VIER PFOTEN - Bedenkliche Welpenverkäufe in der Coronazeit

17.01.2023 | von VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz


VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz

17.01.2023, «Pandemic Pups»-Bericht von VIER PFOTEN: erhöhte Hundenachfrage während COVID-19- Pandemie liess illegalen Welpenhandel boomen - Die COVID-19-Pandemie führte zu einer noch nie dagewesenen Nachfrage nach Welpen in Europa. Um die Beweggründe von Konsumentinnen und Konsumenten während dieser Zeit zu beleuchten, gab die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN 2022 eine Umfrage zu Trends und Erfahrungen beim Welpenkauf in Auftrag. Die Ergebnisse des « Pandemic Pups»-Berichts zeigen eine klare Verbindung zum illegalen Welpenhandel, der in Europa Millionen von Welpen leiden lässt. Die meisten Welpen wurden auf sozialen Medien oder online auf Websites, einschliesslich Kleinanzeigen-Seiten, beworben. Fast die Hälfte der Welpen wurde verkauft, als sie noch zu jung waren, und ein Drittel wurde nach dem Kauf krank.

Mehrere Lockdowns sowie eingeschränkte soziale Aktivitäten führten dazu, dass viele Menschen, darunter 72 Prozent der Umfrageteilnehmenden, während der Pandemie Welpen kauften. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass viele dieser Käufe mit dem illegalen und skrupellosen Online- Welpenhandel in Verbindung gebracht werden können:

  • Die meisten Käuferinnen und Käufer informierten sich vor dem Kauf in irgendeiner Form, 40 Prozent der Befragten taten dies jedoch über den Online-Auftritt des Verkäufers, wodurch sie falschen Behauptungen und Informationen ausgesetzt waren.
  • Die Mehrheit (72%) sah ihren Welpen auf sozialen Medien oder auf einer Website, einschliesslich Kleinanzeigenseiten, inseriert. 39 Prozent fanden ihren Welpen auf sozialen Medien, vor allem auf Facebook (20%) oder Instagram (12%). Die Werbung für den Verkauf von Tieren verstösst gegen die Regeln beider Plattformen, was jedoch weitgehend ignoriert wurde.
  • 49 Prozent der Welpen wurden gekauft, als sie acht Wochen alt oder jünger waren. 25 Prozent der Welpen waren sechs Wochen alt oder jünger, was einen Verstoss gegen die Gesetze in den befragten Ländern und gegen die Tierschutzbestimmungen im Allgemeinen darstellt.
  • Aus der Umfrage geht hervor, dass einer von drei gekauften Welpen gesundheitliche Probleme aufwies. Mehr als die Hälfte (55%) der Welpen mit Gesundheitsproblemen wurden in sozialen Medien beworben, wobei der grösste Anteil auf Instagram (23%) zu finden war.
  • 40 Prozent der Käuferinnen und Käufer priorisierten das Aussehen einer Rasse über das Temperament, was dazu führen kann, dass sie einen Hund bekommen, der nicht zu ihrem Lebensstil passt.

«Die Umfrageergebnisse zeigen deutlich, dass Käuferinnen und Käufer es versäumt haben, sich vor dem Welpenkauf umfassend zu informieren», erklärt Janine Cirini, Campaignerin bei VIER PFOTEN Schweiz. Dies habe es Welpenhändlern ermöglicht, zu junge Hunde zu verkaufen, die teilweise krank waren und oft weder erforderliche Dokumente, Mikrochips oder Registrierungsdaten hatten. Um den illegalen Welpenhandel im Internet zu bekämpfen, müssen sowohl die Verkäuferinnen und Verkäufer als auch die Welpen mit Angaben zum Mikrochip der Tiere von den Kleinanzeigenseiten verifiziert werden. «Soziale Medien müssen ihre Verbote von Tierverkäufen ordnungsgemäss durchsetzen, und in allen befragten Ländern sind Gesetze zum Schutz von online verkauften Tieren nötig. Wir fordern alle Beteiligten auf, den illegalen Welpenhandel im Internet einzudämmen», sagt Cirini.

