Mehrheit der Schweizer Bevölkerung lehnt höhere Gebäude und weniger Grünflächen ab

19.06.2025 | von Comparis.ch AG

Uhr Lesedauer: 4 Minuten


19.06.2025, Eine repräsentative Comparis-Umfrage zeigt: Fast zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung nehmen einen Wohnungsmangel in ihrer Region wahr. Dennoch lehnt eine Mehrheit der Befragten bauliche Lösungen wie höhere Gebäude oder eine Verdichtung durch weniger Grünflächen ab. Der Wille zur baulichen Verdichtung trifft auf kulturelle und emotionale Widerstände – insbesondere bei Frauen, älteren Personen und Haushalten mit Kindern. «Der Wunsch nach mehr Wohnraum trifft auf den Wunsch nach Lebensqualität. Das erzeugt einen Zielkonflikt», sagt Comparis-Immobilienexperte Harry Büsser.


Der Wohnungsmangel in der Schweiz ist für viele spürbar: 61,4 Prozent der Bevölkerung finden, dass es in ihrer Region zu wenige Wohnungen gibt. Besonders ausgeprägt ist dieses Gefühl in der Westschweiz (65 Prozent), gefolgt von der Deutschschweiz (61 Prozent). Nur in der italienischsprachigen Schweiz ist kaum Wohnungsmangel spürbar. Nur 35 Prozent der Befragten bemerken dort einen solchen. Das zeigt eine repräsentative Befragung des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch mit dem grössten Immobilienportal der Schweiz.

In den Städten wird der Wohnungsmangel von den meisten Befragten erlebt (68,6 Prozent), während es in Agglomerationen (57,5 Prozent) und auf dem Land (55,4 Prozent) etwas weniger ist.

Widerspruch: Mangel ist spürbar – Lösungen unerwünscht

Trotz der verbreiteten Wahrnehmung von Wohnungsmangel stösst ein grosser Teil von möglichen baulichen Gegenmassnahmen auf Ablehnung. 50,7 Prozent sprechen sich gegen höhere Gebäude aus, 70,7 Prozent wollen keine Reduktion von Grünflächen oder der Abstände zwischen Häusern.

«Viele Leute erleben Wohnungsmangel als Problem – aber sie möchten ihr gewohntes Umfeld trotzdem nicht verändern. Der Wunsch nach mehr Wohnraum trifft auf den Wunsch nach Lebensqualität. Das erzeugt einen Zielkonflikt, den viele unbewusst verdrängen», sagt Comparis-Immobilienexperte Harry Büsser.

Gender-Gap bei der Verdichtung: Männer wollen hoch hinaus – Frauen lieber nicht

Besonders ausgeprägt ist die Ablehnung bei Frauen: 57,4 Prozent lehnen höhere Gebäude ab – bei den Männern hingegen ist es umgekehrt: Eine Mehrheit (53,2 Prozent) befürwortet höhere Gebäude. Auch bei der Reduktion von Grünflächen lehnen 75,6 Prozent der Frauen solche Eingriffe ab – bei den Männern sind es «nur» 64,1 Prozent.

«Frauen übernehmen oft die emotionale Verantwortung für das Wohnumfeld – etwa durch Kinderbetreuung, Pflegearbeit oder Nachbarschaftsbeziehungen. Eingriffe in Grünflächen oder die Bauhöhe werden deshalb möglicherweise stärker als Bedrohung der Lebensqualität empfunden», erklärt Büsser.

Junge offener als Ältere – auch Bildung spielt eine Rolle

Je jünger und gebildeter die Befragten, desto grösser ist die Zustimmung zu baulichen Lösungen. In den Städten – wo der Druck am grössten ist – sind 56,6 Prozent für höhere Gebäude. Auch höher gebildete Personen sind der Verdichtung gegenüber offener.

«Wer jünger ist oder studiert hat, kennt meist verschiedene Wohnformen und sieht bauliche Verdichtung wahrscheinlich eher als notwendigen Schritt für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Bei Älteren überwiegt dagegen wohl oft der Wunsch nach Stabilität und Bewahrung des Status quo», so der Comparis-Experte.

Einsprachen: Zustimmung wächst mit dem Einkommen

Eine relative Mehrheit von 48,3 Prozent ist für eine Einschränkung von Einsprachen bei Bauprojekten – 45,7 Prozent sind dagegen. Männer und ältere Personen stimmen eher zu. Bei Haushalten mit einem Brutto- Haushaltseinkommen über 8'000 Franken pro Monat liegt die Zustimmung bei 54,6 Prozent.

«Personen mit höherem Einkommen sind oft pragmatischer, wenn es um Wohnbaufragen geht. Sie wissen, dass Einsprachen Projekte verzögern und verteuern – was letztlich auch ihre eigenen Wohn- oder Anlagepläne beeinträchtigen kann», sagt Büsser. «Zudem verfügen sie häufiger über das nötige Wissen oder die Netzwerke, um sich auch ohne Einspracheverfahren Gehör zu verschaffen.»

Grünflächen sind tabu – auch in der Stadt

Besonders hoch ist der Widerstand gegen eine Verdichtung durch Verzicht auf Grünräume: 70,7 Prozent der Befragten lehnen das ab – selbst in Städten sind es 67,2 Prozent.

«Grünflächen sind für viele Leute ein Symbol für Lebensqualität und Rückzugsorte im Alltag. Ihre Reduktion löst stärkere Emotionen aus als abstrakte Quadratmeterzahlen für neue Wohnungen», sagt Büsser.

Fazit: Kluft zwischen Problembewusstsein und Veränderungsbereitschaft

Die Umfrage zeigt auch: Die Mehrheit der Bevölkerung erkennt den Wohnungsmangel – aber nur eine Minderheit ist bereit, bauliche Konsequenzen zu akzeptieren.

«Wir sehen eine klassische NIMBY-Haltung: Not In My Backyard. Die Leute wollen Lösungen – aber möglichst nicht vor ihrer Haustüre. Das macht die Wohnbaupolitik besonders anspruchsvoll», fasst Comparis-Experte Büsser zusammen. «Diese politischen Wege bleiben die gangbarsten zu mehr Wohnraum: Man versucht die Frauen für Hochhäuser zu gewinnen und/oder eine absolute Mehrheit für Massnahmen gegen zu viele Einsprachen zu erreichen.»

Methodik

Die repräsentative Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag von comparis.ch im April 2025 unter 1’011 erwachsenen Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt.

Weitere Informationen:

Harry Büsser
Immobilien-Experte
Telefon: 044 360 53 91
E-Mail: media@comparis.ch
comparis.ch



--- ENDE Pressemitteilung Mehrheit der Schweizer Bevölkerung lehnt höhere Gebäude und weniger Grünflächen ab ---

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