Gemäss der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB) 2022 rauchen in der Schweiz 21% der Frauen gegenüber 27% der Männer. Hinter diesen nur auf den ersten Blick positiven Zahlen verbirgt sich jedoch eine wenig erfreuliche Realität: bei den 15- bis 24-jährigen Frauen und bei den über 55-Jährigen nimmt der Anteil der Raucherinnen zu. Diese Diskrepanz ist auch in den anderen europäischen Ländern zu beobachten. Insbesondere in Griechenland, Dänemark, Irland, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, Norwegen und Schweden nimmt der Unterschied zwischen Männern und Frauen tendenziell ab. "Rauchen in der breiten Masse ist bei Frauen ein Phänomen, das wir in den letzten 30 Jahren beobachteten", sagt Evelyne Laszlo, Tabakologin und Direktorin des CIPRET in Genf, hierzu.
Gesundheitliche Auswirkungen und besondere Risiken
Diese Zunahme ist besorgniserregend. Denn Frauen sind stärker von Herz- Kreislauf-Problemen, der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD und spezifischen Krebsrisiken betroffen. Und Rauchen in Kombination mit der Pille erhöht das kardiovaskuläre Risiko für Frauen über 35 um das 26-fache. Ausserdem sind Frauen anfälliger für Atemwegserkrankungen und haben eine höhere Sterblichkeitsrate aufgrund COPD. Hinzu kommt das Passivrauchen, dem vor allem Frauen ausgesetzt sind, die oft in einem Haushalt mit Rauchern leben. Auf sie entfallen 64% der durch Passivrauchen verursachten Todesfälle.
Rauchen und Schwangerschaft
Weitere Risiken, die nur Frauen betreffen, sind ein erhöhtes Risiko für Brust-, Gebärmutterhals- und Eierstockkrebs. Auch ihr Reproduktionszyklus wird besonders stark beeinträchtigt. Denn Rauchen kann zu Unfruchtbarkeit führen, beschleunigt den Eintritt der Menopause, erhöht das Osteoporoserisiko und stellt ein Risiko während der Schwangerschaft dar. Schätzungen zufolge rauchen zwischen 7% und 10% der schwangeren Frauen weiter. Nikotin erhöht jedoch das Risiko von Fehlgeburten, Eileiterschwangerschaften, Frühgeburten, angeborenen Fehlbildungen wie einer Hasenscharte, Sehstörungen oder Atembeschwerden sowie des plötzlichen Kindstods.
Grosse Beliebtheit von Vapes bei jugendlichen Frauen
Ein Anstieg des Konsums von Einweg-E-Zigaretten zeigt, dass die Tabakindustrie vor allem Frauen anspricht. Design, Aromen und Farben sollen besonders auch Frauen ansprechen. Die Strategie scheint Früchte zu tragen: 2022 konsumierten 6% der 15- bis 24-jährigen Frauen in der Schweiz E- Zigaretten, gegenüber 3% der Gesamtbevölkerung.
Laurence Fehlmann Rielle, Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz, resümiert: "Dies unterstreicht die Notwendigkeit, nicht nur auf die gesundheitlichen Risiken, sondern auch auf die geschickte Marketingansprache einzugehen, um Frauen für die Risiken des Tabak- und Nikotinkonsums zu sensibilisieren. Darüber hinaus sollten alle genannten Unterschiede in der Prävention und Behandlung berücksichtigt werden."
Laut Fehlmann Rielle "ist es auch dringend erforderlich, dass die derzeitigen
Strategien im Bereich der öffentlichen Gesundheit angepasst werden, die die Besonderheiten von
Frauen nicht berücksichtigen, weder in Bezug auf ihre Exposition gegenüber Gesundheitsrisiken
noch in Bezug auf die besonderen Anforderungen, mit dem Rauchen aufzuhören".
Pressekontakt
Kris Schürch, kris.schuerch@at-schweiz.ch / 031 599 10 31
Als Dachorganisation zur Förderung des Nichtrauchens in der Schweiz wurde die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz AT 1973 gegründet.
Heute umfasst der Verein über 50 Kollektivmitglieder: nationale und kantonale Gesundheitsligen (z.B. die Lungenliga Schweiz, die Krebsliga Zürich), Organisationen aus dem öffentlichen und privaten Gesundheitswesen sowie Kantone und Versicherungen.
Zugleich ist die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz eine Fachorganisation. Diese Doppelfunktion ermöglicht die Koordination der vielfältigen Aktivitäten der Mitglieder in der Förderung des Nichtrauchens.
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