Die Darmkrebsvorsorge wird künftig bis 74 Jahre bezahlt

12.06.2025 | von Krebsliga Schweiz

Uhr Lesedauer: 3 Minuten


12.06.2025, Per 1. Juli wird die Darmkrebsvorsorge in der Schweiz auch bei über 70-jährigen Menschen vergütet. Das EDI hat den von der Krebsliga Schweiz mit Partnerorganisationen eingereichten Antrag angenommen. Mit der Erhöhung der Altersgrenze von 69 auf 74 Jahren ist die Schweiz nun im Einklang mit den internationalen Empfehlungen. Die Krebsliga ist erfreut über den Entscheid und setzt sich weiter dafür ein, dass Früherkennungsprogramme künftig flächendeckend verfügbar sind.


In der Schweiz erkranken jedes Jahr 4500 Menschen an Dickdarmkrebs, 1600 sterben an den Folgen der Erkrankung. Viele dieser Todesfälle wären vermeidbar: Darmkrebs gehört zu den wenigen Krebsarten, bei denen bereits Vorstufen der Erkrankung (sogenannte Polypen) zuverlässig erkannt und entfernt werden können, was die Entstehung von bösartigen Tumoren verhindert. Wenn Darmkrebs in einem frühen Stadium erkannt wird, sind die Heilungschancen zudem gut.

Deshalb empfiehlt die Krebsliga die Darmkrebsvorsorge ab 50 Jahren – alle zwei Jahre mittels Blut-im-Stuhl-Test (FIT) oder alle zehn Jahre mit einer Darmspiegelung. Bisher übernahm die Grundversicherung die Früherkennungsuntersuchung von Darmkrebs gemäss der Krankenpflege-Leistungsverordnung (KLV) nur bis zum Alter von 69 Jahren. Über die Hälfte der Dickdarmkrebs-Erkrankungen tritt aber erst ab 70 Jahren auf. Deshalb hat die Krebsliga gemeinsam mit anderen Organisationen einen Antrag zur Erhöhung der Altersgrenze von 69 auf 74 Jahre eingereicht. Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) hat diesen nun gutgeheissen. Ab dem 1. Juli sind die Kosten für die Darmkrebs-Früherkennung bis zum Alter von 74 Jahren gedeckt. Bei der Umsetzung dieser Änderung in den Früherkennungsprogrammen ist allerdings mit einer gewissen Verzögerung zu rechnen.

Entscheid entspricht internationalen Richtlinien

Die Krebsliga ist sehr erfreut über diese Erhöhung. Die Darmkrebs-Früherkennung bis 74 Jahre entspricht der wissenschaftlichen Evidenz, den internationalen Empfehlungen und der Praxis in vielen Europäischen Staaten. So empfiehlt die EU-Kommission bereits seit 2003 ein Screening bis zum Alter von 74 Jahren, und Länder wie Deutschland, Frankreich, Italien oder das Vereinigte Königreich haben diese Altersgrenze schon seit Jahren in ihre Programme übernommen. In der Schweiz hingegen hängt die Anpassung oft davon ab, dass Organisationen wie die Krebsliga entsprechende Anträge einreichen. Das führt dazu, dass international anerkannte wissenschaftliche Standards hierzulande verzögert umgesetzt werden. Dies belastet nicht nur die gemeinnützigen Organisationen, die dafür erhebliche personelle und finanzielle Ressourcen aufwenden müssen, sondern bremst auch die evidenzbasierte Weiterentwicklung des Gesundheitssystems insgesamt.

Früherkennung muss weiter optimiert werden

Damit alle Menschen in der Zielgruppe unabhängig ihres Wohnortes oder ihrer finanziellen Situation Zugang zu einer qualitätsgesicherten, franchisebefreiten Früherkennung haben, braucht es die flächendeckende Einführung von Screening-Programmen. In mehreren Kantonen fehlt der Zugang zu organisierten Screening- Programmen jedoch nach wie vor. Die Krebsliga setzt sich dafür ein, dass alle Menschen in der Schweiz Zugang zu einer organisierten Früherkennung erhalten.

Handlungsbedarf sieht die Krebsliga zudem bei der Teilnahmerate, einem entscheidenden Faktor für den Erfolg von Screening-Programmen. Obwohl die Evidenz für die Früherkennung von Darmkrebs aus wissenschaftlicher Sicht klar ist, sind einige Personen von deren Vorteilen noch nicht überzeugt. Andere haben Angst vor möglichen Schmerzen bei einer Koloskopie oder verdrängen das Thema aktiv. Viele Menschen sind sich auch nicht bewusst, dass sich diese Angebote an Personen ohne Symptome richten. Die Krebsliga informiert deshalb regelmässig über die Darmkrebs-Früherkennung.

Kontakt
Medienstelle Krebsliga Schweiz, Effingerstrasse 40, CH-3001 Bern, T +41 31 389 93 31, media@krebsliga.ch, www.krebsliga.ch 



--- ENDE Pressemitteilung Die Darmkrebsvorsorge wird künftig bis 74 Jahre bezahlt ---

Über Krebsliga Schweiz:

Die Krebsliga ist eine nationale gemeinnützige Organisation, die gegen Krebs kämpft und Betroffene und Angehörige unterstützt. Sie ist als Verband organisiert und konfessionell und politisch neutral. Die Krebsliga besteht aus 18 kantonalen und regionalen Ligen sowie aus der Dachorganisation, der Krebsliga Schweiz.

Krebs: heute wirkt die Krankheit nicht mehr so bedrohlich wie noch vor zehn Jahren. Die Behandlungsmöglichkeiten werden laufend besser, die Hoffnung wächst. Die Betroffenen nehmen ihr Schicksal in die Hand, und die Wirksamkeit der Krebsprävention ist unbestritten.

Für eine Welt, in der weniger Leute an Krebs erkranken. Das ist möglich, wenn die Menschen einen gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und regelmässiger Bewegung pflegen.

Für eine Welt, in der weniger Menschen an den Folgen von Krebs leiden. Auch das ist möglich: Heute lassen sich Schmerz und körperliches Leiden beeinflussen.

Für eine Welt, in der Betroffene und ihre Angehörigen in allen Phasen der Krankheit und im Sterben Zuwendung und Hilfe erfahren.


Quellen:
news aktuell   HELP.ch


Weitere Informationen und Links:




Help.ch

Ein Angebot von HELP.ch


Swiss-Press.com ist ein Angebot von www.help.ch und die spezialisierte Plattform für Pressemitteilungen aus der Schweiz. HELP.ch sorgt für hohe Reichweite, professionelle Veröffentlichung und maximale Sichtbarkeit Ihrer Unternehmensnews.

Medienpräsenz mit «Aktuelle News»: Nutzen Sie das Netzwerk von «Aktuelle News», um Ihre Presse- und Medienmitteilungen, Events und Unternehmensnews gezielt zu verbreiten.

Ihre Inhalte werden über News-Sites, Google, Social Media und Online-Portale einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zum Netzwerk gehören führende Presseportale wie Aktuellenews.ch, News.help.ch, Swiss-Press.com und Tagesthemen.ch, Eventportale wie Eventkalender.ch und Swisskalender.ch sowie Online-TV-Plattformen wie Aktuellenews.tv und Handelsregister.tv. Insgesamt stehen über 30 Publikationskanäle zur Verfügung, um Ihre Mitteilungen optimal zu platzieren.