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Schweizerischer Aussenhandel; August 2009: Aussenhandel weiterhin mit Sand im Getriebe

22.09.2009 | von Schweizerische Bundesbehörden


Schweizerische Bundesbehörden

22.09.2009, Der Aussenhandel war auch im August 2009 deutlich rückläufig - trotz eines zusätzlichen Arbeitstags gegenüber dem Vorjahresmonat. Exportseitig lagen einzig die Chemische Industrie (Pharma) sowie die Nahrungs- und Genussmit-telindustrie im Plus, während die übrigen Branchen wiederum mehrheitlich sat-te Einbussen erlitten. Wie in den Vormonaten sanken die Preise der Importgü-ter beachtlich. Da die Importe stärker zurückgingen als die Exporte, vergrös-serte sich der Überschuss in der Handelsbilanz um 25 % auf 1, 8 Mrd. Fr.

Die Exporte bildeten sich um 14,0 % (real: - 15,3 %) auf 12 961 Mio. Fr. zurück. Ar- beitstagbereinigt - der Berichtsmonat zählte einen Arbeitstag mehr als der August 2008 - betrug die Abnahme 17,7 bzw. 19,0 %. Damit kam die Exportentwicklung grosso modo im bisherigen Rahmen zu liegen. Immerhin zeigte sich saisonbereinigt (Vormonatsvergleich) im zweiten aufeinander folgenden Monat ein Plus. Die Export-güter verteuerten sich um 1,6 %. Unter Ausschluss der Preisentwicklung in der Pharmasparte resultierte allerdings ein Preisrückgang von 3,0 % (real: - 11,3 %).

Die Importe sanken um 18,1 % (real: - 13,3 %) auf 11 176 Mio. Fr. Mit gleicher An-zahl Arbeitstage resultierte ein Minus von 21,6 bzw. 17,0 %, das damit sichtlich hö-her ausfiel als in den beiden Monaten davor. Auch saisonbereinigt bestätigte sich diese Verstärkung. Die Preise der Importgüter sanken binnen Jahresfrist um 5,5 %. Ohne die Pharmasparte betrug der Preisrückgang indes hohe 10,1 % (real: - 8,9 %).

Die Handelsbilanz wies im August 2009 einen Überschuss von 1785 Mio. Fr. aus, der damit um 25,0 % höher lag als vor Jahresfrist.

In der Periode Januar - August 2009 verminderten sich die Exporte um 15,7 % (real: - 16,8 %) auf 117 846 Mio. Fr. und die Importe um 16,6 % (real: - 11,3 %) auf 105 120 Mio. Fr. Ausfuhrseitig lag der Umsatz bei allen Branchen unter dem Vorjah-resniveau - bei der Nahrungs- und Genussmittelindustrie allerdings nur knapp. Dafür sackten die Exporte der Metallindustrie um 37 % ab. Auf Seite der Importe fiel die Nachfrage im Energieträgerbereich (vor allem preisbedingt) um einen Drittel und jene nach Rohstoffen und Halbfabrikaten um einen Viertel. In beiden Verkehrsrichtungen ging der Warenhandel mit dem Haupthandelspartner, der EU, um je einen Fünftel zurück. Die Preise der exportierten Güter stiegen um 1,3 %, jene der importierten sanken hingegen um 6,0 %. Ohne die Preisentwicklung bei der Pharmabranche gin-gen die Preise exportseitig um 2,4 % (real: -13,6 %) und importseitig um 8,5 % (real: - 8,9 %) zurück. Die Handelsbilanz wies einen Überschuss von 12 726 Mio. Fr. aus, der um 7,5 % niedriger ausfiel als im Vorjahreszeitraum.

Exporte im August 2009 nach Branchen und Ländern MEM- und Uhrenindustrie darben Abgesehen von der Chemischen Industrie sowie der Nahrungs- und Genussmittelin-dustrie lagen die Exporte aller Branchen im Minus. Der Versand der Metallindustrie reduzierte sich weiterhin am deutlichsten (- 31,2 %). Bei der Metallindustrie halbierten sich die Lieferungen von Eisen und Stahl, jene von Aluminium sackten um 40 % ab. Das kräftige Minus war dabei rund zur Hälfte durch den markanten Preiseinbruch bedingt. Um einen Viertel reduzierten sich die Exporte der Maschinen- und Elektronikindustrie. Hier erlitten die Sparten Textil-maschinen, Metallbearbeitungs- und Handwerkzeugmaschinen sowie Wärme- und Kältetechnik eine Einbusse zwischen 40 und 48 %. Der Auslandumsatz der Uhren- und der Kunststoffindustrie fiel um einen Fünftel. Annähernd im Durchschnitt der Gesamtausfuhr nahmen die Exporte der Bekleidungsindustrie, der Papier- und Grafische Industrie sowie der Textilindustrie ab. Der Versand von Präzisionsin-strumenten sank um 8,6 %, wobei die Subgruppe medizinische Instrumente und Apparate ein Plus von 1,5 % schrieb. Der leichte Anstieg bei der Nahrungs- und Genussmittelindustrie rührte ausschliesslich von den fast um die Hälfte gestiege-nen Ausfuhren von Kaffee her. Bei der Chemischen Industrie basierte der Mehrum- satz einzig auf den um einen Achtel höheren Exporten in der Pharmadivision (Wirk-stoffe; + 365 Mio. Fr.). Die übrigen Sparten wiesen durchs Band ein Absatzminus aus, allen voran die Agrochemikalien (- 44,4 %) sowie die Roh- und Grundstoffe (- 38,2 %).

