Für Kinder aus Familien mit Gewalterfahrungen, bietet die Schule eine schützende Umgebung. Das Leben der Kinder spielt sich nun im engen Kreis der Familie ab. Gleichzeitig steigt mit den gesundheitlichen und wirtschaftlichen Unsicherheiten sowie dem Unterricht zu Hause auch der Druck auf die Familien. Dieser Druck kann sich vermehrt in Gewaltausbrüchen entladen. Kinderschutz Schweiz fordert, dass die Schulen, sobald nach dem aktuellen Wissensstand möglich, schrittweise wieder öffnen. Fachleuten und Erfahrungsberichte aus anderen Ländern gehen übereinstimmend davon aus, dass die aktuelle Situation zu einem Anstieg von Fällen häuslicher Gewalt und somit zu mehr gewaltbetroffenen Kindern führen wird. Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, haben seit den bundesrätlichen Massnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise alle Verschnaufpausen ausserhalb der Familie verloren (Kindergarten, Schule, Tagesschule/Hort, Fussballtraining oder Pfadi fallen weg).
Risiko von Kindeswohlgefährdungen steigt
Die Corona-Krise und die Schulschliessungen setzen die Familien unter Druck: Eltern erfahren keine Ent-schleunigung, sondern meistern mehrere Jobs gleichzeitig (Homeschooling, Homeoffice, Kinder- und Jugendarbeit in den eigenen 4 Wänden und Krisenmanagement zu Hause). Gleichzeitig müssen sie mit ihren eigenen Ängsten und möglichen Existenzängsten klarkommen. Dieser Druck kann sich in innerfami-liäre Gewalt entladen.
Schrittweise Wiedereröffnung der Schulen schützt Kinder vor Gewalt
Kinder müssen auch in dieser Ausnahmesituation konsequent vor Gewalt geschützt werden. Deshalb müs-sen alle behördlichen Massnahmen das Kindeswohl vorranging berücksichtigen. «Eine schrittweise Wie-dereröffnung der Schulen in Kleingruppen, ab dem 19. April 2020 oder sobald nach aktuellem Wissensstand möglich, schützt Kinder vor Gewalt.», so Yvonne Feri, Stiftungsratspräsidentin von Kinderschutz Schweiz. Die traurige Statistik zeigt: jüngere Kinder sind von Gewalterfahrungen innerhalb der Familie besonders stark betroffen. Anders als Jugendliche und Erwachsene können sie sich nicht mit technischen Mitteln eine Unterstützung der Aussenwelt organisieren. «Sie sind deshalb angewiesen auf Aussenkontak-te, wie die Lehrkräfte, welche das stille Leiden sehen, hören und Unterstützung einleiten», meint Regula Bernard Hug, Leiterin der Geschäftsstelle Kinderschutz Schweiz. Vor allem Kindergärten und Primarschulen sollen deshalb wieder schulische Zeitfenster schaffen. Gleichzeitig verlangt Kinderschutz Schweiz, dass Beratungs- und Unterstützungsangebot für gewaltbetroffenen Kinder und deren Familien konsequent weitergeführt und noch weiter ausgebaut werden.
Kontakt:
Kinderschutz Schweiz
Protection de l'enfance Suisse
Protezione dell'infanzia Svizzera
Schlösslistrasse 9a | 3008 Bern
Tamara Parham, Leiterin Kommunikation / Mitglied der Geschäftsleitung
+41 76 392 13 27
Als nationale Stiftung macht sich Kinderschutz Schweiz dafür stark, dass alle Kinder in unserer Gesellschaft in Würde und ohne die Verletzung ihrer Integrität aufwachsen. Die Stiftung Kinderschutz Schweiz setzt sich deshalb seit Jahren erfolgreich für die Rechte von Kindern und gegen jede Form von Gewalt an Kindern ein.
Nicht nur mittels verschiedener Präventionsprojekte wie beispielsweise dem Kinderparcours für Primarschulen „Mein Körper gehört mir!“ gegen sexuelle Gewalt, sondern auch durch gezielte politische Lobbyarbeit, Beratung, Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit. Mit seiner Fachstelle ECPAT Switzerland (End Child Prostitution, Child Pornography and Trafficking of Children for Sexual Purposes) engagiert sich die Stiftung darüber hinaus in der internationalen Präventionsarbeit gegen Kinderprostitution, Kinderpornografie und Kinderhandel. ECPAT Switzerland arbeitet dabei eng mit Behörden sowie staatlichen und nicht- staatlichen Institutionen zusammen.
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