Krebspatient:innen in ganz Europa haben sehr ungleichen Zugang zu innovativen
Krebsmedikamenten, wie eine neue Studie1 des Niederländischen Krebsinstituts und des
„Das Problem des späten und ungleichen Zugangs zu neuen Krebsmedikamenten ist breit anerkannt“, sagt der Onkologe Prof. em. Thomas Cerny. „Diese Studie zeigt jedoch erstmals, wann und wie Patienten nach der Zulassung tatsächlich Zugang zu neuen Krebsmedikamenten haben“. Am längsten dauerte es im Durchschnitt in Ungarn und Belgien, gefolgt von der Schweiz und den Niederlanden. Bei einem bestimmten Medikament lagen sogar acht Jahre zwischen dem Zeitpunkt, zu dem das erste Spital der Studie und das letzte mit der Verschreibung begann.
Die Rolle von Early- Access-Programmen
Die Studie zeigte, dass in mehr als der Hälfte der Fälle der erste Patientenzugang im Rahmen von Early Access Programs (EAP) oder im Rahmen der Off-Label- Verwendung von Arzneimitteln erfolgte, die bereits für andere Indikationen auf dem Markt sind. „Early-Access-Programme spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Patienten mit hohem medizinischem Bedarf Zugang zu Medikamenten mit grossem Nutzen zu gewähren“, sagt Wim van Harten, Forschungsleiter der Studie. „Es ist jedoch wichtig, dass EAP für die richtigen Arzneimittel eingerichtet werden. EAPs für Arzneimittel mit begrenzter Evidenz und Unsicherheit bezüglich ihrer Wirksamkeit könnten die Sicherheitsrisiken für Patienten erhöhen.“
Lange und intransparente Zulassungsverfahren in der Schweiz
Auch die Schweiz kennt solche
Early-Dialogue- und Early-Access-Verfahren, die der Bundesrat diesen Herbst mit der Anpassung der
Verordnung über die Krankenversicherung (KVV) definiert hat. Vergangene Woche hat die
Geschäftsprüfungskommission des Ständerats (GPK-S) den Bundesrat ersucht, drüber in drei bis vier
Jahren Bilanz zu ziehen. Weiter hält die GPK in ihrem
Debatte zu ethischen Grundsatzfragen
Weiter betont die GPK-S, dass die Abrechnung neuer, sehr kostspieliger Therapien zulasten der OKP ethische Grundsatzfragen aufwerfe. Sie erachtet es als äussert wichtig, dass der Bundesrat diese mit Priorität behandelt und ersucht ihn, die Lancierung einer nationalen Debatte über dieses Thema zu prüfen und anschliessend in den einschlägigen Gesetzen, Verordnungen und Weisungen entsprechende Leitlinien zu verankern. Die Krebsliga begrüsst die Forderung nach einer solchen Debatte, die auch in Anbetracht der steigenden Gesundheitskosten in der Schweiz dringend geführt werden muss.
[1] Julie M.
Vancoppenolle, Nora Franzen, Simone N. Koole, Valesca P. Retèl, Wim H. van Harten (2023):
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Medienverantwortliche Krebsliga Schweiz
T +41 31 389 93 31
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