Am 13. Februar 2022 wird über die Initiative zum Tier- und Menschenversuchsverbot abgestimmt. Sowohl Forschung an Tieren wie an Menschen würde durch eine Annahme der Initiative stark eingeschränkt. Dies gälte unter anderem auch für klinische, psychologische und sportwissenschaftliche Studien mit Menschen. Auch Forschung, welche die Haltung und medizinische Versorgung von Nutz- und Haustieren betrifft, dürfte nicht mehr weiter durchgeführt werden.
Medizinische Fortschritte verhindert
Um beispielsweise neue medizinische Therapien zu entwickeln, ist Forschung an ganzen Organismen immer noch nötig, und Tierversuche können nur teilweise durch alternative Methoden wie Zellkulturen ersetzt werden. Auch müssen neu entwickelte Medikamente und Therapien aus Gründen der Sicherheit an gesunden Freiwilligen getestet und ihre Wirksamkeit mit Personengruppen verglichen werden, die ein Scheinmedikament ohne Wirkung erhalten (Placebo). Die Initiative würde Fortschritte in der Behandlung von Patientinnen und Patienten verhindern.
Durch ein totales Verbot von Tierversuchen und Forschung am Menschen würde die Schweiz den Anschluss an die internationale Forschung verlieren. Der SNF lehnt deshalb die Initiative ab, so wie auch die Schweizer Hochschulen (swissuniversities) und die Akademien der Wissenschaften Schweiz.
3R-Prinzipien werden weiterentwickelt
Durch seine hohen Qualitätsansprüche an Forschungsprojekte handelt der SNF im Sinne der 3R- Prinzipen für den humanen Umgang mit Tieren. Diese aus der Forschungsgemeinschaft stammenden und vom Bund verordneten Richtlinien geben vor, wenn immer möglich Tierversuche durch alternative Ansätze zu ersetzen ("replace"), die Zahl der Tiere möglichst klein zu halten ("reduce") und die Tiere möglichst wenig zu belasten ("refine"). Die Forschungsgemeinschaft arbeitet stetig an Verbesserungen.
In diesem Sinne hat der SNF im Mai 2021 im Auftrag des Bundesrates das Nationale Forschungsprogramm "Advancing 3R - Tiere, Forschung und Gesellschaft" ausgeschrieben. Es soll dem Spannungsfeld um das Tierwohl Rechnung tragen und die Forschung in der Biomedizin weiter verbessern. Im April 2022 werden die Projekte ausgewählt, die gefördert werden. Die Forschungsphase wird bis 2027 dauern, und im November 2028 wird das Programm die Synthese mit Empfehlungen publizieren.
Verbesserung von klinischen Studien
Der SNF fördert auch in der klinischen Forschung nur höchste Qualität. Mit dem Spezialprogramm für "Investigator Initiated Clinical Trials" (IICT) unterstützt er klinische Studien, die aus medizinischer und gesellschaftlicher Sicht einen ungedeckten Bedarf darstellen. Die Studien sind von Bedeutung für Patientinnen und Patienten, stehen aber nicht im Fokus der Industrie. Im Jahr 2021 waren zum ersten Mal Patientinnen und Patienten an der Auswahl der IICT-Projekte beteiligt. Dadurch hat der SNF sichergestellt, dass die eingereichten Projekte die Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten angemessen berücksichtigen.
Zudem werden mit dem MD-PhD-Programm und der Initiative "Protected Research Time for Clinicians" forschungsorientierte Ärztinnen und Ärzte unterstützt. Mit BioLink wird die Vernetzung von Biobanken und somit auch eine bessere Erforschung von Krankheiten gefördert. Die "Swiss Clinical Trial Organisation", die die Qualität von klinischen Studien verbessern möchte, wird ebenfalls vom SNF mitfinanziert. Das Wohl des Individuums hat durch das Humanforschungsgesetz und die von der Schweiz unterzeichnete Helsinki-Deklaration Vorrang vor Wissenschaft und Gesellschaft.
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Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) fördert im Auftrag des Bundes die Forschung in allen wissenschaftlichen Disziplinen, von Geschichte über Medizin bis zu den Ingenieurwissenschaften
Um die nötige Unabhängigkeit sicherzustellen, wurde der SNF 1952 als privatrechtliche Stiftung gegründet. Im Zentrum seiner Tätigkeit steht die Evaluation von Forschungsgesuchen. Mit der kompetitiven Vergabe öffentlicher Gelder trägt der SNF zur hohen Qualität der Schweizer Forschung bei.
In enger Zusammenarbeit mit Hochschulen und weiteren Partnern setzt sich der SNF dafür ein, dass sich die Forschung unter besten Bedingungen entwickeln und international vernetzen kann. Besondere Aufmerksamkeit schenkt der SNF dabei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Zudem übernimmt er im Rahmen von Evaluationsmandaten die wissenschaftliche Qualitätskontrolle von grossen Schweizer Forschungsinitiativen, die er nicht selbst finanziert.
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