Im ersten Quartal des laufenden Jahres erwirtschaftete das Bauhauptgewerbe 150 Millionen Franken bzw. 3.1 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahresquartal. Die Erwartungen der Baumeister zeigen aber, dass dieser Rückgang schon im nächsten Quartal ausgeglichen werden könnte. Kurzfristig bleiben die Aussichten in Takt. Gemäss Bauindex, der Umsatzprognose der Credit Suisse und des Schweizerischen Baumeisterverbands SBV, ist im zweiten Quartal 2023 mit einem Wachstum von 1.1 Prozent zu rechnen.
Geringere Bautätigkeit auf mittlere Sicht
Mittelfristig trüben sich die Aussichten jedoch ein. In den nächsten ein bis zwei Jahren wird mit einer etwas geringeren Bautätigkeit als in den Vorjahren gerechnet. Darauf deutet der starke Rückgang beim Auftragseingang (-8.1%) im Anfangsquartal 2023 hin. In mehreren Sparten und Regionen wurden etwa Bauprojekte redimensioniert oder zurückgestellt. Dies betrifft sowohl den Wohnungsbau als auch den Wirtschaftsbau und den Tiefbau.
Die Gründe sind dafür vielfältig. Da sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt, werden Unternehmen vorsichtig bei Bauinvestitionen. Der rasche Zinsanstieg - in den letzten zwölf Monaten ist der Schweizer Leitzins um 2.25 Prozentpunkte gestiegen, nachdem er sich rund sieben Jahre lang nicht rührte - hemmt insbesondere neue Investitionen in Wohnbauprojekte.
Der SBV geht zwar davon aus, dass der Zenit bei der Teuerung beim Baumaterial überschritten ist. Die Preise für die meisten Materialien dürften sich dieses Jahr rückläufig entwickeln oder zumindest stagnieren. Dennoch liegen die Baukosten noch immer 10 Prozent höher als vor der Corona-Pandemie. Die höheren Kosten hemmen die Bauneigung.
Von Wohnungsüberschuss zum Wohnungsmangel
Eine rasche Trendumkehr ist insbesondere beim Wohnungsbau nicht zu erwarten. Aus diesem Grund rechnet der SBV mit sinkendem Wohnungsleerstand und steigenden Mieten. Diese Impulsgeber dürften die Bautätigkeit frühstens ab 2024 wieder anregen, wenn nicht erst ab 2025. Noch zeigt der Wohnungsmarkt keine neue Dynamik. Im ersten Quartal 2023 sind die Wohnbaugesuche um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zurückgegangen. Der Wohnungsmangel könnte mit weniger Regulierung schneller behoben werden. Der SBV fordert deshalb ein Bündel von praxisorientierten Massnahmen. Einsprachen zu Neubauten, die insbesondere nach Volksabstimmungen lediglich dazu dienen, das Baugesuch zu verzögern, sind einzudämmen. Einsprachefristen sollen verkürzt und unnötige Überregulierungen in Richtplänen auf kommunaler Ebene sowie in Gesetzen von Bund und Kantonen abgebaut werden. Zudem müssen Behörden die heute geltenden Fristen bei Bewilligungsverfahren einhalten und die Verfahren beschleunigen und digitalisieren. Wohnbauförderung ist zudem primär durch marktwirtschaftliche Kriterien zu erfolgen und nicht durch staatliche Intervention.
Rezepte gegen Fachkräftemangel am Tag der Bauwirtschaft Ende Juni
Die Sozialpartner des Bauhauptgewerbes haben vereinbart, die Löhne um monatlich 150 Franken ab dem Januar 2023 zu erhöhen. Per Ende März 2023 wurden im Bauhauptgewerbe aber auch deswegen 1.0% weniger Beschäftigte gezählt als vor einem Jahr. In erster Linie sind Hilfsarbeiter betroffen, für die im zyklischen Baugeschäft weniger Stellen als noch im letzten Winter entstanden sind. Fachkräfte hingegen bleiben weiterhin sehr gefragt. Am 30. Juni 2023 wird der SBV am Tag der Bauwirtschaft Lösungen gegen den Fachkräftemangel in der Baubranche aufzeigen. Medienschaffende und Interessierte aus der Bauwirtschaft sind zu dieser Fachtagung in Lugano, die zugleich auch der wichtigste Netzwerkanlass der Branche ist, herzlich eingeladen.
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Fabian Waltert, Credit Suisse, Swiss Real Estate Economics
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57,
Der Schweizerische Baumeisterverband SBV besteht seit 1897. Er ist die gesamtschweizerische Berufs-, Wirtschafts- und Arbeitgeberorganisation der Unternehmungen des Hoch- und Tiefbaus sowie verwandter Zweige des Bauhauptgewerbes.
Der SBV vertritt zusammen mit seinen Sektionen, Fachverbänden und -gruppen die überbetrieblichen Interessen seiner Mitglieder im Staat, in der Wirtschaft und in der Öffentlichkeit und engagiert sich namentlich in den Bereichen Arbeitgeberpolitik, Wirtschaftspolitik und Berufsbildungspolitik.
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