieg und totaler Zerstörung."
Bewährte Hilfsstrukturen wieder instand setzen
Die humanitäre Lage im Gazastreifen spitzt sich derzeit dramatisch zu. Es werden von Israel kaum Lebensmittel in den Landstrich gelassen, Treibstoff und Trinkwasser sind nur noch in kleinsten Mengen vorhanden. Die extreme Mangellage wirkt sich destabilisierend auf die Bevölkerung aus, in den Familien und der Gemeinschaft nehmen Konflikte zu.
In dieser desolaten Verfassung ist es inakzeptabel und absolut ungenügend, Hilfsgüter an nur vier vorbestimmten Orten für Hunderttausende Menschen bereitzustellen, wie es die Gaza Humanitarian Foundation derzeit praktiziert. Der Verteilkampf um Grundnahrungsmittel hat bereits Hunderte Todesopfer gefordert. Für die Caritas ist klar: Die humanitären Korridore müssen umgehend geöffnet und die bewährten Verteilstrukturen schnellstmöglich wieder zugelassen werden.
Hilfe in beschränktem Rahmen weiterhin möglich
Trotz der apokalyptischen Zustände setzen die Partnerorganisationen von Caritas Schweiz ihre Nothilfe in beschränktem Rahmen fort. So hat Caritas Jerusalem in ihren etwa zehn Zentren für medizinische Erstversorgung im Gazastreifen noch einen kleinen Vorrat an Arzneimitteln und Medikamenten. "Jeden Tag kommen Hunderte Patientinnen und Patienten für unterschiedlichste Behandlungen", sagt Anton Asfar, Direktor von Caritas Jerusalem. "Uns fehlen insbesondere Medikamente für chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Grüner Star - mit schwerwiegenden langfristigen Folgen."
Die Versorgung mit Trinkwasser durch die Caritas-Partner ist möglich, aber regional begrenzt, weil auch die Hilfsorganisationen so gut wie kein Benzin mehr für ihre Transporte und Generatoren haben. Die Einfuhr wird blockiert. Hauptfortbewegungsmittel im Gazastreifen sind Eselkarren und Fahrräder.
Die Caritas muss ihre Hilfsprogramme den sich ständig verändernden Bedingungen anpassen. Die Lieferung von Hygienepaketen beispielsweise, finanziert durch die Glückskette, wird seit Monaten blockiert. Statt Seife, Zahnbürsten, Waschpulver, Toilettenpapier oder Windeln erhalten bedürftige Personen und Familien nun Bargeld. "Das, obwohl die Märkte fast leer sind. So können die Menschen das bezahlen, was sie am dringendsten brauchen. Häufig sind dies Ausgaben für Wohn-, Transport- und Kommunikationskosten", sagt Sarah Buss.
Eine Waffenruhe wäre der erste Schritt hin zur Beendigung des humanitären Dramas im Gazastreifen. Erforderlich sind jetzt unmissverständliche politische Signale - auch aus der Schweiz -, dass die Kriegshandlungen sofort eingestellt, die israelischen Geiseln freigelassen und die Blockade von humanitären Hilfsgütern aufgehoben werden müssen. Die Region braucht dringend einen Friedensplan und faire Lebensbedingungen für alle.
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