OceanCare: 100.000.000 Haie jährlich für Fleisch und Flossen getötet

04.05.2022 | von OceanCare


OceanCare

04.05.2022, Zürich - Haie zählen zu den am stärksten gefährdeten Tiergruppen. Heute ist weltweit von über 500 Hai-Arten jede zweite bedroht. Gründe dafür sind die Zerstörung des Lebensraums und der Handel mit Haifleisch und Haiflossen, dem jedes Jahr mehr als 100 Millionen Haie zum Opfer fallen. Europa spielt eine zentrale Rolle beim unregulierten Handel mit Haiflossen und -fleisch und damit dem Niedergang vieler Hai-Arten – das zeigt ein neuer Bericht des IFAW (2022). Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) und die Meeresschutzorganisation OceanCare fordern die Schweiz, Mitgliedland und Depositärstaat des zuständigen Abkommens (CITES) dazu auf, bei der im Herbst stattfindenden CITES-Artenschutzkonferenz einen zukunftsweisenden Schritt für den Schutz der Haie zu gehen. Die Zeit drängt!

In den letzten 50 Jahren sind die Haipopulationen der offenen See um etwa 70% zurückgegangen. An jedem fünften untersuchten Riff sind die Haipopulationen funktionell ausgestorben, was enorme Folgewirkungen für die Funktionsfähigkeit der Ökosysteme nach sich zieht. Hauptdrehscheiben des weltweiten Handels mit Haifleisch und -flossen sind Hongkong, Taiwan und Singapur. Jedoch wird die Rolle der europäischen Staaten als Lieferanten oft unterschätzt. Im Zeitraum 2003 bis 2020 kamen durchschnittlich 28% der Lieferungen von Haiflossen auf die obigen Marktplätze aus EU-Mitgliedstaaten, vor allem aus Spanien – in absoluten Zahlen 10.465 Tonnen pro Jahr. Im Jahr 2020 betrug der EU-Anteil sogar 45%!

Dies geht aus dem vom IFAW im März 2022 veröffentlichten Bericht Supply and Demand: The EU’s role in the global shark trade, der die Rolle der EU-Staaten im globalen Handel mit Haiflossen und -fleisch aufzeigt und Schutzmassnahmen einfordert, hervor.

Dieser Handel geschieht weitgehend unreguliert. „Von den Hai-Arten, die im Handel zu finden sind, sind 70% gefährdet. Aber nur 25% sind vom Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) erfasst, das den internationalen Handel so regeln soll, dass Arten nicht aufgrund des Handels aussterben. Überdies ist bei abgetrennten Flossen und bei Fleisch oft kaum noch festzustellen, von welcher Art sie stammen. So werden die Flossen vom Aussterben bedrohter Haie zusammen mit solchen von noch häufigeren Arten gehandelt“, erklärt Andreas Dinkelmeyer, Campaigns und Communication Manager, IFAW in Deutschland.

Eine zentrale Forderung ist, den Handel mit betroffenen Hai-Arten streng zu regulieren. Die EU hat einen wichtigen Schritt in diese Richtung gesetzt und für die im November stattfindende CITES- Vertragsstaatenkonferenz die Aufnahme der Familie der Hammerhaie in Anhang II vorgeschlagen. Das Gastgeberland der Konferenz, Panama, hat den Hai in das Konferenzlogo aufgenommen und wird selbst einen Antrag auf Listung der Familie der Requiemhaie einbringen.

„Die Schweiz hat als Depositar des Washingtoner Artenschutzübereinkommens eine wichtige Rolle. Wir appellieren an die Regierung, die Anträge Panamas und der Europäischen Union mitzutragen“, so Nicolas Entrup, Leiter Internationale Zusammenarbeit bei OceanCare. „Mit diesen beiden Anträgen kann die CITES COP19 eine neue Ära für den Schutz der Haie einläuten. Sie kann ein Wendepunkt sein, um die Haiarten vor dem Aussterben zu bewahren“, schliesst Entrup.

Weiterführende Informationen

Link zum Video von IFAW und Fotos von Hammerhaien: https://we.tl/t-8Os4G4rCUp

Medienkontakte

Nicolas Entrup
Direktor Internationale Zusammenarbeitm
OceanCare
+43 660 211 9963
nentrup@oceancare.org

Barbara Slee
EU Manager Marine conservation
International Fund for Animal Welfare
+31 631002489
bslee@ifaw.org



--- ENDE Pressemitteilung OceanCare: 100.000.000 Haie jährlich für Fleisch und Flossen getötet ---

Über OceanCare:
OceanCare ist eine Schweizer Non-Profit-Organisation und setzt sich seit 1989 weltweit für die Meerestiere und Ozeane ein. Mit Forschungs- und Schutzprojekten, Umweltbildungskampagnen sowie intensivem Einsatz in internationalen Gremien unternimmt die Organisation konkrete Schritte zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Weltmeeren.

Seit Juli 2011 ist OceanCare von dem Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen als Sonderberaterin für den Meeresschutz anerkannt. Ausserdem ist OceanCare Partnerorganisation des Regionalen Fischereiabkommens des Mittelmeers (GFCM), des Abkommens für wandernde Tierarten (CMS) sowie des Abkommens zum Schutz der Wale und Delphine im Mittelmeer (ACCOBAMS) sowie von UNEP-MAP (Barcelona Convention).

OceanCare ist akkreditierter Beobachter beim Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD). OceanCare ist auch von der UNEA, dem höchsten Verwaltungsgremium des UN-Umweltprogramms (UNEP) akkreditiert und Teil der Major Group Science & Technology, sowie Partner der UNEP Global Partnership on Marine Litter.

Quellen:
news aktuell   HELP.ch


Weitere Informationen und Links:



Newsletter abonnieren
Auf  diesem Link abonnieren Sie unseren Newsletter und sind stets aktuell informiert.


Eigene News publizieren
Haben Sie eine aktuelle Firmen­infor­mation oder ein Angebot, dass Sie hier publizieren möchten?
Auf  diesem Link erfassen Sie die entsprechenden Informationen.

Swiss-press.com

Der Onlineverlag HELP Media AG publiziert seit 1996 Konsumenten­in­for­mationen für Schwei­zerinnen und Schweizer.

offene Jobs
Referenzen
  Online-Shop

HELP Media AG in Social Networks
Facebook X (früher Twitter) Instagram LinkedIn YouTube

Abo kaufen

Publizieren Sie Ihre Medienmitteilungen im Abonnement und profitieren von zwei geschenkten Mitteilungen.

ABO 10 Medienmitteilungen (+2 geschenkt)
Jetzt Abo kaufen »

Mitteilung publizieren

Um Ihre eigene Mitteilung auf Swiss-Press.com zu publizieren, klicken Sie auf folgenden Link:

Jetzt eigene Mitteilung erfassen »

Zertifikat:
Sadp.ch

Kontakt

Email:
info@help.ch

Adresse:
HELP Media AG
Geschäftshaus Airgate
Thurgauerstrasse 40
8050 Zürich


Copyright © 1996-2024 HELP Media AG, Geschäftshaus Airgate, Thurgauer­strasse 40, CH-8050 Zürich. Alle Angaben ohne Gewähr. Im­pres­sum / AGB, Nut­zungs­bedin­gungen, Daten­schutz­er­klärung