Zehn Jahre Forschung liefern nachhaltige Lösungen auf der ganzen Welt

18.04.2024 | von Schweizerischer Nationalfonds SNF


Schweizerischer Nationalfonds SNF

18.04.2024, Bern (ots) - Das r4d-Programm der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit und des Schweizerischen Nationalfonds schliesst ab. Es finanzierte 57 Forschungspartnerschaften zwischen der Schweiz und Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika.

Forschung kann dazu beitragen, globale Probleme der Wirtschaft, der Umwelt und der Gesellschaft zu lösen. Das "Swiss Programme for Research on Global Issues for Development" (r4d- Programm) der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) hat dazu von 2012 bis 2023 Forschungspartnerschaften zwischen der Schweiz und Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika finanziert. Mit einem Gesamtbudget von 97 Millionen Franken wurden 57 Forschungsprojekte unterstützt. Das Programm finanzierte auch Projekte zur konkreten Umsetzung der Forschungsresultate. Am 25. April 2024 wird das Programm mit einer öffentlichen Veranstaltung in Bern abgeschlossen (siehe Kasten).

Das r4d-Programm stand allen wissenschaftlichen Disziplinen offen. Die entsprechende thematische Vielfalt der Projekte ist eine Stärke des Programms. Von nachhaltigem Baumaterial aus Kokosfasern über die Abnahme des Antibiotikakonsums hin zu agroökologischen Methoden: Die r4d-Projekte entwickelten konkrete Lösungen und stellten diese relevanten Entscheidungsträgerinnen und Stakeholdern zur Verfügung. Mit dem r4d-Programm leistete die Wissenschaft einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der UNO- Nachhaltigkeitsziele und der Agenda 2030.

Bauen mit Kokosnussfasern und bessere Berufsbildung

In einem dieser r4d-Projekte entwickelte die Berner Fachhochschule (BFH) gemeinsam mit Forschenden und Umsetzungspartnern auf den Philippinen eine Kokosfaserplatte, die im Innenausbau und für Möbel eingesetzt werden kann. Auf den Philippinen fallen jährlich ca. 5 Millionen Tonnen Kokosfasern als Erntereste an. Das Projekt nutzt dieses Potenzial, um vor Ort und für die lokale Nutzung kostengünstiges Baumaterial herzustellen. Aus diesem innovativen Projekt entstand das Schweizer Startup NaturLoop. Es arbeitet derzeit daran, die sogenannten "Cocoboards" zur Marktreife zu bringen.

Berufsbildung ist eine wichtige Grundlage für die Verbesserung der Arbeitsmarktsituation von Jugendlichen in Ländern aus dem Globalen Süden. Diesem Thema nahm sich ein Projekt der ETH Zürich an: In Zusammenarbeit mit lokalen Partnerinnen und Partnern untersuchten die Forschenden, wie Berufsbildung in Benin, Costa Rica, Chile und Nepal organisiert ist und wie die institutionellen Rahmenbedingungen verbessert werden können. In einem internationalen Workshop in der Schweiz wurden die Forschungsergebnisse Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern präsentiert und neue lokale Lösungsansätze entwickelt. Dies führte zum Aufbau von neuen Studiengängen an der Kathmandu Universität in Nepal und der öffentlichen Universität von Costa Rica.

Ein Programm, das seiner Zeit voraus war

Gemäss einer externen Evaluation durch das Beratungsbüro BSS war das r4d-Programm mit seinem Ansatz zur transformativen Forschung seiner Zeit voraus. Diese Art der Forschung bemüht sich um konkrete, nachhaltige Lösungen. Verschiedene Elemente wurden dabei getestet, die später in anderen internationalen Programmen eingeführt wurden. Das r4d-Programm legte somit auch den Grundstein für das SOR4D-Programm (Solution- Oriented Research for Development), ein neues gemeinsames Programm der DEZA und des SNF.

"Die externe Evaluation des r4d-Programms hat gezeigt, dass wir noch einiges besser machen können", sagt Pierre Willa, Chef der Thematischen Forschung beim SNF. "Wir freuen uns umso mehr, dass im Nachfolgeprogramm SOR4D viele Punkte bereits aufgenommen wurden." Damit Forschungsergebnisse noch relevanter sind und eine Wirkung vor Ort erzielen, ist es wichtig, dass die betroffenen lokalen Akteure miteinbezogen werden. Diesen Ansatz verfolgt das SOR4D- Programm.

