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Prämienschock für KMU beim Krankentaggeld

03.09.2003


03.09.2003, Den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) droht neues Ungemach: Viele Betriebe müssen bei der Krankentaggeldversicherung mit happigen Prämienaufschlägen rechnen. Das hat gerade noch gefehlt: Kaum machen sich die ersten Anzeichen eines Konjunkturaufschwungs am Horizont bemerkbar, zeichnen sich für die KMU einschneidende Mehrkosten ab.

Schuld daran sind die Versicherungen, die auf nächstes Jahr in vielen Bereichen Prämienaufschläge ankünden.

Bereits bekannt sind die massiven Aufschläge bei den Beiträgen an die 2. Säule, die von Arbeitnehmern und Arbeitgebern je hälftig getragen werden. Die Prämien steigen je nach Risiko um bis zu 30%. Ebenfalls bekannt ist der Prämienschub in der Unfallversicherung: Auf 2004 erhöht die Suva die Prämien um 7%.

AUFSCHLÄGE UM BIS ZU 30 PROZENT

Nun aber drohen auch bei der Kollektivkrankentaggeldversicherung Erhöhungen von 20 bis 30%. Dies erwartet Stefan Thurnherr vom Vermögenszentrum VZ. Die Kollektiv-Krankentaggeldversicherung wird in der Regel je hälftig von Arbeitgeber und Arbeitnehmer bezahlt. Sie ist für die Unternehmen freiwillig. Die Versicherung garantiert im Krankheitsfall die Lohnfortzahlung, meist während 720 Tagen.

Für die KMU stellt die Krankentaggeldversicherung einen stattlichen Kostenblock dar. In der Baubranche kostet die Versicherung die Unternehmen bis zu 5 Lohnprozente. Gerade das Baugewerbe bekommt die Prämienaufschläge deutlich zu spüren. Denn die Versicherer erhöhen die Prämien vor allem bei jenen Betrieben, die einen schlechten Schadenverlauf ausweisen, also überdurchschnittlich viele Krankheitsfälle haben. Neben der Baubranche verzeichnen etwa das Coiffeur- und das Gastrogewerbe übermässig viele krankheitsbedingte Absenzen.

FÜR EINZELNE EINE EXISTENZFRAGE

Die Zunahme der Absenzen am Arbeitsplatz macht die Prämienerhöhungen in den Augen der Versicherer notwendig. Bei einem Baubetrieb mit 100 Mitarbeitern kostet eine Prämienerhöhung von 30% rund ein zusätzliches Lohnprozent. Kein Pappenstiel, angesichts des kränkelnden Wirtschaftsgangs. "Das kann für einzelne Betriebe eine Existenzfrage werden", befürchtet Daniel Lehmann, Direktor des Schweizerischen Baumeisterverbandes.

Anders sieht es bei den Dienstleistungsbetrieben aus. Diese KMU gelten als gute Risiken; sie können allenfalls gar mit Prämiensenkungen rechnen. Auf dem Versicherungsmarkt finden sie attraktive Angebote.

Prämien ritzen Schmerzgrenze

Gesundheitspolitisch stehen wir weltweit auf einem Podestplatz. Nur die Amerikaner geben mehr Geld für ihr körperliches Wohlergehen aus. Die Spitzenplatzierung hat aber ihren Preis. Jahr für Jahr schnellen die Prämien der Krankenkassen nach oben. Eine verhängnisvolle Spirale, wie die Gesundheitsexperten meinen. Trotz wirtschaftlich schlechten Zeiten, allgemein sinkenden Preisen und kaum noch Inflation bleiben die Krankenkassenprämien ein Selbstläufer, den niemand stoppen kann. Dabei fehlt es nicht an Initiativen, wie die Kostenwelle in unseren Spitälern, bei Ärzten und Apothekern einzudämmen wäre. Genützt hat das alles nichts. Wir geben laufend mehr für unser Gesundheitswesen aus.

Doch ähnlich wie bei den Altersrenten stellt sich die Frage, ob wir uns diese teuren Dienste in der Medizin leisten können. Natürlich ist es sinnvoll und nützlich, den Gesundheitsstandard in der ganzen Bevölkerung hoch zu halten, aber dies alles muss mit akzeptablen Belastungen verbunden sein. Ständig mehr Ärzte etwa, obwohl die Schweiz kaum wächst, das darf keine Perspektive sein. Mutig haben einige Kantone bei den Spitalbetten in den 90er Jahren abgebaut. Doch mittlerweile sind diese Sparbemühungen meistenorts eingeschlafen. Horrend teure Geräte stehen in jeder Klinik, obwohl sich regional manches zentralisieren liesse. Diese Fakten sind x-fach beleuchtet worden, nur passiert ist wenig.

