Die Zürcher Kantonalbank erzielt ein starkes Halbjahresergebnis mit einem Konzerngewinn von CHF 677 Millionen |
01.09.2023
| von Zürcher Kantonalbank
01.09.2023, Der Geschäftsertrag steigt um 25,5 Prozent, der Halbjahresgewinn um 25,2 Prozent. Das Zinsengeschäft und das Handelsergebnis legen gegenüber Vorjahr deutlich zu. Das Aufwand-Ertrag- Verhältnis (Cost-Income-Ratio) sinkt auf 48,7 Prozent. Die Kundenvermögen steigen um 7,6 Prozent auf CHF 430,4 Milliarden; erfreulicher Netto-Neugeldzufluss von CHF 19,3 Milliarden. Das gute Ergebnis ermöglicht es, Reserven zu stärken, wodurch die Kapitalisierung gegenüber dem Vorjahr steigt. Sie liegt signifikant über den regulatorischen Mindestanforderungen.
Zinswende stärkt Geschäftsertrag
Im ersten Halbjahr konnte die Zürcher Kantonalbank ihren Geschäftsertrag um 25,5% auf CHF 1'687 Mio. steigern (Vorjahr: CHF 1'344 Mio.), wozu alle wesentlichen Ertragspfeiler beigetragen haben. Besonders positiv hat sich der Hauptpfeiler entwickelt: Im Zinsengeschäft steigt der Brutto-Erfolg um 40,8% auf CHF 939 Mio. – dies ist auf die rasante Zinswende mit zwei weiteren Zinsschritten der Schweizerischen Nationalbank (SNB) allein in der ersten Jahreshälfte zurückzuführen. Im Jahresvergleich haben sich die Rahmenbedingungen stark verändert: Die jahrelange negative Verzinsung der SNB-Einlagen ist weggefallen und statt einer Verrechnung von Negativ- oder Nullzinsen bietet die Bank ihren Kundinnen und Kunden auf Sparguthaben, Kassenobligationen und Termingeldern wieder eine attraktive Verzinsung. Zusätzlich hat das Zinsumfeld Opportunitäten im Geldmarkt geschaffen, die die Bank nutzen konnte. Da zudem die durch Ausfallrisiken bedingten Wertberichtigungen gegenüber dem Vorjahr tiefer ausfallen, nimmt der Netto-Erfolg im Zinsengeschäft um CHF 296 Mio. auf CHF 946 Mio. zu.
Der zweitgrösste Ertragspfeiler der Bank entwickelt sich stabil: Der Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft liegt mit CHF 475 Mio. quasi unverändert gegenüber Vorjahr (CHF 473 Mio.). Dabei ist der Kommissionsertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft aufgrund geringerer Transaktionsvolumen und tieferen Erträgen aus der Vermögensverwaltung zurückgegangen. Dies konnte kompensiert werden mit höheren Kommissionserträgen im Kreditgeschäft, im übrigen Dienstleistungsgeschäft sowie durch einen leicht tieferen Kommissionsaufwand. Die verwalteten Vermögen sind seit Jahresbeginn um CHF 30,4 Mrd. auf CHF 430,4 Mrd. gewachsen. Dazu trägt der Netto- Neugeldzufluss von CHF 19,3 Mrd. bei (Vorjahr: CHF 17,8 Mrd.). Hinzu kommen CHF 11,8 Mrd. durch die anders als im Vorjahr positiv ausgefallene Marktentwicklung. «Wir konnten viele neue Kundenzugänge verzeichnen. Diese haben aber auf die Ertragszahlen im ersten Halbjahr insgesamt keinen wesentlichen Einfluss. Der Netto-Neugeldzufluss ist breit abgestützt und grösstenteils unabhängig von den Ereignissen rund um die Credit Suisse», sagt CEO Urs Baumann.
Das Handelsgeschäft als dritte Ertragskomponente hat ein starkes Ergebnis erwirtschaftet: Der Ertrag ist um 19,6% auf CHF 252 Mio. gestiegen. Gründe sind ein konstant hoher Nachfrageüberhang im Obligationenmarkt sowie das volatile Umfeld im Devisenmarkt, das zu hohen Umsätzen und Erträgen im Obligationen-, Devisen- und Geldhandel geführt hat.
Sinkendes Aufwand-Ertrag-Verhältnis
Der Geschäftsaufwand beläuft sich auf CHF 818 Mio. und hat um 6,9% zugenommen. Dies liegt einerseits an einem um 7,0% höheren Personalaufwand von CHF 594 Mio. Dabei ist innert Jahresfrist der Personalbestand teilzeitbereinigt um 197 FTE auf 5'337 FTE gestiegen. Zum anderen erhöht sich der Sachaufwand um 6,9% auf CHF 225 Mio. – hauptsächlich durch höhere IT-Aufwendungen im Zusammenhang mit Weiterentwicklungen. Auch die Teuerung macht sich bei höheren Lizenzgebühren und steigenden Energiekosten bemerkbar. Da der Ertrag markant stärker gestiegen ist, sinkt das Aufwand-Ertrag-Verhältnis (Cost-Income-Ratio) auf 48,7% (Vorjahr: 56,2%).
