Jede fünfte ältere Person in der Schweiz wird ohne Kinder alt, jede zwölfte hat zudem keinen Partner beziehungsweise keine Partnerin. Das zeigen Zahlen des Bundesamts für Statistik, die die Fachhochschule Nordwestschweiz im Auftrag von Cornelia Hürzeler, Projektleiterin Soziales beim Migros-Kulturprozent, analysiert hat. Hürzeler sagt: "Das Migros- Kulturprozent will den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken. Wie ältere Menschen ohne Familienangehörige mit ihrer Lebenssituation umgehen, ist noch kaum erforscht. Wir wollen wissen, auf wen sich die Betroffenen im Alter verlassen können. Daraus gewinnen wir neue Erkenntnisse für unsere Arbeit."
Frauen im Alter: häufiger allein und finanziell schlechter gestellt
Alleinstehende und kinderlose Frauen sind im Alter doppelt betroffen: Männer gehen laut Studie nach dem Tod ihrer Partnerin oder ihres Partners eher wieder eine Beziehung ein als Frauen. Frauen beziehen zudem oft tiefere Renten und können sich die benötigte Betreuung wie eine Haushaltshilfe nicht leisten. "Es ist möglich, dass Freundinnen und Freunde im Alter ebenso wichtige informelle Hilfe wie Familienangehörige leisten", sagt Nora Meuli, Studienautorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. Während die Betreuung von Familienangehörigen eher auf Solidarität und Verpflichtungsgefühl basiere, funktioniere bei freundschaftlichen Beziehungen eher die Gegenseitigkeit: "Hilfst du mir, so helfe ich dir." Cornelia Hürzeler ist überzeugt: "Mit der steigenden Anzahl von alleinstehenden, kinderlosen Menschen werden Caring Communities und andere zivilgesellschaftliche Initiativen weiter an Bedeutung gewinnen. Für die künftigen Herausforderungen braucht es gute gemeinsame Lösungen, die im Zusammenspiel von Staat, Markt und Zivilgesellschaft entwickelt werden. Hier setzt das Migros-Kulturprozent mit seinen sozialen Projekten an, indem es den Dialog ermöglicht und innovative Modelle fördert."
Corona-Pandemie macht Versorgungslücken sichtbar
Die Corona-Pandemie rückt die Situation älterer Menschen ohne Familienangehörige in den Fokus. "Die neu entstandenen Hilfsangebote stimmen mich hoffnungsvoll, dass auch Nachbarschaften die nötige Betreuung im Alter übernehmen können", sagt Nora Meuli. Ob die Unterstützung durch Nachbarn, Freunde oder Freiwillige auch über die Krise hinaus Bestand habe, werde sich erst zeigen. Die Vorstellung, dass alle älteren Menschen auf die Betreuung und Pflege durch ihre Familienangehörigen zählen könnten, sei überholt. Gleichzeitig sei die ambulante Versorgung, ohne unbezahlte Betreuungsarbeit durch Familienangehörige, nicht denkbar. Das Gesundheitssystem und der Sozialstaat bauten auf Voraussetzungen, die sie selbst nicht schaffen könnten."
Knöpfel Carlo, Meuli Nora (2020): Alt werden ohne Familienangehörige. Muttenz: Fachhochschule Nordwestschweiz, Institut Sozialplanung, Organisatorischer Wandel und Stadtentwicklung ISOS.
Das Migros-Kulturprozent ist ein freiwilliges, in den Statuten verankertes Engagement der Migros für Kultur, Gesellschaft, Bildung, Freizeit und Wirtschaft.
Im Bereich Soziales
tragen wir zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Schweiz bei. Wir lancieren Impulse und
entwickeln Modelle und Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen und fördern soziale
Innovation.
Pressekontakt:
Für die Herausgeberin:
Barbara Salm, Leiterin Kommunikation
Direktion Kultur und Soziales, Migros- Genossenschafts-Bund
Tel: +41 58 570 29 82 oder +41 79 796 06 84
Für das Forschungsteam:
Nora Meuli, MSc
Fachhochschule Nordwestschweiz
Tel: +41 61 228 58 79
Die Migros gehört zu den grössten Detailhändlern der Schweiz. Konsumenten und Konsumentinnen finden in den zahlreichen Verkaufsstellen die Produkte für den täglichen Gebrauch.
Der Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) mit Sitz in Zürich nimmt verschiedene Aufgaben innerhalb der Migros wahr.
Der MGB bildet gemeinsam mit den zehn Migros-Genossenschaften, der Eigenindustrie, den Dienstleistungsunternehmen sowie den weiteren zugehörigen oder nahe stehenden Betrieben, Organisationen und Stiftungen die Migros-Gruppe.
Die wichtigsten Organe des MGB sind die Delegiertenversammlung, die Verwaltung (Verwaltungsrat) und die Generaldirektion.
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