Soll sich in der Gesundheitspolitik etwas ändern, hilft letztlich nur ein Streik der Prämienzahler. Will heissen: Die Krankenkassen müssen neue Modelle forcieren, die einen fast schon routinemässigen Gang zum Arzt unterbinden. Dazu gehören höhere Franchisen und Beschränkungen bei der Praxiswahl. Wir sind deswegen nicht weniger gesund. Wo vermeintlich alles gratis ist, lässt sich keine Verhaltensänderung durchsetzen. Mittlerweile schrecken auch die kleinen und mittleren Unternehmen auf, weil sie sich bei der Kollektiv-Krankentaggeldversicherung happigen Aufschlägen gegenübersehen (siehe Seite 1). Überall muss gespart werden, doch die Krankenkassenprämien steigen munter weiter. Die Schmerzgrenze ist längst erreicht.

Noch ein Kostenschub

Die Arbeitnehmer fehlen krankheits- oder unfallbedingt immer häufiger am Arbeitsplatz. Bei der Krankentaggeldversicherung drohen den KMU deshalb happige Prämienaufschläge. Auch die Arbeitnehmer werden zur Kasse gebeten.

Die Versicherer geben den Tarif durch. Basler, Winterthur, Zürich oder Helsana führen neue Tarife ein oder planen generelle Tariferhöhungen auf 2004. Daneben erhöhen die Privatversicherer und Krankenkassen die Prämien bei Verträgen mit schlechtem Schadenverlauf (siehe Tabelle). Dadurch kommt bei der Kollektiv-Krankentaggeldversicherung nach Versicherungsvertragsgesetz (VVG) eine Prämienlawine in Gang.

Den KMU drohen happige Aufschläge. Pierre Triponez, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbands und FDPNationalrat, zeigt sich besorgt: "Das wäre eine weitere Hiobsbotschaft für die Betriebe." Die KMU müssen bereits Prämienerhöhungen bei der Unfallversicherung und der beruflichen Vorsorge verdauen. Triponez will nun erst einmal das Ausmass der Prämienerhöhungen und die Begründungen der Versicherer analysieren.

"Wenn auch das noch kommt, wird der Prämienaufwand ein Ausmass annehmen, das für einzelne Unternehmen betriebsgefährdend sein kann", befürchtet Hans Rudolf Schuppisser, Vizedirektor des Schweizerischen Arbeitgeberverbands. Er ruft dazu auf, die Ursachen für den Prämienschub anzugehen.

MEHR ABSENZEN

Die Zahl der krankheitsbedingten Absenzen nimmt zu. Bei rezessivem Wirtschaftsverlauf sei die Harmonie am Arbeitsplatz oft gestört. Das führe zu einer Erhöhung der Abwesenheitsquote, argumentiert Visana-Sprecher Urs Pfenninger. Zudem übersteigen die Lohnkosten bisweilen die Produktivität des Arbeitnehmers. Dies erhöht die Gefahr des Missbrauchs, welcher indes in Form von höheren Prämien auf die Betriebe zurückfallen kann. "In der gegenwärtigen Wirtschaftslage besteht eine Tendenz zur Sozialisierung der Kosten", sagt KPT-Sprecher Mathias Marti.

Besonders hart trifft es KMU in der Baubranche

Die geräuschvoll diskutierte Zunahme der Invalidisierungen bringt auch die Krankentaggeldversicherung in Schieflage: Diese zahlt in der Regel während 720 Tagen, bevor die IV- Rente zum Zug kommt. Mit der Krankentaggeldversicherung kann der Arbeitgeber seine gesetzliche Lohnfortzahlungspflicht bei Krankheit des Arbeitnehmers ablösen. In verschiedenen Branchen, etwa im Baugewerbe, ist die Versicherung in den Gesamtarbeitsverträgen vorgeschrieben. Die Höhe der ausbezahlten Taggelder und die Bezugsdauer nehmen zu. Viele Versicherer schreiben beim Krankentaggeldgeschäft Verluste. Es gelte als "rote Branche", bemerkt Ruedi Würgler, Geschäftsleiter der Travex Versicherungstreuhand AG in Glattbrugg. In den Augen der Versicherer sind Prämienerhöhungen deshalb unumgänglich.

