Interpharma: Ein Kick für die Immunabwehr

01.06.2016 | von Interpharma

Uhr Lesedauer: 3 Minuten


01.06.2016, Wenn Menschen an einem Infekt leiden, sorgt das Stoffwechselprodukt Acetat für eine Stärkung der Immunabwehr. Diese Erkenntnis von Basler Forschern könnte neue Wege bei der Behandlung von schweren Infektionen wie Lungenentzündungen eröffnen.


Wer an einer Grippe oder einem anderen akuten Infekt erkrankt ist, fühlt sich fiebrig und schlapp. Diese Niedergeschlagenheit gilt für Menschen, und sie wird gleichermassen bei Tieren beobachtet. „Diese Reaktion des Stoffwechsels auf einen akuten Infekt hat etwas sehr Allgemeines. Das hat uns auf die Idee gebracht, danach zu fragen, ob der mit der Niedergeschlagenheit verbundene Zustand des Stoffwechsels in einem funktionellen Zusammenhang steht mit der Immunabwehr auf zellulärer Ebene“, sagt Prof. Christoph Hess vom Departement Biomedizin von Universität und Universitätsspital Basel. Der Immunbiologe und sein Forscherteam sind bei der Beantwortung dieser Frage zu einem bemerkenswerten Ergebnis gekommen: „Wir haben gefunden: Der Stoffwechsel von Personen mit akutem Infekt stärkt das Abwehrsystem.“

Acetat stärkt Gedächtniszellen
Über ihre Erkenntnisse berichten die Basler Forscherinnen und Forscher in der Fachzeitschrift 'Immunity'. Sie konnten zeigen, dass bei einem akuten Infekt Acetat ausgeschüttet wird. Dieses Stoffwechselprodukt hat einen direkten Einfluss auf die sogenannten Gedächtniszellen. Das sind die Zellen, die der menschlichen Immunabwehr ermöglichen, bei einer Zweitbegegnung mit dem Krankheitserreger im Zuge einer erneuten Ansteckung rascher und effizienter zu funktionieren. Der erhöhte Acetat-Wert im Blut während eines Infekts stärkt die Gedächtniszellen – und fördert damit die Arbeit der Immunabwehr. „Wir konnten diesen Zusammenhang an Mäusen mit bakteriellen Infektionen nachweisen. Aber der beobachtete Mechanismus greift vermutlich nicht nur bei bakteriellen, sondern auch bei anderen Infektionen“, sagt Hess. Die Forscher konnten bei ihren Versuchen an Mäusen zeigen, dass ein Infekt den Acetat-Level um das Fünf- bis Zehnfache anhebt.

Diagnostische Anwendung denkbar
Damit stellt sich die Frage, ob der Heilungsprozess bei einer schweren Infektion durch die Infusion von Acetat beschleunigt werden könnte. Dieser Ansatz habe einen grossen Reiz, sagt Christoph Hess. Vor einer medizinischen Nutzung von Acetat möchte der Basler Forscher aber erst noch weitere Grundlagen klären: „Ich persönlich würde vorher gern noch genauer verstehen, wie der Mechanismus im menschlichen Organismus greift. Hier wissen wir nämlich auf molekularer Ebene noch relativ wenig.“ Laut Hess könnte man den Acetat-Spiegel im Blut eventuell auch zu diagnostischen Zwecken nutzen: „Wenn uns das gelingt, können wir je nach gemessenem Wert vielleicht einmal differenzieren zwischen Menschen, die akut Antibiotika brauchen, und anderen Patienten, die nicht gefährdet sind und entsprechend keine intravenöse Antibiotika-Therapie benötigen.“ Dass Acetat-Infusionen ungefährlich sind, ist heute bereits klar: Solche Infusionen werden schon lange für die Behandlung von Patienten mit Säure-Base-Störungen eingesetzt.


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