Die Auffassung, dass der Malerei eine Subjektivität, ein Eigenleben innewohne oder sie gar in der Lage sei, zu «denken» oder zu «sprechen», charakterisiert nach wie vor die (zeitgenössischen) Zugänge zum Medium. Wir betrachten Gemälde gerne als ein Gegenüber, mit dem wir eine Art Gespräch führen können. Diese Idee einer vitalistischen Malerei kann ein hilfreicher Ausgangspunkt sein, um über Lily van der Stokkers OEuvre zu sprechen. Ihre farbenfrohen Arbeiten scheinen die Räume, in denen sie realisiert werden, zu bewohnen und zu beleben. Oftmals zielen ihre Wandmalereien darauf ab, ihr Publikum zu verzaubern.
Die häufig integrierten Textfragmente oder Einzelwörter bilden ein sehr einfaches Vokabular, das aus affirmativen Phrasen wie «Really Fantastic», «Yes», «Hoi» oder «Wonderful» besteht, welche die Betrachter*innen direkt anzusprechen scheinen und in vielen Fällen als Titel der Werke dienen. Diese Begegnungen zwischen dem Werk und den Betrachtenden verweisen auch auf eine andere Eigenschaft des Werks der Künstlerin: Fragestellungen rund um Zeitlichkeit und Beständigkeit. Im Gegensatz zu traditionellen Wandmalereien, die dauerhaft an glorreiche Geschichten oder religiöse Begebenheiten erinnern sollen, hat eine zeitgenössische Wandmalerei im Ausstellungswesen - das sich durch das Paradigma der Wechselausstellung auszeichnet - eine sehr begrenzte «Lebensdauer»: Kaum angebracht, wird diese, nach nur wenigen Wochen, wieder unter einer Schicht Farbe begraben. So zeichnen sich van der Stokkers Wandmalereien durch den Widerspruch aus, dass sie sich einerseits öffentlich und «festgeschrieben» präsentieren, andererseits bereits den Verlust der eigenen Präsenz in sich tragen.
Dass die Dinge nicht so klar sind, wie sie auf den ersten Blick erscheinen, gilt nicht nur für Fragen der Zeitlichkeit, sondern auch für die scheinbare Heiterkeit ihres OEuvres. So fröhlich, «süss» oder gar banal van der Stokkers Werke auf den ersten Blick wirken mögen - mit ihren visuellen Bezügen nicht nur zur Pop-Art, sondern auch zur Hippie-Bewegung der 1960er und 1970er Jahre - sind ihre Werke ernsthafte Kommentare zu feministischen Stereotypen, den (wirtschaftlichen) Mechanismen der Kunstwelt und den Herausforderungen des Alltags. Die Künstlerin stellt unter dem Anschein von Verspieltheit und naivem Optimismus Begriffe wie «weibliche Kunst», die «richtige Form» sowie romantische Ideale des Künstler*innendaseins infrage. Inspiriert von Konzepten der Kunstbewegung Fluxus, die den künstlerischen Prozess und nicht das Werk selbst in den Vordergrund stellt, sowie der feministischen Bewegung der 1960er Jahre, fordern ihre Arbeiten unsere Wahrnehmung heraus und laden uns ein genauer hinzusehen.
So kann ihr Werk in seiner Präzision als Markt- und Gesellschaftskritik gelesen werden, die ein Unbehagen gegenüber der heutigen Kultur - geprägt von institutionalisiertem Innovations-, Leistungs-, Produktions- und Erfolgsdruck - zum Ausdruck bringt.
Lily van der Stokker lebt und arbeitet in Amsterdam und New York. Ihre Arbeiten wurden international in Einzelausstellungen gezeigt, u. a. im Stedelijk Museum, Amsterdam (2018), im Hammer Museum, Los Angeles (2015), im New Museum, New York (2013), und im Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam (2010), sowie im Tate St. Ives (2010).
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