GROSSE UNTERSCHIEDE

Bei der Winterthur etwa werden die Prämiensätze bei auslaufenden Verträgen um durchschnittlich 11% erhöht. Zudem passt die Winterthur die Branchenfaktoren teilweise an. Mit diesen Erfahrungs - werten für die Gesamtbranche gewichten die Versicherungsgesellschaften üblicherweise den Grundtarif. Das Prämienniveau unterscheidet sich deshalb von Branche zu Branche. Daneben kommt es auf die individuelle Schadenquote an. Der Prämienschock trifft die KMU deswegen unterschiedlich hart. "Bei ungünstigem Schadenverlauf ist die Prämienanpassung hoch", kündigt CSS-Sprecher Andreas Anderegg an.

Gerade die Baubranche ist davon betroffen. Happige Prämienaufschläge von 30% sind möglich. "Bei einem Baubetrieb mit 100 Mann kostet eine Prämienerhöhung von 30% schnell mal ein Lohnprozent", schätzt Würglen. Geht man von einer Lohnsumme von 5 Mio Fr. aus, bedeutet ein Lohnprozent zusätzliche Prämien von 50000 Fr. heute zahlen KMU aus der Baubranche einen Prämiensatz von bis zu 5% der Lohnsumme für die Krankentaggeldversicherung. Bei Dienstleistungsbetrieben sind es hingegen nur rund 1%. Betriebe mit gutem Schadenverlauf kommen bei verschiedenen Versicherern um eine Prämienerhöhung herum. Teilweise werden sie gar mit einer Senkung bei Laune gehalten.

Die Assekuranz diktiert auch beim Krankentaggeld immer konsequenter risikogerechte Prämien. "Risikogerechte Prämien bringen eine Entsolidarisierung", kritisiert Daniel Lehmann, Direktor des Schweizerischen Baumeisterverbands. "Das Negativ-Rating als Branche in den Versicherungstarifen ist falsch." Um die Schadenquote zu senken, befürwortet er ein betriebliches Absenzenmanagement. Verschiedene Versicherer wie CSS oder Swica bieten ihren Kunden dazu Dienstleistungen an.

Nicht allen KMU mit schlechtem Schadenverlauf steht indes eine Prämienerhöhung unmittelbar bevor. Wer einen Vertrag mit Prämiengarantie abgeschlossen hat, kommt meist ungeschoren davon. Helsana, Zürich und Winterthur wollen trotz Tarifänderungen gemachte Versprechen einhalten. Die Basler hingegen verweist auf die Tarifanpassungsklausel: Diese erlaubt es, die Verträge trotz Garantie dem neuen Tarif anzupassen. Für viele KMU kommen die Erhöhungen im dümmsten Moment. Doch auch die Arbeitnehmer sind direkt betroffen: Die Lohnprozente für die Krankentaggeldversicherung werden in der Regel je zur Hälfte von Arbeitgeber und Arbeitnehmer übernommen. Die Prämienerhöhungen bringen den Arbeitnehmern mehr Lohnabzüge und weniger Lohn.

Bis zu 50 Prozent Prämien sparen

KOLLEKTIV-KRANKENTAGGELDVERISCHERUNG - KMU mit gutem Schadenverlauf können durch die Wahl eines günstigen Versicherers bis zu 50 Prozent Prämien sparen. Zudem sind die Prämien für sie Verhandlungssache. Unerfreulich präsentiert sich die Situation hingegen bei KMU mit schlechtem Schadenverlauf.

Die Versicherer kehren zunehmend mit eisernem Besen. In diversen Versicherungssparten bemühen sie sich, das technische Resultat zu verbessern. Als Konsequenz steigen die Prämien. So in der Kollektiv-Krankentaggeldversicherung gemäss Versicherungsvertragsgesetz (VVG). Mit dieser können die Arbeitgeber ihre durch das Obligationenrecht auferlegte Lohnfortzahlungspflicht versichern.

Das Drehen an der Prämienschraube bringt die KMU in Verlegenheit. "Die Kollektiv- Krankentaggeldversicherung ist ein wichtiger Kostenfaktor", erklärt Ruedi Würgler, Geschäftsführer der Travex Versicherungstreuhand AG in Glattbrugg. Bei einem Muster-Kleinbetrieb aus der Dienstleistungsbranche mit 12 Mitarbeitern machen die Prämien für das Krankengeld gemäss Würgler rund 23% der gesamten Versicherungsprämien (ohne Pensionskasse) aus (vgl. Tabelle/Grafik). Das sind immerhin 7100 Fr. pro Jahr.

