Tamedia kauft Espace Media

Die Tamedia übernimmt damit die Aktienmehrheit der Espace Media Groupe. Im Gegenzug beteiligen sich die bisherigen Mehrheitseigentümer Charles von Graffenried und die Familien Erwin Reinhardt-Scherz am Zürcher Medienunternehmen. Pietro Supino, Verwaltungsratspräsident der Tamedia erklärt: «Der Kaufpreis setzt sich zusammen aus 205 Millionen Franken und 600'000 neu auszugebenen Aktien.» Ziel der Fusion sei eine langfristige Sicherung der Unabhängigkeit als Schweizer Mediengruppe. Die beiden Medienunternehmen wollen die publizistischen und unternehmerischen Kompetenzen zusammenbringen, so Supino. Wie genau die Zusammenarbeit aussehen wird, werde sich in den nächsten Monaten zeigen.

Charles von Graffenried, Verwaltungspräsident der Espace Media Groupe, begründet seinen Entscheid zur Fusion mit tiefgreifenden Marktveränderungen – wie der Lancierung der Pendlerpresse oder die Sonntagszeitungen - in den letzten Jahren: «Die gewaltige Entwicklung im Onlinebereich und bei den neuen elektronischen Medien würde unsere Möglichkeiten übersteigen.» Diese Märkte seien risikoreich, sagte von Graffenried an der Medienkonferenz. «Sie erfordern grosse Investitionen.» Damit die Espace Media Groupe seinen Kunden, Lesern, Zuschauern und Hörerinnen weiterhin eine Vielfalt von Medienprodukten anbieten zu können, sei ein Zusammenschluss unumgänglich gewesen.

Der CEO der Espace Media Groupe, Albert. P. Stäheli, betonte an der Medienkonferenz, dass die Espace Medien Group mit einem durchschnittlichen Jahresgewinn in den letzten sieben Jahren von gut 20 Millionen Franken, sehr gut unterwegs sei. Die Espace Media Grouüe stehe praktisch schuldenfrei da. Allerdings «bestünde im Alleingang die Gefahr, dass die Espace Media Groupe mittelfristig nicht über die kritische Grösse verfügt hätte, um die risikoreichen Investitionen im Übergang zum Internetzeitalter alleine zu stemmen.» Die Anforderungen der Mediennutzer and die Leistungen der abonnierten Regionalzeitungen seien markant gestiegen und würden gerade im Zeitalter der Gratiszeitungen weiter ansteigen, so Stäheli. «Die grossen Regionalzeitungen stehen früher oder später vor einschneidenden Rentabilitätsproblemen. Der nächste Konjunkturabschwung bestimmt den Zeitpunkt,» erklärt Stäheli weiter.

Albert. P. Stäheli, sieht die Vorteile des Zusammenschlusses vor allem im Onlinebereich, bei den Fachmedien, bei Radio und TV und im Druckbereich. «So können wir zum Beispiel im Regionalzeitungsgeschäft längjährige Erfahrungen einbringen mit Regonalisierungskonzepten in Technik, Logistik, Redaktion und Anzeigengeschäft.»

Um den Anforderungen des Radio- und TV-Gesetzes gerecht zu werden, müssen beide Unternehmen je ein Privatradio verkaufen. Tamedia strebt deshalb den Verkauf des Basler Radios Basilisk bis Ende 2007 an. Die Espace Media Groupe sucht einen Partner für das zweisprachige Bieler Radio Canal 3.

Der geplante Zusammenschluss wurde der Eidgenössischen Wettbewerbskommission (Weko) gemeldet. Nach der Zustimmung durch die Weko wird Tamedia über ein allfälliges Angebot an die Eigentümer der restlichen 20 Prozent des Aktienkapitals der Espace Media Groupe entscheiden.

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Espace Media ist das Medienunternehmen für den Espace Mittelland. Zu Espace Media gehören Tageszeitungen wie die Berner Zeitung und Der Bund, die People- Zeitung Bernerbär sowie der Anzeiger Bantiger Post. Mit seinem Medienangebot informiert Espace Media die Menschen in den Kantonen Bern und Solothurn sowie im deutschsprachigen Teil des Kantons Freiburg über alle wichtigen Ereignisse aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Sport.

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