Fairtrade-Blumen sind ein sehr beliebtes Geschenk, vor allem zu Valentinstag. Doch wie eine heute publizierte Studie zeigt, sind sie viel mehr als das, besonders für die Blumenarbeiter:innen in Ostafrika. So gaben 69 Prozent der Arbeiter:innen auf Fairtrade-zertifizierten Farmen an, dass sie höhere Löhne erhalten als ihre Kolleg:innen auf nicht-zertifizierten Farmen.
Nebst den höheren Löhnen sorgen laut der Studie auch die Fairtrade-Prämien dafür, dass die Blumenarbeiter:innen unter geringerem finanziellen Druck stehen. Fast neun von zehn sagten, dass sie oder ihre Haushaltsmitglieder individuell von der Fairtrade-Prämie profitiert haben. Am häufigsten investieren die Blumenarbeiter:innen die Fairtrade-Prämien in Schulbildung, Haushaltsgegenstände und Gemeinschaftsprojekte wie Wasser-, Gesundheits- und Schulinfrastruktur. «Die Ergebnisse dieser Studie sind eine echte Bestätigung dafür, dass wir mit unserer Arbeit auf dem richtigen Weg sind», sagt Melanie Dürr, Global Product Manager für Blumen und Pflanzen bei Fairtrade International.
Sensibilisierter für Arbeitnehmendenrechte und Geschlechtergerechtigkeit
Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass Fairtrade-Arbeiter:innen selbstbewusster sind, wenn es um die Durchsetzung ihrer Rechte am Arbeitsplatz, das Erschliessen zusätzlicher Einnahmequellen und das Engagement in ihren Gemeinden geht. Die Schulungen von Fairtrade Afrika haben zudem nachweislich das Verständnis der Arbeitnehmenden für geschlechtsspezifische Fragen erweitert. Das ist sehr wichtig, denn mehr als die Hälfte der 71’000 Beschäftigten auf Fairtrade-zertifizierten Blumenfarmen in aller Welt sind Frauen, und mehr als 50 Prozent der Führungs- und Managementpositionen auf diesen Farmen sind von Frauen besetzt, was aussergewöhnlich ist.
Fairtrade lohnt sich auch für die Blumenfarmen
Fairtrade lohnt sich nicht nur für die Arbeiter:innen. Auch die von den Forscher:innen befragten Farmmanager:innen äusserten sich positiv über Fairtrade. Sie gaben an, dass die Vorteile von Fairtrade die Kosten der Zertifizierung überwiegen. Zu diesen zählen ein verbesserter Marktzugang, stabile Preise und langfristige Verpflichtungen seitens der Käufer.
Trotz der zahlreichen Vorteile auch Verbesserungen nötig
Nebst vielen positiven Befunden enthält die Studie auch eine Reihe von Empfehlungen. So wird Fairtrade aufgefordert, sein Engagement für Arbeiter:innen in Bezug auf Lohnverhandlungen und deren gewerkschaftliche Vertretung auszuweiten, sich für weitere Lohnsteigerungen in Richtung existenzsichernde Löhne einzusetzen und die Umweltanforderungen zu stärken. «Obwohl wir mit den Ergebnissen der Studie zufrieden sind, zeigt sie auch, dass wir uns noch verbessern können. Wir arbeiten weiter daran, die Löhne der Blumenarbeiter:innen zu steigern und die Umweltverträglichkeit des Blumenanbaus zu verbessern um unser Ziel, eine gerechtere und nachhaltigere Welt für alle zu schaffen, zu erreichen», so Dürr abschliessend.
Mehr zur Studie
Die Studie mit dem Titel «Impact of Fairtrade on flower workers and market access of flower farms in East Africa» wurde von Social Policy and Development Consulting Limited durchgeführt. Sie untersuchte elf Blumenfarmen in Kenia, Uganda und Äthiopien, darunter neun Fairtrade-zertifizierte und zwei nicht Fairtrade-zertifizierte. Die Studie stützt sich auf die Angaben von mehr als 650 Arbeiter:innen in Umfragen und Fokusgruppen sowie auf Interviews mit Farmmanagern, Fairtrade-Mitarbeitenden und anderen Akteur:innen der Blumenindustrie.
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Mehr zu Fairtrade-Blumen
In den aktuell wirtschaftlich unsicheren
Zeiten werden weniger Schnittblumen gekauft, darunter leidet auch der Absatz von Fairtrade-Blumen
in der Schweiz. Dabei wäre es gerade jetzt wichtig, dass die Konsument:innen durch stabile
Fairtrade-Blumenkäufe dafür sorgen, dass faire Arbeitsplätze in Kenia und anderen Anbauländern
erhalten werden. Fairtrade-Blumen gibt es im Detailhandel sowie bei zahlreichen
Fairtrade Max Havelaar, 1992 gegründet, ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Zürich. Sie vergibt in der Schweiz das Fairtrade-Label für Produkte, die nach umfassenden sozialen und ökologischen Kriterien produziert und fair gehandelt werden. Derzeit sind hierzulande über 3000 Fairtrade-Produkte erhältlich. Ihr Verkauf ermöglicht höhere Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen für Kleinbäuer:innen und Arbeiter:innen, die durch unfaire globale Handelspraktiken benachteiligt werden.
Nebst der Zertifizierung bietet Fairtrade Max Havelaar eine Reihe von weiteren Dienstleistungen für Unternehmen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Beschaffung und menschenrechtliche Sorgfaltsprüfung.
Zusammen mit 24 weiteren nationalen Fairtrade-Organisationen sowie den drei Produzentennetzwerken aus Asien, Afrika und Südamerika ist Fairtrade Max Havelaar der Dachorganisation Fairtrade International angeschlossen. Diese legt u.a. die strengen Fairtrade-Standards bezüglich Anbau, Arbeiterrechte, Verarbeitung und Handel fest.
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