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KOF: Nachhaltige Konjunkturerholung erst ab Mitte 2010

25.09.2009 | von ETH Zürich


ETH Zürich

25.09.2009, Nach dem deutlichen BIP-Rückgang zum Jahreswechsel 2008/2009 geht die KOF für 2009 von einer Wachstumsrate von – 3.4% gegenüber dem Vorjahr aus. Die gegenwärtige Stagnation wird erst Mitte 2010 durch eine langsame Erholung abgelöst. Deswegen wird das Wirtschaftswachstum 2010 nur 0.1% betragen. Die Teuerung wird im nächsten Jahr bei 0.5% liegen. Der private Konsum wird sich erst in der zweiten Jahreshälfte 2010 wieder etwas beleben. Im Jahr 2011 dürfte das BIP-Wachstum auf etwa 1.4% ansteigen. Die Arbeitslosenquote erreicht 2011 mit 5.5% ihren Höchststand.

Aufgrund des negativen Aussenbeitrags 2009 und der Einschätzung, dass die BIP- Verlaufswachstumsrate zum Jahreswechsel 2008/2009 deutlich negativer war als von vielen Beobachtern der Schweizer Wirtschaft angenommen, ergibt sich für 2009 im Vorjahresvergleich eine Wachstumsrate von –3.4%, eine gegenüber unserer Sommerprognose leichte Revision nach unten. Der private Konsum wird trotz verschlechterter Arbeitsmarktlage in diesem Jahr noch um 0.7% zunehmen.Wegen des Ölpreiszerfalls in der zweiten Jahreshälfte 2008 ergibt sich in diesem Jahr eine negative Inflationsrate von – 0.4%. Ohne den starken Einbruch des Ölpreises wäre es auch in diesem Jahr zu einem Preisanstieg gekommen. Zusammen mit den massiven Stützungsmassnahmen im Ausland, die sich positiv auf die Nachfrage nach Exporten aus der Schweiz auswirken, dürfte sich die konjunkturelle Lage in der zweiten Jahreshälfte dieses Jahres etwas verbessern. Dennoch wird sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt nicht entspannen.

Wie schnell und nachhaltig die Weltwirtschaft aus der Rezession herausfindet, ist die entscheidende Frage für die Konjunkturentwicklung in der Schweiz im nächsten Jahr. Zwar werden sich die USA und andere Wirtschaftsräume, darunter Lateinamerika und Teile Asiens, allmählich erholen. China und Indien, die im Winterhalbjahr nur eine Wachstumsverlangsamung erfuhren, weisen bereits seit dem 2. Quartal wieder höhere BIP- Zunahmen auf. Für die EU, die wichtigste Exportdestination der Schweiz, gilt das aber nicht. Hier sieht die KOF einen «Double Dip», d.h. einen W-förmigen Konjunkturverlauf mit einem BIP-Rückgang in der ersten Jahreshälfte 2010, da viele europäische Konjunkturpakete in diesem Jahr auslaufen.

Der ab Mitte 2009 durch anziehende Exporte induzierte Konjunkturimpuls wird daher in den ersten zwei Quartalen 2010 eine Pause einlegen. Hinzu kommt, dass selbst wenn die Produktion nicht weiter zurückgeht, die Arbeitslosigkeit noch einige Quartale ansteigen wird. 2010 wird die Arbeitslosenquote ihren Höchststand mit 5.4% gegen Ende des Jahres erreichen; im Jahresdurchschnitt liegt sie bei 5.1%. Die Löhne werden zunächst auf dem jetzigen Niveau verharren. Die Konsumnachfrage dürfte sich daher erst gegen Mitte des kommenden Jahres wieder beleben, bei einer Teuerung von 0.5%. Eher moderat entwickeln sich die Bauinvestitionen (0.6%).

Die Ausrüstungsinvestitionen werden weiter stark sinken (– 6.8%). Bei den Lagern wird die gegenwärtige Phase des Lagerabbaus im kommenden Jahr ein Ende finden. Die Schweizerische Nationalbank dürfte über einen längeren Zeitraum das Zinsniveau niedrig halten. Einen ausreichenden Spielraum eröffnen die erwarteten tiefen Inflationsraten. Erst gegen Mitte des Prognosehorizonts wird sie die Zinsen erhöhen. Das Ausgabenwachstum der öffentlichen Haushalte dürfte sich im nächsten Jahr wegen der auslaufenden Konjunkturprogramme reduzieren. Das Wachstum der Einnahmen dürfte jedoch tiefer ausfallen und führt so zu einem positiven Fiskalimpuls.

Somit prognostiziert die KOF unter Berücksichtigung aller Einflussfaktoren erst ab Mitte 2010 eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung. Im Vorjahresvergleich wird die Wertschöpfung 2010 deshalb praktisch noch stagnieren (0.1%). 2011 wird das BIP-Wachstum gegenüber dem Vorjahr 1.4% erreichen und werden sich die Verlaufswachstumsraten gegen Ende des Prognosehorizonts auf annähernd 2% beschleunigen. Im Vergleich zur Zeit vor der Krise wird das Wachstum in der Schweiz in den kommenden Jahren geringer veranschlagt. Entscheidend dürfte sein, dass die Nettozuwanderung von Arbeitskräften kaum mehr die Werte der letzten Jahre erreichen und dass der Beitrag des Finanzplatzes zum Wirtschaftswachstum schwächer ausfallen wird. Die Abwärtsrisiken der Prognose liegen im Finanzsektor, wo wir von einer erfolgreichen Stabilisierung ausgehen. Bei weiteren unangenehmen Überraschungen würde sich diese Annahme im Nachhinein als zu optimistisch erweisen. Allerdings spricht die Normalisierung an den Finanz- und Interbankengeldmärkten dafür, dass das Abwärtsrisiko im Vergleich zu unserer Sommerprognose geringer geworden ist. Ein Aufwärtsrisiko beruht auf der Annahme eines «Double Dip» in Europa. Bleibt dieser aus, dürften sich die Schweizer Exporte schneller beleben und der Aufschwung früher spürbar werden als prognostiziert.

--- ENDE Pressemitteilung KOF: Nachhaltige Konjunkturerholung erst ab Mitte 2010 ---

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