Prognosen für den Sommerverkehr: noch schlechter als erwartet |
28.06.2024
| von Touring Club Suisse (TCS)
28.06.2024, Vernier/Ostermundigen (ots) - Sommerzeit ist Ferienzeit, sowohl in der Schweiz als auch in den Nachbarländern, und damit auch Zeit für unzählige Staus. In den nächsten zwei Monaten wird das Verkehrsaufkommen wieder sehr hoch sein, was auch auf Schweizer Strassen zu langen Staus führen kann. Der voraussichtlich mehrwöchige Unterbruch der San Bernardino-Autobahn A13 wird die Situation auf den Hauptachsen Richtung Süden weiter verschärfen. Bei Pannen im Ausland kommt es aufgrund der Überlastung des Pannendienstnetzes zu erheblichen Verzögerungen. Der TCS gibt hilfreiche Tipps, um die häufigsten Staus und Pannen zu vermeiden.
In einigen Kantonen haben die Sommerferien bereits begonnen, und das Verkehrsaufkommen in Richtung Süden nimmt täglich zu. Zwischen Anfang Juli und Ende August rechnet der TCS mit einem aussergewöhnlich hohen Aufkommen auf Schweizer Strassen, wobei sich vor den Gotthardportalen täglich Staus in beide Richtungen bilden. Besonders am zweiten (13.-14.) und dritten (20.-21.) Juliwochenende, wenn die Schulferien in den Niederlanden sowie in drei und anschliessend in fünf deutschen Bundesländern beginnen, wird es zu Staus kommen. Bereits im vergangenen Jahr erreichten die Staus vor dem Nordportal in Richtung Süden mit 15 beziehungsweise 16 Kilometern Rekordwerte.
Verschlechterung nach Sperrung der A13
Diese Verkehrsprognose dürfte sich noch verschärfen, nachdem im Misox ein Teilstück der San Bernardino- Autobahn A13 durch einen Erdrutsch zerstört und diese Strecke gesperrt wurde. Gemäss ASTRA fuhren im Juli 2023 täglich rund 12'400 Fahrzeuge in beide Richtungen durch den San Bernardino- Tunnel - mit Spitzenwerten von über 24'000 Fahrzeugen. Im darauffolgenden Monat fuhren täglich 13'200 Fahrzeuge durch den Tunnel. Im Vergleich dazu nahm der Gotthard im Juli 2023 26'200 beziehungsweise 26'500 Fahrzeuge pro Tag in beide Fahrtrichtungen auf - mit Spitzenwerten von 36'700 Fahrzeugen. Das ASTRA kündigte die teilweise Wiedereröffnung der gesperrten Strecke in drei bis vier Wochen an. Die Situation könnte sich durch die Sperrung des Arlbergtunnels aufgrund von Sanierungsarbeiten bis zum 22. November 2024 zu einem späteren Zeitpunkt zuspitzen.
Lange Warteschlangen am Gotthard
Die A13 wird oft als Ausweichstrasse genutzt, wenn sich auf der Autobahn A2 vor dem Gotthardtunnel grosse Staus bilden. Die Sperrung der A13 wird zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen und damit zu erheblichen Staus auf der Gotthardachse führen. So ist in diesem Sommer mit Staus zu rechnen, die zehn Kilometer vor den beiden Tunnelportalen deutlich überschreiten werden. Die Verkehrsspitzen werden zwischen Freitag und Montag erwartet. Um lange und anstrengende Wartezeiten zu vermeiden, reist man am besten unter der Woche zwischen Dienstag und Donnerstag ins Tessin. Grundsätzlich lohnt es sich immer, frühmorgens oder spätabends zu fahren. Bereits am letzten Juliwochenende (27.-28.) startet die Rückfahrt in den Norden, wobei an den ersten beiden Augustwochenenden bis zu zehn Kilometer lange Warteschlangen vor dem Südportal des Gotthard-Tunnels entstehen können. Auch für Rückfahrten ist Dienstag der günstigste Reisetag.
Empfohlene Alternativrouten
Von der Ostschweiz führen mehrere Pässe im Bündnerland nach Italien. Aus der
Nordwestschweiz, der Region Bern und der Agglomeration Zürich gelangt man mit dem Lötschberg-
Autoverlad ins Wallis. Von hier aus führt die Strasse oder der Autoverlad des Simplonpasses nach
Italien oder der Nufenenpass ins Tessin. Ansonsten besteht die Möglichkeit, über Martigny und den
Tunnel des Grossen Sankt Bernhard nach Italien zu reisen. Vor jeder Abfahrt ist es wichtig zu prüfen,
ob der Pass, den man überqueren möchte, offen ist und ob es für bestimmte Fahrzeuge
Zugangsbeschränkungen gibt. Auf einigen Pässen sind grössere Wohnmobile und Wohnwagen sowie
Lastwagen nicht erlaubt. Auf dem
Stark überlasteter Mont-Blanc-Tunnel
Für Fahrten aus der Romandie nach Italien gibt es neben der Route des Grossen Sankt
Bernhard auch die Möglichkeit, ab Genf über die Autobahn A40 den Mont-Blanc-Tunnel zu benutzen.
