85% der 11- bis 15-Jährigen stufen ihre Gesundheit als gut bis ausgezeichnet ein. Bei den Buben sind diese Werte seit 2002 eher stabil, während sie namentlich bei den 13- und 15-jährigen Mädchen merklich zurückgingen. Auch bei der Lebenszufriedenheit ist eine Verschlechterung zu verzeichnen, insbesondere bei den Mädchen im Alter von 15 Jahren. Die Entwicklung gerade bei den Mädchen zeigte sich schon vor der Pandemie. Insgesamt sind 55% der 11- bis 15-Jährigen mit ihrem Leben sehr zufrieden.
11- bis 15-jährige Mädchen stufen ihre Gesundheit schlechter ein als Buben
Vermutlich sind es vielschichtige Gründe
Die Pandemie hat den Stress und die psychischen Herausforderungen bei Jugendlichen zweifellos erheblich gefördert. Doch die Ursachen für die Verschlechterung des Gesundheitszustands sind höchstwahrscheinlich vielfältig. Mehrere Hypothesen globaler Art werden diskutiert, u.a. die mit dem Krieg in der Ukraine oder dem Klimawandel verbundenen Ängste. Weiter könnten der Anforderungsdruck und die sozialen Netzwerke eine Rolle spielen, z. B. in Bezug auf Cybermobbing oder den Vergleich mit geschönten Inhalten. "Generell berichteten Mädchen im Vergleich zu den Buben schon immer über ein schlechteres Wohlbefinden. Aber im Vergleich zu 2018 sind die entsprechenden Werte weiter auseinandergegangen. Die Pandemie hat dieses Phänomen noch verstärkt", erklärt Studienleiterin und Co-Leiterin der Forschungsabteilung von Sucht Schweiz, Marina Delgrande Jordan.
Wer soziale Netzwerke oft nutzt, berichtet häufiger über eine schlechte psychische Gesundheit
Die HBSC-Studie 2022 zeigt bei den 11- bis 15-Jährigen einen Zusammenhang zwischen dem Wohlbefinden und der psychischen Gesundheit einerseits und der häufigen Nutzung sozialer Netzwerke andererseits: Jugendliche, die wenig in sozialen Netzwerken unterwegs sind, schätzen ihre Gesundheit und ihre Lebensqualität eher als gut ein. Die Förderung der Medienkompetenz ist in dieser Hinsicht zentral. Eine kritische Auseinandersetzung mit Web- Inhalten, beispielsweise realitätsfremde Schönheitsideale oder das vermeintlich bessere Leben von anderen, und ein gesundes Selbstwertgefühl sind essenziell. Eltern können den kritischen Blick, das Hinterfragen fördern: durch ihr Interesse an dem, was Jugendliche umtreibt und was sie online nutzen, durch Begleitung und Diskussion über Risiken wie Cybermobbing, Schutz der Privatsphäre oder unrealistische Idealbilder in sozialen Netzwerken.
Jugendliche und ihre Ressourcen stärken
Viele Jugendliche verfügen über vielfältige persönliche Ressourcen und ein unterstützendes Umfeld. Erfahrungen und Hobbys sowie soziale Kontakte im realen Leben stärken junge Menschen. Bei der Bewältigung von Stress helfen beispielsweise das Gefühl der Selbstwirksamkeit und das Wissen, dass Angehörige für einen da sind. Doch nicht alle Jugendlichen sind in dieser Hinsicht gleich gut aufgestellt. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Gesundheitsförderung und damit die Entwicklung der Ressourcen zu stärken sowie Lebenskompetenzen zu fördern - auch bezüglich Stresssituationen bei schulischen Anforderungen. Von Bedeutung sind weiter die Früherkennung von gefährdeten Jugendlichen sowie die Frühintervention mit unterstützenden Massnahmen, damit Probleme so früh wie möglich angegangen werden und sich nicht verstetigen.
Zur Studie HBSC
Die national repräsentative Schülerinnen- und Schülerstudie HBSC (Health Behaviour in School-aged Children) zum Gesundheitsverhalten der 11- bis 15-Jährigen wird hierzulande alle vier Jahre von Sucht Schweiz durchgeführt. Der aktuelle Bericht zur Gesundheit und dem Wohlbefinden stützt sich auf die jüngsten Daten aus dem Jahr 2022 und zeichnet die Entwicklung nach.
Neue Daten zum Wohlbefinden im Zuge der Pandemie
Die Studie HBSC liefert für das Jahr 2022 spezifische Zahlen zum Wohlbefinden im Zuge der Pandemie. Die Befragung in den Schulen fand ab März (als Schutzmassnahmen wie Quarantänen noch in Kraft waren) bis Ende Juni 2022 statt.
Weiterführende Links:
Sucht Schweiz will Probleme im Zusammenhang mit dem Konsum psychoaktiver Substanzen und Verhaltensweisen mit Suchtpotenzial verhindern oder vermindern.
Wir fördern die gesellschaftliche Debatte im Suchtbereich. Wir entwickeln und verbreiten wissenschaftliche Erkenntnisse, die es erlauben, die zugrundeliegenden Probleme zu verstehen, ihnen vorzubeugen und angemessen zu begegnen. Wir setzen uns für wirksame Massnahmen und politische Rahmenbedingungen zur Problemreduktion ein. Wir engagieren uns für ein Umfeld, das den Menschen eine gesunde Lebensweise erleichtert und die individuellen Gesundheitskompetenzen stärkt. Dabei kombinieren wir Massnahmen der Suchtprävention und der Gesundheitsförderung.
Wir unterstützen all jene mit besonderen Risiken – Kinder und Jugendliche sowie Menschen in kritischen Lebensphasen. Betroffenen und Nahestehenden stehen wir informierend, beratend oder finanziell zur Seite.
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