VIER PFOTEN ermutigt Milchbetriebe, Kälber bei ihren Müttern saugen zu lassen.
Nur eine Kuh, die kalbt, gibt Milch
In der Schweiz leben rund 500’000 Milchkühe. Milchkühe geben aber nicht «einfach so» Milch. Die Milch ist eigentlich zur Ernährung ihres Kalbes gedacht – es ist Muttermilch. Nur wenn die Kuh ein Kalb zur Welt gebracht hat, produziert sie auch Milch. Somit gebären Milchkühe jedes Jahr ein Kalb. Weil wir Menschen jedoch die gesamte Milch nutzen wollen, werden Kuh und Kalb meistens kurz nach der Geburt voneinander getrennt und die Kälber verbringen ihre ersten Wochen alleine in den sogenannten Kälberiglus. Kontakt zu Artgenossen gibt es oftmals nur durch Gitterstäbe und sie erhalten die Milch oder oft gar nur Milchersatz aus Nuckeleimern oder Tränkeautomaten. Darunter leiden sowohl die Kälber als auch ihre Mütter sehr, denn Kühe möchten ihre Kälber umsorgen und die Kälber brauchen ihre Mütter, da sie gänzlich ohne eigenes Immunsystem geboren werden.
Die natürliche Beziehung ausleben
Es gibt eine Alternative: die muttergebundene Kälberaufzucht. Dabei wird den Kälbern ermöglicht, mehrere Monate bei ihrer Mutter zu bleiben und am Euter zu trinken, auch wenn die Kuh weiterhin gemolken wird. Die Kuh und das Kalb können so ihre natürliche Beziehung ausleben und durch die Aufnahme von Muttermilch erhält das Kalb wichtige, auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Nährstoffe, um sich gesund zu entwickeln. Aus Tierschutzsicht ist eine solche Produktionsweise eine bedeutende Verbesserung des Tierwohls für Kuh und Kalb. Lange war die Zulässigkeit der muttergebundenen Kälberaufzucht aufgrund einer fragwürdigen, veralteten Rechtsnorm umstritten. Mit der Revision des Lebensmittelrechts wurde die rechtliche Hürde beseitigt und seit 100 Tagen dürfen die Kälber nun offiziell bei ihren Müttern bleiben und ganz natürlich die Milch aus dem Euter der Mutter trinken. VIER PFOTEN hofft nun, dass viele Milchbetriebe möglichst bald auf diese tierfreundlichere Milchproduktion umsteigen. «Von rund 19'000 Milchbetrieben gibt es weniger als 30 bereits bekannte Betriebe, die ihre Kälber bei den Müttern aufwachsen lassen. Man sieht zwar viele Kühe mit ihren Kälbern. Was aber viele nicht wissen ist, dass es sich dabei nicht um Milchkühe, sondern um Rinder in der Fleischmast handelt. Dort hat sich die Mutterkuhhaltung bereits vor einigen Jahren etabliert», so Yasmine Wenk, Campaignerin bei VIER PFOTEN Schweiz.
Gesündere Tiere mit hoher Sozialkompetenz
Kälbchen werden gänzlich ohne eigenes Immunsystem geboren, deshalb ist das sogenannte Kolostrum (Erstmilch) kurz nach der Geburt für das Kalb entscheidend. Die Erstmilch versorgt das Kälbchen mit den benötigten Abwehrstoffen, um das Immunsystem aufzubauen. Das funktioniert ähnlich wie beim Menschen. Obwohl die Kälber das Kolostrum auch in der konventionellen Aufzucht direkt vom Menschen erhalten, hat das Säugen an der Mutter einen grossen Vorteil: Wird das Kalb über diese «Erstmilchperiode» hinaus von der Kuh gesäugt, hat das einen positiven Einfluss auf die Gesundheit der Kälber. Denn die Kuh kann ihr Kalb weiterhin via Milch mit genau den richtigen Nährstoffen und Abwehrstoffen versorgen und so ist das Kalb weniger anfällig für Krankheiten. Zudem ist der Kontakt zur Mutter sehr wichtig für die soziale Entwicklung der Kälber. Sie erhalten Zuneigung und erlernen Verhaltensweisen resp. den sozialen Umgang auch mit erwachsenen Kühen.
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen.
Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.
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