11.10.2010
| von Sucht Schweiz
Lesedauer: 3 Minuten
11.10.2010, Mit einer nationalen Kampagne am Postschalter macht Sucht Info Schweiz eine breite
Öffentlichkeit auf alkoholbedingte Risiken aufmerksam. Sie zeigt, wo sich der Alkohol
negativ auswirkt und was die Prävention leisten kann. Ab heute erhält die Kundschaft in
mittelgrossen Postzentren eine Parkscheibe mit Flyer.
Über Alkoholprobleme zu reden oder sich Hilfe zu holen, fällt den Betroffenen und ihren Angehörigen meist schwer. „Wir wollen das Schweigen brechen“, sagt Michel Graf, Direktor von Sucht Info Schweiz. Nach den Plakatkampagnen der Vorjahre führt Sucht Info Schweiz in diesem Herbst zum dritten Mal eine nationale Kampagne durch, welche die Öffentlichkeit für die umfassende Betroffenheit sensibilisiert: Alkoholprobleme kommen in allen Gesellschaftsschichten und bei Menschen jeden Alters vor. Mit dem Motto „Alkoholprobleme gehen uns alle an. Reden wir darüber!“ sollen kurze Spots in den Postzentren dazu beitragen, den gesellschaftlichen Dialog anzuregen, das Schweigen zu brechen und damit Menschen mit Alkoholproblemen und ihre Angehörige zu unterstützen. Auf die aktuelle Aktion in der Post folgen im November Spots im Kino und Internet.
Alkoholbedingte Probleme entstehen nicht erst bei einer Abhängigkeit und sie betreffen nicht nur die Konsumierenden selbst: Dies zeigt sich beispielsweise im Strassenverkehr: Die eingeschränkte Fahrfähigkeit bereits nach geringen Alkoholmengen kann zu schwerwiegenden Folgen führen. Daran erinnert die Parkscheibe, die in mittelgrossen Postzentren abgegeben wird. Mit der Parkscheibe erhält die Postkundschaft einen Flyer, welcher weitere Aspekte des problematischen Alkoholkonsums anspricht: Kinder, die mit einem alkoholkranken Elternteil aufwachsen, Wiedereingliederung ins Arbeitsleben nach einer Alkoholtherapie, Alkoholkonsum Jugendlicher. Die Problemlast und Betroffenheit ist breit, die Prävention entsprechend vielfältig. Menschen, die vom Alkoholproblem einer nahestehenden Person betroffen sind: Darauf fokussiert der Spot an den Bildschirmen in Schalternähe. Die Aktion in der Post startet am 11. Oktober und dauert gut zwei Wochen.
Hilfe mit vielen Gesichtern
Mit den Spendengeldern aus der aktuellen Aktion ermöglicht Sucht Info Schweiz regionalen Stellen die Durchführung von Gesprächsgruppen für Kinder aus alkoholbelasteten Familien und hilft Ratsuchenden weiter, indem sie Fragen rund um das Thema Sucht und Suchtmittel beantwortet sowie Therapie- und Beratungsangebote vermittelt. Gleichzeitig entwickelt sie pädagogische Hilfsmittel für die Schule, Kindergarten und Krippen, Informationsmaterial für Betroffene und Nahestehende und gewährt finanzielle Hilfe für Menschen, die wegen Alkoholproblemen in einer Notlage sind.
Sucht Info Schweiz in Kürze
Sucht Info Schweiz ist eine private Organisation mit gemeinnützigem Zweck. Sie will Probleme verhüten oder vermindern, die aus dem Konsum von Alkohol, anderen psychoaktiven Substanzen oder potenziell abhängigkeits-erzeugenden Ver-haltensweisen hervorgehen. Sucht Info Schweiz konzipiert und realisiert Präventionsprojekte, engagiert sich in der Gesundheitspolitik und der psychosozialen Forschung. Sucht Info Schweiz ist auf nationaler Ebene tätig und pflegt Kontakte zu Institutionen im Ausland. Wir treten daher auch unter den Bezeichnungen Addiction Info Suisse, Dipendenze Info Svizzera und Addiction Info Switzerland auf.
Medienkontakt:
Sucht Info Schweiz
Monique Helfer
Medienverantwortliche
E.: mhelfer@sucht-info.ch
T.: 021 321 29 74
--- ENDE Pressemitteilung Notwendige Unterstützung bei Alkoholproblemen ---
Über Sucht Schweiz:
Sucht Schweiz will Probleme im Zusammenhang mit dem Konsum psychoaktiver Substanzen und Verhaltensweisen mit Suchtpotenzial verhindern oder vermindern.
Wir fördern die gesellschaftliche Debatte im Suchtbereich. Wir entwickeln und verbreiten wissenschaftliche Erkenntnisse, die es erlauben, die zugrundeliegenden Probleme zu verstehen, ihnen vorzubeugen und angemessen zu begegnen. Wir setzen uns für wirksame Massnahmen und politische Rahmenbedingungen zur Problemreduktion ein. Wir engagieren uns für ein Umfeld, das den Menschen eine gesunde Lebensweise erleichtert und die individuellen Gesundheitskompetenzen stärkt. Dabei kombinieren wir Massnahmen der Suchtprävention und der Gesundheitsförderung.
Wir unterstützen all jene mit besonderen Risiken – Kinder und Jugendliche sowie Menschen in kritischen Lebensphasen. Betroffenen und Nahestehenden stehen wir informierend, beratend oder finanziell zur Seite.
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