Vor allem KMU, die von den Versicherern als schlechtes Risiko taxiert werden, müssen Prämienaufschläge verdauen. Betriebe aus der Bau-, Gastro- und Coiffeurbranche haben oft viele krankheitsbedingte Absenzen zu beklagen. Der negative Schadenverlauf schlägt sich für diese KMU in den Prämienrechnungen nieder. Denn die Tarife der Versicherer basieren auf Erfahrungszahlen der Vergangenheit und der zukünftigen Risikoeinschätzung. Die Versicherer setzen die risikogerechten Tarife immer konsequenter durch. Aus ihrer Sicht erscheint dies bitter nötig. "Das Kollektiv- Krankentaggeld schliesst gegenwärtig bei vielen Versicherern negativ ab", stellt KPT- Kommunikationsleiter Mathias Marti fest. Visana-Sprecher Urs Pfenninger räumt ein, dass das Geschäft bei der Visana zurzeit "unter den Erwartungen" laufe. Als Grund führt Pfenninger an, dass die Absenzen vom Arbeitsplatz bei rezessivem Wirtschaftsverlauf zunehmen.

Nicht alle KMU treffen die Sanierungsmassnahmen der Versicherer gleich hart. Die guten Risiken aus der Dienstleistungsbranche müssen zwar bei einzelnen Versicherungsgesellschaften ebenfalls steigende Grundtarife in Kauf nehmen. Doch räumen ihnen die Versicherer je nach Schadenverlauf und geschäftspolitischer Bedeutung Rabatte ein. Dadurch verbreitert sich beim Krankengeld wie in anderen Versicherungssparten die Prämienschere zwischen guten und schlechten Risiken.

Für die guten Risiken kann es sich lohnen, die Fühler auf dem Versicherungsmarkt auszustrecken. "Gleichwertige Angebote sind manchmal bis zu 50% billiger", beobachtet Stefan Thurnherr, Bereichsleiter Versicherungen beim VZ Vermögenszentrum in Zürich. Bei Prämienvergleichen haben die Krankenkassen gegenüber den Privatversicherern meist die Nase vorn. "Die Krankenkassen sind tendenziell 10 bis 20% günstiger", beobachtet Adrian Ill, Geschäftsführer der Qualibroker AG in Zürich. "Der Overhead der Krankenkassen ist schlanker", begründet Ill. Zudem hätten die Krankenkassen weniger Altlasten zu tragen, da sie weniger lang in diesem Geschäft sind. "Die Privatversicherer sind beim Krankengeld generell zurückhaltend, während viele grosse Krankenkassen eine expansive Strategie fahren", ergänzt Thurnherr. Für KMU mit gutem Schadenverlauf und mehr als 20 Mitarbeitern macht es sich bezahlt, die Prämien nicht nur zu vergleichen, sondern um die Prämienhöhe zu feilschen. Bei der Risikoeinschätzung durch die Versicherer gilt es, sich in ein günstiges Licht zu stellen. "Im höchsten Mass" seien die Prämien bei gutem Schadenverlauf Verhandlungssache, sagt Ill.

FÜNFMAL HÖHERE PRÄMIE

Für KMU mit schlechtem Risikoverlauf ist die Situation hingegen ungemütlich. Ihnen bleibt oft nichts anderes übrig, als das Sanierungspaket des bisherigen Versicherers zu schlucken. In der Baubranche könne der auf die Lohnsumme des Betriebs bezogene Prämiensatz schon einmal 5% betragen, konstatiert Würgler. In der Dienstleistungsbranche taxiert Würgler Angebote von unter 1% der Lohnsumme als gut. Dies gilt für die Standardvariante mit einer Leistungsdauer von 720 Tagen, einer Versicherungsdeckung von 80% des AHV-Lohnes und einer Wartefrist von 30 Tagen.

Die Lohnprozente für das Krankentaggeld werden in der Regel je hälftig von Arbeitgeber und Arbeitnehmer getragen. Die Arbeitgeber müssen mindestens 50% der Prämien übernehmen, damit sie ihre gesetzliche Lohnfortzahlungspflicht mit einer Kollektiv-Krankentaggeldversicherung erfüllen. Zudem muss die Versicherung 80% des Lohnes über eine längere als im Gesetz vorgeschriebene Zeit bezahlen.

