Rumänisches Parlament beschliesst Verbot von Pelzfarmen

30.10.2024 | von VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz


VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz

30.10.2024, Das rumänische Parlament hat mit grosser Mehrheit einen bahnbrechenden Beschluss gefasst: Ab 2027 ist die Zucht, Haltung und Tötung von Chinchillas und Nerzen für Pelzprodukte verboten. Die beiden Tierarten sind in Rumänien die einzigen, die bislang noch für die Pelzproduktion gezüchtet werden. Im Jahr 2023 gab es in Rumänien noch sieben Chinchilla-Farmen mit über 7'500 Tieren. Bei den Nerzen ist lediglich die Anzahl der produzierten Felle bekannt: 2023 waren es 255'000. Rumänien ist damit das 22. europäische und das 16. EU-Land, das ein solches Verbot beschlossen hat.

Für die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN ist die Entscheidung aus Rumänien ein grosser Erfolg: Gemeinsam mit anderen Mitgliedern der sogenannten Fur Free Alliance kämpft die Tierschutzorganisation seit Jahren für ein Ende der grausamen Pelztierhaltung sowie auch für ein Importverbot für Pelzprodukte in die EU. Auch in der Schweiz wurde dieses Thema wiederholt politisch aufgegriffen, insbesondere mit der Volksinitiative für ein Importverbot von tierquälerisch erzeugtem Echtpelz, welche ebenfalls von VIER PFOTEN unterstützt wurde.

«Das Leben von Chinchillas und Nerzen auf den Pelzfarmen ist ein kurzes und qualvolles Leben, das oft von Enge, Drahtgitterböden und Stress geprägt ist. Sie werden in winzige Drahtkäfige gepfercht, ohne Zugang zu natürlichem Boden, Bewegung oder sozialem Kontakt, weswegen sie oft Verhaltensstörungen entwickeln. Für ihren Pelz werden sie meist nach wenigen Monaten brutal getötet, oft durch Vergasung. Das Leben dieser Tiere besteht nur aus Leid – alles im Namen der Mode», sagt Dominik del Castillo Campaigner Wildtiere von VIER PFOTEN Schweiz.

Bundesrat erkennt dringenden Handlungsbedarf

Dass die Zeit reif ist für ein EU-weites Verbot von Pelztierzucht und Pelzimporten, zeigen auch die mehr als 1,5 Millionen Unterschriften von EU-Bürgerinnen und -Bürgern, die im Rahmen einer Europäischen Bürgerinitiative letztes Jahr an die EU-Kommission übergeben wurden. Hierzulande stösst das Anliegen ebenfalls auf grosses Interesse. Im Dezember 2023 wurde die Initiative für ein Importverbot von tierquälerisch erzeugten Pelzprodukten eingereicht und diese kam im Februar mit insgesamt 113‘474 beglaubigten Unterschriften zustande.

Auch der Bundesrat erkennt den dringenden Handlungsbedarf und hat einen indirekten Gegenvorschlag dargelegt, welcher die Anliegen der Pelzinitiative aufnimmt und diese im Tierschutzgesetz verankert, damit ein schnelles Importverbot umgesetzt werden kann. Der indirekte Gegenvorschlag wird voraussichtlich im Sommer 2025 dem Parlament vorgelegt.

Medienkontakt:

Chantal Häberling
Kommunikation Schweiz
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
Altstetterstrasse 124
8048 Zürich
Tel. +41 43 311 80 90
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--- ENDE Pressemitteilung Rumänisches Parlament beschliesst Verbot von Pelzfarmen ---

Über VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz:
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen.

Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.

Quellen:
news aktuell   HELP.ch


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