Exporte nach dem Mittleren Osten halbieren sich

Der Exportrückgang setzte sich im August auf der ganzen Linie fort, reichte dieser doch von - 30,5 % (Ozeanien) hin zu - 4,3 % (Afrika). Die Ausfuhren in die EU verrin-gerten sich insgesamt um 13,7 %.

Gleich um drei Viertel brachen die Lieferungen in die Vereinigten Arabischen Emirate ein, aber auch jene nach Russland und in die Türkei gingen um einen Drittel zurück. Zwischen 27 und 32 % sanken zudem die Ausfuhren nach Australien, Ungarn, Brasi-lien, Thailand und Finnland. Um einen Fünftel nahmen die Exporte nach Südkorea, Frankreich, Tschechien, Belgien und Polen ab. Zwischen 12 und 18 % reduzierten sich die Ausfuhren nach Indien, in das Vereinigte Königreich, nach Schweden, in die Niederlande, nach Saudi-Arabien, Italien, Hongkong, Taiwan, Spanien, in die USA und nach Deutschland. Derweil stiegen die Exporte nach Österreich - wenn auch nur moderat. Um fast je einen Fünftel wuchsen die Lieferungen nach Singapur und China, jene nach Grie-chenland und Japan expandierten sogar um fast je drei Zehntel. Mit Ausnahme Chi-nas waren bei all anderen genannten Ländern die Pharmaexporte für den kräftigen Anstieg verantwortlich.

Importe im August 2009 nach Waren und Ländern Preise der Energieträger fallen um 38 %

Die Abnahme nach den einzelnen Verwendungszweckgruppen fiel sehr unterschied-lich aus. Während sich namentlich die Importe von Energieträgern halbierten, sanken jene der Konsumgüter um 7,6 %. Bei Ersteren drückte allerdings der Preisabschlag von 38 % das Ergebnis massgeblich, während bei den Konsumgütern die um 6,4 % gestiegenen Preise (Arzneiwaren: + 30 %) den Einfuhrrückgang „beschönigten“.

Stärker als die Gesamteinfuhr sanken die Importe von Rohstoffen und Halbfabrika-ten. Hier brach die Nachfrage bei den Metallen und Uhrenteilen um 43 % ein, wäh-rend jene nach elektrischen und elektronischen Artikeln um einen Viertel abnahmen. Die grösste Subgruppe, die Chemikalien, wiesen ein Minus um einem Sechstel aus.

Bei den Investitionsgütern (- 14,8 %) gingen namentlich die Importe von Fabrikati-ons- und, Krafterzeugungsmaschinen sowie von Arbeitsmaschinen und -geräten zwi-schen 20 bis 30 % zurück. Um einen Achtel reduzierten sich die Einfuhren von Ma-schinen und Geräten des Dienstleistungsgewerbes, jene von Baubedarfswaren san-ken um einen Zehntel. Demgegenüber verzeichneten im Nutzfahrzeugbereich die Einfuhren von Schienen- und von Luftfahrzeugen ein kräftiges Plus.

Differenziert war die Entwicklung bei den Konsumgütern; so reichte die Spannweite von - 34 % (Bijouterie- und Juwelierwaren) hin zu + 3 % (Spiel-, Sport- und Freizeit-geräte). Die Autoimporte nahmen um einen Zehntel (Stück: + 1,5 %) ab; ähnlich hoch war die Abnahme in den Sparten Wohnungseinrichtungen, Haushaltsapparaten und -gegenständen. Die Einfuhren von Nahrungs- und Genussmitteln sanken um 3 %.

Rohölimporte: Aserbaidschan löst Libyen ab

Aus allen Kontinenten führte die Schweiz weniger Güter ein; am deutlichsten fiel der Rückgang bei Afrika (- 82 %; Libyen) aus, am schwächsten bei Ozeanien (- 7,0 %). Die Importe aus der EU sanken insgesamt um 16,5 %. Innert Jahresfrist reduzierten sich die Einfuhren (Erdöl) aus Libyen um 385 Mio. Fr. bzw. - 97 %. Die Bezüge aus Kasachstan sackten um drei Viertel ab, jene aus Irland halbierten sich und die Importe aus Brasilien brachen um 43 % ein. Während die Ein-fuhren aus Thailand um 29 % sanken, nahmen jene aus Indien, Taiwan, den Nieder-landen und Belgien um einen Viertel ab. Die Importe aus Schweden, Finnland, Hong-kong, Japan, Italien und Deutschland gingen um rund einen Fünftel zurück. Die Ein-fuhren aus Frankreich und Polen verringerten sich um einen Achtel und jene aus den USA und China um einen Zehntel. Ein moderates Plus registrierten demgegenüber die Bezüge aus Österreich und dem Vereinigten Königreich. Die Importe aus Spanien (Chemikalien) stiegen um einen Sechstel, während jene aus Aserbaidschan (Energieträger) um das Viereinhalbfache zulegten.

--- ENDE Pressemitteilung Schweizerischer Aussenhandel; August 2009: Aussenhandel weiterhin mit Sand im Getriebe ---

Über Schweizerische Bundesbehörden:
Die Bundesverwaltung stellt zusammen mit dem Bundesrat die Exekutive der Schweizerischen Eidgenossenschaft dar.

Sie umfasst sieben Departemente, die Bundeskanzlei sowie die dezentralisierten Verwaltungseinheiten und untersteht dem Bundesrat. Jedes Mitglied des Bundesrates steht einem Departement vor und trägt für dieses die politische Verantwortung. Die Bundesverwaltung beschäftigt rund 38'000 Personen. Der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin leitet die Bundeskanzlei.

Die Departemente heissen heute (seit 1979/98) Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), Eidgenössisches Departement des Innern (EDI), Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement (EJPD), Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), Eidgenössisches Finanzdepartement (EFD), Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), und Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK).


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