Rekordaufschläge bei Krankenversicherern

23.09.2003

Uhr Lesedauer: 3 Minuten


23.09.2003, Santésuisse prognostiziert keine Trendwende Neue Verordnungen lassen die Krankenkassenprämien nächstes Jahr massiv ansteigen. Sie können eine Erhöhung von 25 Prozent ausmachen, in Extremfällen gar 40 Prozent, wie santésuisse am Montag mitteilte. Bei der Grundversicherung beträgt der Aufschlag 5 Prozent.


Der Bundesrat hat drei Verordnungen per Januar 2004 abgeändert. Erstens erhalten Versicherte mit Wahlfranchisen geringere Rabatte. Dies betrifft fast die Hälfte aller Versicherten.

Zweitens wird die Grundfranchise von 230 auf 300 Franken erhöht und der maximale Selbstbehalt steigt von 600 auf 700 Franken an. Drittens werden die Prämienregionen vereinheitlicht.

Daraus resultieren massive Prämienerhöhungen für die Versicherten, die im Oktober ihre neue Prämienpolice erhalten werden. Der Verband der Krankenversicherer Santésuisse hat am Montag zunächst nur moderate Erhöhungen von 5 Prozent bei der Grundversicherung in Aussicht gestellt.

Wer aber von allen neuen Verordnungen betroffen ist, muss mit einem Aufschlag von 25 Prozent rechnen, wie Vizepräsident Manfred Manser sagte. In Einzelfällen führen sie zu einem Aufschlag von 40 Prozent, aber auch zu Prämiensenkungen.

Einfluss auf die Kosten ist gering

Aus Sicht der Krankenversicherer sei es nicht nötig gewesen, die einheitliche Prämienregionen und die Reduktion der Rabatte bei den Wahlfranchisen gleichzeitig einzuführen, sagte Manser. Zudem hätten die Massnahmen kaum Einfluss auf die Kostenentwicklung. Statt Umverteilung seien nun Einsparungen angesagt.

Möglichkeiten dazu sieht der Verband in der Vertragsfreiheit zwischen Spitälern, Ärzten und Krankenversicherern. Ebenso sollte die Spitalfinanzierung neu geregelt, Medikamentenpreise reduziert und die Finanzierung der Alterspflege geregelt werden.

Keine Trendwende für 2004

Im Vergleich zu den letzten fünf Jahren sind die Kosten in der Grundversicherung im letzten Jahr nur leicht, um 3,6 Prozent, angestiegen. Dies liege unter anderem aber an der verzögerten Abrechnung der Spitäler, sagte Santésuisse-Direktor Marc-André Giger.

Auch für das Jahr 2004 kann er keine Trendwende voraussagen. Die Pflegekosten würden sich weiter akzentuieren. Wegen des Zulassungsstopps rechnet Santésuisse mit einem markant stärkeren Wachstum der Ärztezahlen. Die Einführung der einheitlichen Tarifstruktur Tarmed per Januar 2004 soll kostenneutral erfolgen.

Knappe Reserven

Grund für das geschwächte System der Krankenkassen seien die knappen Reserven, sagte David Queloz vom Versicherer Groupe Mutuel. Unter Bundesrätin Ruth Dreifuss hätten die Versicherer das Prämienniveau künstlich tief halten und, insbesondere in den letzten drei Jahren, Reserven abbauen müssen.

Die Reserven sanken von 23 Prozent des Prämienvolumens auf 13 Prozent. Heute entsprechen sie einer Monatsprämie pro Versicherten. Per 2004 will der Bundesrat die Reserven zwischen kleinen und grossen Versicherern harmonisieren. Das soll den Wettbewerb zwischen den Versicherern stimulieren und Sicherheit gewährleisten.

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