Die Gefahren des Online-Welpenkaufs

Einen Welpen online zu kaufen, geht einfach und schnell. Doch ein Grossteil der Tiere wird illegal aus Osteuropa importiert. Aufgrund der steigenden Nachfrage während der Pandemie wurde auch die Produktion erhöht. Produzenten in diesen Ländern beliefern in erster Linie Welpenhändlerinnen und - händler, die die Hunde schliesslich auf Kleinanzeigenseiten oder Social-Media-Plattformen verkaufen. Diese Plattformen erlauben es den Verkäufern, ihre Geschäfte anonym und nicht nachverfolgbar abzuwickeln, sodass sie auch nicht zur Rechenschaft gezogen werden können, wenn etwas schiefgeht oder die Tiere krank sind. Illegal gezüchtete und importierte Welpen werden in vielen Fällen mit gefälschten Papieren und Informationen geliefert. Die emotionalen und finanziellen Folgen bleiben dann oft an den neuen Besitzern hängen.

Mit der Kampagne «SÜSS. SCHNELL. KRANK.» will VIER PFOTEN das Bewusstsein für die Risiken des Onlinekaufs von Welpen schärfen und potenziellen Käuferinnen und Käufer helfen, wachsam zu bleiben und die richtigen Entscheidungen zu treffen. «Umfangreiche Nachforschungen anzustellen, die richtigen Fragen zu stellen und die korrekten Unterlagen zu besorgen, kann potenziellen neuen Besitzerinnen und Besitzern helfen, die Risiken des illegalen Welpenhandels abzuwenden. Gerade jetzt, wo die Lebenserhaltungskosten steigen, sollten die finanziellen Risiken von Impulskäufen illegal gezüchteter Welpen nicht unterschätzt werden», warnt Cirini.

VIER PFOTEN zieht aus den Ergebnissen das Fazit, dass viele Welpenkäuferinnen und -käufer den illegalen und skrupellosen Welpenhandel unbeabsichtigt unterstützen, da sie nicht wissen, wie sie dessen Risiken mithilfe verantwortungsbewusster Entscheidungen vermeiden können. Zu diesen Risiken gehört der Kauf eines kranken Welpen, eines Welpen der auf einer Welpenfarm gezüchtet und illegal importiert wurde, oder eines Welpen, der noch nicht alt genug ist, um verkauft werden zu dürfen.

Der Onlinehandel muss sicher werden

Illegale Welpenhändler und -händlerinnen müssen zurückverfolgt und verurteilt werden. Dadurch würden die Hürden höher gesetzt, sodass der illegale Tierhandel unattraktiver würde. Infolgedessen würden weniger skrupellose Anbieter diesen Weg gehen und zahlreichen Tieren würde grosses Leid erspart bleiben. Weiter könnte der Verbreitung von hochansteckenden Krankheiten durch illegal importierte Welpen vorgebeugt werden und Käuferinnen und Käufer würden geschützt. Damit der kriminelle Handel sich nicht von den Online-Plattformen auf Social-Media- Kanäle verschiebt, ist es zudem unabdingbar, dass über diese Kanäle keinerlei Tiere angeboten werden dürfen. Mit der Modelllösung VeriPet von VIER PFOTEN wäre endlich eine EU-weite Rückverfolgbarkeit von Heimtieren möglich. VeriPet wurde in der Schweiz als zweitem Pilotland im Mai 2022 erfolgreich eingeführt, in enger Zusammenarbeit mit der Kleinanzeigenplattform anibis.ch, der nationalen Hundedatenbank AMICUS und dem Schnittstellenanbieter Europetnet.

Anmerkung für die Redaktion:

Die Umfrage wurde von der Meinungsforschungsagentur Savanta Anfang 2022 in sieben europäischen Ländern durchgeführt, in denen VIER PFOTEN ein Büro betreibt: Österreich, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Niederlande, Schweiz und Grossbritannien. Die Befragten waren Personen, die zwischen dem Beginn der COVID- 19-Pandemie im März 2020 und Februar 2022 einen Welpen gekauft hatten. In den sieben Ländern wurden 2‘284 Antworten gesammelt. 50 Prozent der Befragten gaben sich als männlich, 49 Prozent als weiblich und 1 Prozent auf eine andere Weise zu erkennen. Die meisten Befragten (62%) waren zwischen 18 und 34 Jahre alt.

Medienkontakt:
Oliver Loga | Press Manager Schweiz
VIER PFOTEN Schweiz
Altstetterstrasse 124 | 8048 Zürich
Tel. +41 43 311 80 90
presse@vier-pfoten.ch
www.vier-pfoten.ch

--- ENDE Pressemitteilung VIER PFOTEN - Bedenkliche Welpenverkäufe in der Coronazeit ---

Über VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz:
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen.

Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.

Quellen:
news aktuell   HELP.ch


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