Viele Forschungspartnerschaften zwischen Schweizer Forschenden und solchen aus dem Globalen Süden entstanden durch das r4d-Programm. Diese bedeutenden Netzwerke können dank dem SOR4D-Programm weiter gepflegt werden. Odile Robert, Chefin der Sektion Forschung und Analyse der DEZA, ergänzt: "r4d war ein innovatives Programm und brachte viele neue Erkenntnisse mit sich. Es hat gezeigt, dass transformative Forschung funktioniert. r4d lieferte wissenschaftliche Exzellenz, deren Ergebnisse die DEZA mit ihrer Praxis vor Ort verbinden konnte."

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Odile Robert, Chefin Sektion Analyse und Forschung, DEZA

"Für innovative Lösungen und die globale Vernetzung"

Was macht das r4d-Programm so besonders?Die externe Evaluation hat es gezeigt: Das r4d-Programm war innovativ und sehr wirksam. Es hat innovative Lösungen für die Armutsreduktion entwickelt. Ein weiterer bedeutender Aspekt ist sicherlich die Vernetzung von unterschiedlichen Stakeholdern und die Förderung von Partnerschaften zwischen Forschenden aus dem Globalen Norden und Süden.

Wie war die Zusammenarbeit zwischen dem SNF und der DEZA? Der SNF und die DEZA pflegen seit über 30 Jahren eine Partnerschaft im Bereich der Entwicklung und der internationalen Zusammenarbeit. Die beiden Institutionen ergänzen sich ideal mit ihren Kompetenzen, was zum Erfolg des r4d-Programms beitrug. Wir sind sehr froh, dass die Partnerschaft weitergeführt wird, etwa durch neue Programme wie das SOR4D.

Warum ist es für die Schweiz wichtig, Forschungsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika zu finanzieren? Durch Programme wie das r4d wird die globale Forschungszusammenarbeit gefördert. Dies hilft der globalen Vernetzung von Schweizer Forschenden. Mit r4d-Projekten wurden jeweils zur Hälfte Forschende in der Schweiz und im Globalen Süden unterstützt. Dadurch leistete das Programm einen Beitrag zur UNO-Agenda 2030. So konnten vor Ort Kompetenzen aufgebaut und Lösungen entwickelt werden.

Öffentlicher Anlass am 25. April in Bern

"Forschung für Entwicklung - Lösungen für Nachhaltigkeit"

Zum Abschluss des r4d-Programms organisieren die DEZA und der SNF eine öffentliche Veranstaltung in Form einer Podiumsdiskussion zum Thema "Research for development: solutions for sustainability". Dabei werden Forschungspartnerschaften zwischen der Schweiz und dem Globalen Süden thematisiert und deren Bedeutung für die Erreichung der globalen Nachhaltigkeitszielen und die Stärkung des Forschungsplatzes Schweiz diskutiert.Es diskutieren:- Jean-Luc Bernasconi (Direktionsmitglied, Leiter der Abteilung Grundlagen und Qualität, DEZA)- Sabin Bieri (Co-Direktorin, Centre for Development and Environment (CDE), Universität Bern)- Jacques Ducrest (Leiter Abteilung Internationale Beziehungen, SBFI)- Matthias Egger (Präsident des Nationalen Forschungsrats, SNF)- Smita Premchander (Sampark, Indien, Mitglied Evaluationspanel SOR4D) Der Anlass findet von 17.00 bis 18.30 Uhr in der Welle 7 beim Bahnhof Bern statt. Im Anschluss gibt es ein Apéro. Die Veranstaltung findet auf Englisch und auf Anmeldung statt.


Pressekontakt:

Thematische Forschung;
E-Mail: r4d@snf.ch



--- ENDE Pressemitteilung Zehn Jahre Forschung liefern nachhaltige Lösungen auf der ganzen Welt ---

Über Schweizerischer Nationalfonds SNF:
Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) fördert im Auftrag des Bundes die Forschung in allen wissenschaftlichen Disziplinen, von Geschichte über Medizin bis zu den Ingenieurwissenschaften

Um die nötige Unabhängigkeit sicherzustellen, wurde der SNF 1952 als privatrechtliche Stiftung gegründet. Im Zentrum seiner Tätigkeit steht die Evaluation von Forschungsgesuchen. Mit der kompetitiven Vergabe öffentlicher Gelder trägt der SNF zur hohen Qualität der Schweizer Forschung bei.

In enger Zusammenarbeit mit Hochschulen und weiteren Partnern setzt sich der SNF dafür ein, dass sich die Forschung unter besten Bedingungen entwickeln und international vernetzen kann. Besondere Aufmerksamkeit schenkt der SNF dabei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Zudem übernimmt er im Rahmen von Evaluationsmandaten die wissenschaftliche Qualitätskontrolle von grossen Schweizer Forschungsinitiativen, die er nicht selbst finanziert.

Quellen:
news aktuell   HELP.ch


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