Doch auch hier ist während des gesamten Sommers mit einem aussergewöhnlich hohen
Verkehrsaufkommen zu rechnen, und zwischen dem 10. Juli und dem 4. August ist fast täglich, vor
allem nachmittags bis zum Abend, mit mehreren Stunden Wartezeit vor dem Nordportal zu rechnen.
Um die Abreise besser planen zu können und anstrengende Warteschlangen zu vermeiden, empfiehlt
es sich, die Website des
Gut informiert mit der TCS-Verkehrs-App
Informationen über die
Verkehrsentwicklung und den Strassenzustand sind laufend über die kostenlose
Wie das Pannenrisiko in den Ferien reduzieren?
Je mehr Staus und je länger die Fahrt, desto grösser die Gefahr einer Panne. Um das Pannenrisiko so gering wie möglich zu halten, empfiehlt der TCS einen umfassenden Feriencheck. Dies ist umso wichtiger, als Garagen und Pannendienstnetze im Ausland zu wenig qualifiziertes Personal haben, um die enorme Anzahl an Pannen im Sommer zu bewältigen. Vor der Fahrt in die Ferien empfiehlt der TCS deshalb einen Fahrzeugcheck in einer Garage oder einem Technischen Zentrum des TCS. Wer diesen Schritt nicht machen möchte, dem empfiehlt sich:
- die regelmässige Wartung vor dem Fahrtantritt durchführen zu lassen, falls diese kurz bevorsteht,
- den Stand von Motoröl, Bremsflüssigkeit, Kühlflüssigkeit, Servolenkung und Scheibenwischanlage zu prüfen,
- den Reifendruck und die Profiltiefe zu kontrollieren, welche grösser als 1,6 mm sein muss,
- den Batterieladezustand und die Klimaanlage zu prüfen,
- die Scheibenwischeranlage und die Fahrzeugbeleuchtung zu prüfen,
- das Mitnehmen einer Powerbank für den Notfallbetrieb des Mobiltelefons.
Pressekontakt:
Marco Wölfli
Mediensprecher TCS
Tel. 058 827 34 03
marco.woelfli@tcs.ch
--- ENDE Pressemitteilung Prognosen für den Sommerverkehr: noch schlechter als erwartet ---
Über Touring Club Suisse (TCS):
Alle 70 Sekunden erfolgt eine Hilfeleistung. 200 Patrouilleure sind jährlich mit etwa 359'000 Einsätzen auf Schweizer Strassen unterwegs und ermöglichen in mehr als 80 % der Fälle eine sofortige Weiterfahrt. Die ETI-Zentrale organisiert jährlich etwa 57'000 Hilfeleistungen, darunter 3200 medizinische Abklärungen und über 1200 Repatriierungen. Die TCS Swiss Ambulance Rescue ist der grösste private Akteur für Rettungsdienst und Krankentransport in der Schweiz mit 50 Fahrzeugen, 17 Logistikbasen und über 35'000 Einsätzen pro Jahr. Die Rechtsschutz-Büros bearbeiten 42'000 Fälle und geben rund 10’000 Rechtsauskünfte. Seit 1908 setzt sich der TCS für die Verkehrssicherheit in der Schweiz ein, indem er Lehrmittel, Sensibilisierungs- und Präventionskampagnen entwickelt, Mobilitätsinfrastrukturen testet und Behörden berät.
Der TCS verteilt jedes Jahr rund 110'000 Leuchtgürtel und 90'000 Leuchtwesten an Kinder, damit auch ihre Mobilität sicher ist. 42’000 Teilnehmende zur Aus- und Weiterbildung zählen die Fahrzentren in allen Kategorien von Fahrzeugen jährlich. Mit 33 Plätzen und rund 950'000 Logiernächten ist der TCS der grösste Campinganbieter der Schweiz. Die Mobilitätsakademie des TCS beforscht und gestaltet die Transformationen im Verkehr, wie die vertikale Mobilität der Drohnen oder die geteilte Mobilität, etwa mit den 400 elektrischen Lastenvelos «carvelo» und 40’000 Nutzenden. Der TCS ist Mitunterzeichner der Roadmap Elektromobilität 2025.
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