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2021 sind die Richtzinsen für zehnjährige Festhypotheken um rund 10 Basispunkte gestiegen. Die Zinsspanne schwankte im Jahresverlauf relativ stark zwischen 1,03 und 1,32 Prozent. Für das Jahr 2022 erwartet Comparis sogar eine weitere Ausdehnung der Bandbreite. Allerdings dürfte diese nur klein sein. Trotzdem muss mit noch stärkeren Zinsausschlägen gerechnet werden. «2022 ist bei den Hypothekarzinsen mit einer grösseren Schwankungsbreite als im Vorjahr zu rechnen. Dabei wird besonders in der zweiten Jahreshälfte eine Tendenz zu höheren Sätzen spürbar sein», prognostiziert Comparis-Finanzexperte Leo Hug. Bei den zehnjährigen Festhypotheken dürfte die Schwankungs- Bandbreite zwischen 0,85 und 1,35 Prozent liegen. Aktuell beträgt der zehnjährige Richtzins 1,16 Prozent. Der von HypoPlus, der Hypothekarspezialistin der Comparis-Gruppe, vermittelbare Top- Zinssatz liegt bei nur 0,70 Prozent.
Vor allem steigende Energiepreise schürten im vierten Quartal 2021 Inflationsängste, was die Zinsen vorübergehend auf Jahresrekord hievte. Insgesamt rechnet Comparis für das nächste Jahr mit etwas höheren Preisen. In der Schweiz dürfte sich die Teuerung bei rund 0,7 Prozent einpendeln. Im mehrjährigen Vergleich befinden wir uns in einer Periode anziehender Inflation. Comparis rechnet darum im 2022 mit einem leichten Aufwärtsdruck auf die Kapitalmarktzinsen. Für zusätzlichen Schub bei den Langfristzinsen wird in der zweiten Jahreshälfte die geplante Reduktion der Anleihenkäufe durch die Europäische Zentralbank sorgen. Dem wird sich auch der Schweizer Kapitalmarkt und damit auch der Hypothekarmarkt nicht ganz entziehen können.
Starker Zinsanstieg unwahrscheinlich
In den vergangenen Wochen beunruhigten vor allem steigende Energiepreise die internationalen Märkte. In der Schweiz, die die Energiepreise weniger stark gewichtet, sorgten vor allem teuere Reisen und Hotelübernachtungen für steigende Inflationszahlen. Comparis stuft den Anstieg der Energiepreise als temporäre Erscheinung ein. Die höheren Preise im Tourismus sind ein Basiseffekt der Preisreduktionen im Vorjahr und folglich ebenfalls ein kurzfristiges Phänomen. «Signifikant höhere Zinsen sind darum 2022 unwahrscheinlich. Es zeichnet sich aber ein leichter Zinsanstieg in der zweiten Jahreshälfte ab», so Hug.
Was heisst das für die Hypothekarnehmenden?
Comparis-Experte Hug rät Hypothekarschuldnern und Hypothekarschuldnerinnen zu folgendem Verhalten:
Die Hypothekarexpertin der Comparis-Gruppe HypoPlus beobachtet zurzeit eine steigende Nachfrage für längere Laufzeiten. Für die Rechtfertigung des Trends zu 15-jährigen Festhypotheken gibt es drei gute Argumente:
«Mit dem Angebot von Hypotheken ohne Vorfälligkeitsprämie können Hypothekarnehmende endlich auch sehr langfristige Zinsstrategien umsetzen, ohne übergrosse oder gar unkalkulierbare Risiken auf sich zu nehmen», so Hug.
Akzeptieren Sie keinesfalls den erstbesten von der Hausbank offerierten Zinssatz. Zwischen den Zinsen, die die Hypothekarinstitute ins Schaufenster (Richtzinsen) stellen, und den bestverhandelten Zinsen klafft meist eine grosse Lücke. Das folgende Beispiel zeigt, das Sparpotenzial ist enorm:
Schaufensterzins (10 Jahre): 1,16 %
Durch HypoPlus bestverhandelter Zinssatz: 0,70 %
Hypothek: 750’000 Franken
Zinsdifferenz pro Jahr: 0,46 %
Ersparnis in Franken pro Jahr: 3’450 Franken
Ersparnis in Franken für die gesamte Laufzeit: 34’500 Franken
Methodik
Die Angaben zu den Richtzinsen der Comparis-/HypoPlus- Zinsprognose basieren auf den Richtsätzen von rund 50 Kreditinstituten. Sie werden täglich aktualisiert und im Zinsüberblick publiziert.
Weitere Informationen:
Leo Hug
Finanz-Experte
Telefon 079 687 83 93
E-Mail:
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