Rückläufig sind auch Wertberichtigungen und Abschreibungen: Die Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellen Werten fallen mit CHF 43 Mio. um CHF 11 Mio. tiefer aus als im Vorjahr. Davon entfallen CHF 8 Mio. auf die im ersten Quartal 2023 ausgelaufene Goodwill-Abschreibung von Swisscanto. Die Position Veränderungen von Rückstellungen, übrigen Wertberichtigungen sowie Verluste weist eine Nettoauflösung von CHF 5 Mio. auf (Vorjahr: Nettoauflösung von CHF 12 Mio.). Der resultierende Geschäftserfolg von CHF 831 Mio. übertrifft mit einem Plus von 54,7% gegenüber Vorjahr die Erwartungen. Dies ermöglicht es, den Reserven für allgemeine Bankrisiken CHF 150 Mio. zuzuweisen. Unter dem Strich ergibt dies den Halbjahresgewinn von CHF 677 Mio. Die Eigenkapitalrendite (RoE) steigt auf 10,4% (Vorjahr: 8,7%).
Gestärkte Kapitalbasis
Der Immobilienmarkt im Wirtschaftsraum Zürich zeigt sich in robustem Zustand. Der Hypothekarbestand in der Bilanz ist gegenüber dem Jahresende um 2,1% auf CHF 98,9 Mrd. gestiegen. Die Bank hat das Volumenwachstum unter Berücksichtigung ihrer unverändert hohen Qualitätsstandards erzielt. Auf der Passivseite sind die Kundeneinlagen um CHF 1,1 Mrd. auf CHF 104,4 Mrd. gewachsen. Diese decken 94,6% der Ausleihungen der Bank ab (Vorjahr: 91,6%), was sich positiv auf die Refinanzierungsposition auswirkt. Die Bilanzsumme hat sich seit Jahresbeginn um 1,5% auf CHF 202,9 Mrd. erhöht. Die Bilanzstruktur bleibt im Wesentlichen unverändert.
Die Erhöhung der Reserven für allgemeine Bankrisiken stärkt die Eigenmittel und die Kapitalisierung der Bank. Die risikobasierte Eigenkapitalquote (going-concern) beträgt per 30. Juni 2023 18,0% (Vorjahr: 17,6%) und übersteigt damit signifikant die derzeitigen Eigenmittelanforderungen als systemrelevante Inlandbank von 13,8%. Die Leverage Ratio (going-concern) liegt mit 6,2% ebenfalls deutlich über den Anforderungen von 4,5%. Die weiterhin hohen Liquiditätsreserven führen zu einer Liquidity Coverage Ratio (LCR) von 147% (Vorjahr: 149%). Die Zürcher Kantonalbank wird von den Ratingagenturen Fitch, Moody's und Standard & Poor's mit einem Rating von AAA bzw. Aaa ausgezeichnet. Auch auf «Stand-alone-Basis» ohne Berücksichtigung einer allfälligen Unterstützung durch den Staat zählt die Bank mit einem Rating von aa- durch Standard & Poor's zu den sichersten Universalbanken der Welt.
Ausblick
«Die Schweizer Wirtschaft zeigt sich widerstandsfähiger als erwartet. Trotz der jüngst rückläufigen Inflation bleibt aber ein Risiko von Zweitrundeneffekten. Dies könnte einen weiteren Zinsschritt der SNB in diesem Jahr nach sich ziehen, um die Preisstabilität mittelfristig zu gewährleisten. Mit ihrem diversifizierten und soliden Geschäftsmodell ist die Zürcher Kantonalbank dafür gut gewappnet», sagt CEO Urs Baumann. «Für das zweite Halbjahr erwarten wir eine Abnahme der Erlösdynamik. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir mit dem starken Halbjahresergebnis eine gute Basis für ein erfreuliches Jahresergebnis geschaffen haben.»
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Die Zürcher Kantonalbank ist eine selbstständige Anstalt des kantonalen Rechts. Der Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit, ihr Zweck sowie ihre Beaufsichtigung und die Organisation der Bankorgane sind im Gesetz über die Zürcher Kantonalbank geregelt.
Die ZKB erfüllt einen gesetzlichen Leistungsauftrag. Gleichzeitig wird sie nach kaufmännischen Grundsätzen geführt und soll einen angemessenen Gewinn erwirtschaften.
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