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Careum: Gesundheitskompetenz – Schweiz hat Verbesserungspotenzial

07.07.2022 | von Careum Stiftung


Careum Stiftung

07.07.2022, Zürich – In einer internationalen Studie wurde die Gesundheitskompetenz der Schweizer Bevölkerung erhoben und mit 16 weiteren europäischen Ländern verglichen. Die Erhebungen zeigen, dass die Bevölkerung in allen Ländern häufig Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen hat. Die Schweiz schneidet schlechter ab als der europäische Durchschnitt.

Im Rahmen des internationalen Health Literacy Survey 2019 haben 17 Länder im Zeitraum zwischen 2019 bis 2021 die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung untersucht. Im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit hat das Careum Zentrum für Gesundheitskompetenz die Erhebung in der Schweiz durchgeführt. Neben der Schweiz haben sich auch Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Irland, Israel, Italien, Norwegen, Österreich, Portugal, Russland, die Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn an der internationalen Erhebung beteiligt.

Jede zweite Person in der Schweiz weist eine geringe Gesundheitskompetenz auf

Die Studienergebnisse zeigen: Im Vergleich zu den anderen europäischen Ländern schneidet die Schweiz in Sachen Gesundheitskompetenz leicht unterdurchschnittlich ab. Knapp die Hälfte der Befragten in der Schweiz (49 %) berichtet von häufigen Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen und weist somit eine geringe Gesundheitskompetenz auf. Damit ist der Anteil an Personen mit geringer Gesundheitskompetenz leicht höher als der Durchschnitt aller 17 Länder (46 %).

Über alle Länder hinweg bereitet das Beurteilen der Vertrauenswürdigkeit von Gesundheitsinformationen die grössten Schwierigkeiten. Zudem haben viele der Befragten Schwierigkeiten, Informationen zum Umgang mit psychischen Problemen zu finden. Darüber hinaus stellt sowohl in der Schweiz als auch in Europa die Orientierung im Gesundheitssystem und der Umgang mit digitalen Informationsangeboten eine grosse Herausforderung für viele Befragte dar. Auch hier sind die Schwierigkeiten in der Schweiz etwas häufiger als im internationalen Durchschnitt.

Gesundheitskompetenz ist durch soziale und finanzielle Rahmenbedingungen beeinflusst

In allen Ländern zeigt sich, dass die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung eng mit sozialen Faktoren verknüpft ist, auch wenn dies von Land zu Land unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Menschen mit finanziellen Problemen und tiefem sozialen Status haben wesentlich häufiger Schwierigkeiten im Finden, Verstehen, Beurteilen und Anwenden von Gesundheitsinformationen.

Die Gesundheitskompetenz steht zudem in direktem Zusammenhang mit dem Gesundheitsverhalten und dem Gesundheitszustand einer Person. So geht eine geringe Gesundheitskompetenz mit geringer körperlicher Aktivität, seltenem Verzehr von Obst und Gemüse und einem schlechteren selbsteingeschätzten Gesundheitszustand einher. Ausserdem wird das Gesundheitssystem von Personen mit Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen häufiger in Anspruch genommen.

Auf unterschiedlichen Ebenen ansetzen

Die Studienergebnisse zeigen Handlungsbedarf in Bezug auf die Stärkung der Gesundheitskompetenz auf und weisen gleichzeitig auf ein grosses Potenzial für die öffentliche Gesundheit hin. Darauf basierend wurden Empfehlungen und Ansätze zur Stärkung der Gesundheitskompetenz formuliert, die sowohl auf individueller als auch auf organisationaler Ebene ansetzen.

Eine Empfehlung in der Schweiz fokussiert spezifisch auf die Gesundheitsfachpersonen, und zwar auf die gezielte und nachhaltige Verankerung in deren Aus- und Weiterbildung, weil diese Gruppe eine zentrale Rolle bei der Förderung der Gesundheitskompetenz spielt. Wie ihr Bewusstsein für das Thema ist, wie sie auf diese Rolle vorbereitet und mit welchen Schwierigkeiten sie diesbezüglich konfrontiert sind, wurde bisher jedoch kaum untersucht. Careum hat deshalb im Juni 2022 zusätzlich eine nationale Befragung zur professionellen Gesundheitskompetenz lanciert, die bis Anfang 2023 fundierte Erkenntnisse für künftige, gezielte Interventionen und Massnahmen liefern soll.

Definition Gesundheitskompetenz

Gesundheitskompetenz bezeichnet die Fähigkeit einer Person, gesundheitsrelevante Informationen finden, verstehen, beurteilen und anwenden zu können, um im Alltag Entscheidungen zu treffen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Dazu müssen entsprechende Rahmenbedingungen und Strukturen gegeben sein.

Kontakt für Fragen:

Saskia De Gani

Leiterin des Zentrums für Gesundheitskompetenz bei Careum

T +41 43 222 64 29

saskia.degani@careum.ch

Careum Kommunikation

kommunikation@careum.ch



--- ENDE Pressemitteilung Careum: Gesundheitskompetenz – Schweiz hat Verbesserungspotenzial ---

Über Careum Stiftung:
Careum engagiert sich für eine bessere Gesundheitswelt: Wir bilden die Fachpersonen von morgen aus, vernetzen Akteurinnen und Akteure und fördern Innovationen.

Careum investiert in die Bildung der Gesundheitsfachpersonen der Zukunft. Mit unserer breiten Palette an Aus- und Weiterbildungen und den passenden Lehr- und Lernmitteln bereiten wir Fach- und Führungskräfte in moderner Lernumgebung umfassend auf ihre Aufgaben vor. Insgesamt setzen wir uns für eine bessere interprofessionelle und multidisziplinäre Zusammenarbeit ein.

Wir engagieren uns ausserdem für eine gesundheitskompetente Schweiz, forschen zu aktuellen Fragen aus der Gesundheitsversorgung und arbeiten an Innovationen für die Gesundheitswelt der Zukunft.

Gemeinsam sind wir stark: Wir bringen Fachleute aus Bildung und Gesundheit, Lernende und Studierende, Patientinnen und Patienten sowie Angehörige zusammen und fördern mit unseren Veranstaltungen die Diskussion über aktuelle Gesundheits- und Bildungstrends. Nicht nur lokal, sondern auch international sind wir vernetzt: So suchen im Netzwerk Sciana etwa Expertinnen und Experten aus Europa gemeinsam nach innovativen Lösungen für Herausforderungen im Gesundheitssystem.

Quellen:
news aktuell   HELP.ch


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