29.11.2019
| von Stiftung für Konsumentenschutz
29.11.2019, Dynamische Preise in Skigebieten sind intransparent, kaum zu vergleichen, kaschieren generelle
Preiserhöhungen und dienen der Gewinnmaximierung: Dies das Fazit des Konsumentenschutzes,
nachdem er die Preisgestaltung von acht Skigebieten unter die Lupe genommen hat. Hinzu kommt, dass
Konsumenten mit deutlich höheren Preisen gestraft werden, wenn sie bei schönem Wetter oder am
Wochenende auf die Piste wollen.
In der Schweiz gibt es 251 Skigebiete. Gemäss Tagesschau-Bericht werden in der Skisaison 2019/20 die Preise bereits in 15 Skigebieten dynamisch berechnet. Obschon dies lediglich 7% aller Skigebiete sind, ist die Auswirkung gross. Denn einige dieser 15 Skigebiete gehören zu den grössten in der Schweiz und haben damit einen massgeblichen Einfluss auf die schweizweite Preisentwicklung. Der Vergleich gibt einen Überblick über die Hälfte der wichtigsten Skigebiete, die dynamische Preisgestaltung anwenden.
Folgende Skigebiete wurden in den Vergleich aufgenommen.
4 Vallées
Andermatt-Sedrun
Crans-Montana
Gstaad
Laax
Pizol
St. Moritz
Zermatt
Systematische Preisvernebelung Klar ist: Dynamische Preise haben für die meisten Konsumenten vorwiegend negative Auswirklungen. Der Kunde kann sich nur schwer darüber informieren, welche Faktoren den Preis für eine Skitageskarte beeinflussen. Das wichtige Element der Preistransparenz und -sicherheit geht verloren. Zudem gibt die Branche gemäss Tagesschaurecherchen unverblümt zu, dass die Gewinnmaximierung im Vordergrund stehe. Gemäss Schätzungen können dynamische Preisgestaltung einer Destination Mehreinnahmen von 5 bis 10% bringen.
Die Dynamikfaktoren Wetter und Buchungszeitpunkt haben massgebenden Einfluss auf die Preise von Tageskarten. Dem Kunden stehen aber keine verständlichen Informationen zur Verfügung, um zu verstehen, wie die Preise beeinflusst werden.
In allen angegebenen Skigebieten sind Tageskarten auch an der Tageskasse erhältlich – zum grösseren Teil zu fixen Preisen. Diese sind im Normalfall eher hoch und zudem über die Internetseiten nur schwer ausfindig zu machen.
Zumindest in den grösseren Skigebieten wird es immer schwieriger, eine Tageskarte zwar online zu erwerben, aber trotzdem datensparsam unterwegs zu sein: In Laax können Tickets online nur noch vom Handy aus und über eine datenhungrige App gekauft werden.
In Gstaad oder Andermatt-Sedrun können Tickets online nur über den Umweg von Ticketcorner gekauft werden.
Familien können beispielsweise bei der Ferienplanung von Frühbucherrabatten profitieren. Andrerseits werden Menschen, die unter der Woche arbeiten und sich spontan für einen Skitag am Wochenende entscheiden, mit höheren Preisen bestraft, insbesondere bei gutem Wetter.
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Sara Stalder, Geschäftsleiterin SKS
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--- ENDE Pressemitteilung Konsumentschutz: Skitageskarten: Der Preis wird zur Lotterie ---
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