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Optimismus trotz erlebter Diskriminierung
Drei Viertel der Umfrageteilnehmerinnen und - teilnehmer blicken, unabhängig von Alter und Geschlecht, hoffnungsvoll oder eher hoffnungsvoll auf den Fortschritt der Gleichstellung in der Schweiz. Gleichzeitig gibt die Mehrheit der Mädchen und Frauen an, geschlechtsspezifische Diskriminierung erfahren zu haben. Am häufigsten tritt diese im Arbeitsumfeld auf: 42 Prozent der 24-40-jährigen Frauen haben Diskriminierung am Arbeitsplatz erlebt. Je älter die Frauen werden und je mehr Arbeitserfahrung sie haben, desto pessimistischer werden sie in Bezug auf die Gleichberechtigung.
Ungleichheit im Arbeitsmarkt - eine Realität
Die Angaben der Befragten decken sich mit der Realität des Arbeitsmarkts: Obwohl gleich viele Frauen in die Arbeitswelt eintreten wie Männer, nimmt ihre Zahl ab, sobald es in die Chefetage geht. Das liegt nicht daran, dass Frauen sich Führungspositionen nicht zutrauen: Sieben von zehn Befragten - Mädchen und Frauen - geben an, sich ihrer Führungsqualitäten sicher zu sein. Das Problem scheint auch nicht darin zu liegen, dass Männer zu Hause keine Verantwortung übernehmen wollen. Fast sechs von zehn Jungen äusserten Interesse daran, zu Hause zu bleiben und sich um die Kinder zu kümmern, wenn ihre Partnerin einen besseren Job hätte als sie.
Gleichstellung institutionell verankern
Suba Umathevan, CEO von Plan International Schweiz, schliesst daraus: «Es liegt nicht an den Fähigkeiten oder Entscheidungen der einzelnen Personen. Es handelt sich um ein strukturelles Problem, das durch gesellschaftliche und kulturelle Erwartungen verursacht wird.» Sowohl Jungen als auch Mädchen machen Stereotypen für die andauernde Ungleichheit zwischen den Geschlechtern verantwortlich. Die Rollen werden traditionell eher durch das Geschlecht als durch persönliche Präferenzen bestimmt. Die Teilnehmenden sind, unabhängig von Alter und Geschlecht, überwiegend der Ansicht, dass die Gleichstellung der Geschlechter in der Schweiz am besten durch gleiche Löhne und gerechte Beschäftigungschancen erreicht werden kann.
Der Bericht «Gleichberechtigung in der Schweiz: Junge Menschen sind optimistisch - zu Recht?» ist verfügbar unter: plan.ch/medien
Plan International Schweiz ist eine unabhängige Non-Profit Organisation, die sich für Gleichberechtigung und Mädchenrechte in verschiedenen Teilen der Welt einsetzt. Mit ihren Programmen schafft Plan International Schweiz die Voraussetzungen dafür, dass heranwachsende Mädchen und junge Erwachsene gebildet, sicher und wirtschaftlich gestärkt sind.
Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage
- Drei Viertel der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer blicken, unabhängig von Alter und Geschlecht, hoffnungsvoll oder eher hoffnungsvoll auf den Fortschritt der Gleichstellung in der Schweiz.
- Fast 70 Prozent der Mädchen und Frauen glauben an ihre Führungsqualitäten.
- 6 von 10 Mädchen und Frauen zwischen 14 und 24 Jahren geben an, schon einmal von geschlechtsspezifischer Diskriminierung betroffen gewesen zu sein. Bei den Frauen zwischen 24 und 40 Jahren sind es 7 von 10.
- 42 Prozent der Frauen in der Altersgruppe der 24- bis 40-Jährigen berichten, schon einmal Diskriminierung am Arbeitsplatz erlebt zu haben.
- 60 Prozent der Mädchen und Frauen zwischen 14 und 24 Jahren stimmen zu oder stimmen in gewisser Weise zu, dass Frauen in Führungspositionen eine bessere Leistung erbringen müssen als Männer in ähnlichen Positionen, um respektiert zu werden.
- Die Befragten sind der Ansicht, dass die Gleichstellung der Geschlechter in der Schweiz am besten durch gleiche Löhne und gleiche Beschäftigungschancen erreicht werden kann.
- Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben: Bei den Mädchen und Frauen stehen Teilzeitarbeitsplätze und familienfreundliche Regelungen als mögliche Lösungen ganz oben.
- Fast sechs von zehn Jungen äusserten Interesse daran, zu Hause zu bleiben und sich um die Kinder zu kümmern, wenn ihre Partnerin einen besseren Job hätte als sie. Fünf von zehn Mädchen waren daran ebenfalls interessiert.
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