Die Versicherer gewähren den KMU bei gutem Schadenverlauf zumeist eine Überschussbeteiligung. Weniger verbreitet sind Schadenfreiheitsrabatte. "Da risikogerechte Individualprämien - verlangt werden, sind Schadenfreiheitsrabatte obsolet. Wir gewähren aber allenfalls Überschussbeteiligungen", bemerkt CSS-Sprecher Andreas Anderegg. Gemäss Ill bringt es den KMU aber nichts, zu fest auf mögliche Überschussbeteiligungen zu schielen: "Das ist wie Landeslotterie."

Bei Prämienvergleichen sind die Krankenkassen im Vorteil

Neben der Prämienhöhe müssen die KMU beim Vergleich von Krankentaggeld-Angeboten ein paar weitere Parameter beachten. Der Vergleich sei grundsätzlich aber keine Hexerei, erklärt Würgler. Springende Punkte sind für Ill die Wahl der Wartefrist und die Koordination mit der beruflichen Vorsorge: Mit einer Leistungsdauer von 720 Tagen bei der Krankentaggeldversicherung kann der Anspruch auf eine BVG-Invalidenrente um ein Jahr herausgeschoben werden. Dadurch lassen sich BVG-Prämien sparen. "Ein weiterer wichtiger Parameter ist die Volldeckung", erläutert Thurnherr. Die Mitarbeiter werden bei Volldeckung ohne Gesundheitsprüfung und Versicherungsvorbehalte in die Versicherung aufgenommen. Je nach Versicherer ist dies schon bei Betrieben mit zehn Beschäftigten möglich. In der Regel macht es auch Sinn, nur 80% des Bruttolohnes zu versichern. Die Taggelder, auf denen keine Sozialabzüge erhoben werden, entsprechen dadurch etwa dem Nettolohn.

Um sich gegen unliebsame Prämienerhöhungen zu schützen, sollten die KMU zudem versuchen, eine Prämiengarantie für eine Vertragsdauer von 3 bis 5 Jahren herauszuholen. Dies wird aber immer schwieriger. "Die Prämiengarantie wird durchlöchert. Die Winterthur bietet sie beispielsweise in den normalen Bedingungen nicht mehr an", stellt Würgler fest. Sie könne aber unter Umständen zusätzlich eingekauft werden.

Auch dies zeugt vom eisiger werdenden Wind, der den KMU in der Krankentaggeldversicherung ins Gesicht bläst. Ill empfielt KMU mit schlechtem Risikoverlauf, das Gesundheits- und Absenzenmanagement zu verbessern. Krankenversicherer wie die CSS und die Visana stellen den versicherten Betrieben entsprechende Tools zur Verfügung. Für grössere Unternehmen stellt sich gemäss Ill eine weitere Frage: "Wir haben kürzlich ein Unternehmen mit 500 Mitarbeitern untersucht. Wir kamen zum Schluss, dass es für dieses vorteilhafter ist, das Risiko selber zu tragen."

OBLIGATORIUM

Freiwillig und doch ausreichend?

Die gesetzliche Lohnfortzahlungspflicht im Krankheitsfall ist minimal. Im ersten Dienstjahr beträgt sie gemäss Obligationenrecht drei Wochen. Der Abschluss einer Kollektiv-Krankentaggeldversicherung ist für den Arbeitgeber freiwillig. Diese zahlt den Lohn in der Regel während 720 Tagen. Die Gewerkschaften haben schon mehrfach die Einführung einer obligatorischen Krankentaggeldversicherung verlangt. Denn nicht alle Betriebe verfügen über eine Taggeldversicherung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine Einzel-Krankentaggeldversicherung ist teuer und mit einer strengen Gesundheitsprüfung verbunden.

In verschiedenen Branchen haben sich die Sozialpartner in den Gesamtarbeitsverträgen auf eine Kollektiv-Krankentaggeldversicherung verständigt. "Das heutige System ist in den meisten Branchen eingeführt. Es bewährt sich in den Grundzügen durchaus", meint Pierre Triponez, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbands. Auch die Privatversicherer und Krankenkassen favorisieren die heutige freiwillige Lösung gegenüber einem Obligatorium. Durch Freizügigkeitsabkommen haben sie Mängel im System behoben. Auch kranke Mitarbeiter, die aus einem versicherten Betrieb ausscheiden, haben die Möglichkeit, ohne Gesundheitsprüfung in die Einzelversicherung überzutreten.

--- ENDE Pressemitteilung Prämienschock für KMU beim Krankentaggeld ---


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