09.05.2007
| von Sucht Schweiz
Lesedauer: 3 Minuten
09.05.2007, Wenn Alkoholexzesse Jugendlicher die öffentliche Aufmerksamkeit erregen oder die Medien
über Gewalt unter Alkoholeinfluss berichten, wird meist der Ruf nach mehr Prävention laut.
Im Spannungsfeld zwischen Politik, Wirtschaft und Forschung ist Prävention zu einem
Schlagwort unserer Zeit geworden. Doch worauf basiert eigentlich die Suchtprävention? In
welchem gesellschaftlichen Kontext steht sie? Und was leistet sie? Die Schweizerische
Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) widmet sich diesen Fragen an einer
nationalen Fachtagung am 24. Mai in Fribourg.
Das Rauschtrinken Jugendlicher erregt seit einiger Zeit das Medieninteresse und die öffentliche Aufmerksamkeit. Auch die Diskussion des Nichtraucherschutzes und der Rauchverbote in öffentlichen Gebäuden erhitzen die Gemüter noch immer und werfen Fragen nach den Grenzen individueller Freiheit und staatlicher Vorschriften auf. Die Suchtprävention steht heute im Spannungsfeld zwischen Politik, Wirtschaft und Forschung und ist zu einem eigentlichen Schlagwort unserer Zeit geworden. Was versteht man aber unter Suchtprävention genau? Welche Konzepte und Menschenbilder liegen der Prävention zu Grunde? Wie wirksam ist Suchtprävention - und wie lässt sich ihre Wirksamkeit überprüfen? Diese Fragen werden an der Fachtagung vom 24. Mai im Rahmen von Referaten und Workshops behandelt.
Welchen Nutzen bringt die Suchtprävention? "Suchtprävention muss immer aus dem sozialen Kontext ihrer Zeit heraus verstanden werden", erklärt die Tagungsleiterin und Präventionsfachfrau Jacqueline Sidler. "Die Vorstellungen und Konzepte der Prävention haben sich im Laufe der Zeit stark verändert." An der Fachtagung soll deshalb das Berufsbild der Präventionsfachleute selbstkritisch reflektiert werden. Welche Rolle haben Präventologen heute? Welche Botschaften vermitteln sie? Und welche ethischen Konsequenzen ergeben sich daraus? Auch die viel diskutierte Frage der Wirksamkeit der Suchtprävention ist ein Thema: Welche Wirkungen von Prävention lassen sich durch die Forschung belegen? Welche Präventionsmassnahmen kann man überhaupt wissenschaftlich evaluieren? Und welchen Nutzen bringt letztlich die Prävention?
Ziel der Fachtagung ist, die theoretischen Konzepte der Prävention aufzuarbeiten, um im Sinne einer stärkeren Professionalisierung eine Systematik ihrer Grundlagen erstellen zu können. Die Tagung richtet sich an Fachleute aus dem Sucht- und Gesundheitsbereich und an Interessierte. Der Besuch der Tagung steht auch Medienschaffenden offen. (Um Anmeldung per Antwortmail auf dieses Communiqué wird gebeten.) Tagungssprachen sind Deutsch und Französisch (die meisten Beiträge werden simultan übersetzt.) Die Fachtagung findet in Fribourg, NH Hotels, Grand Places 14, Nähe Bahnhof, statt.
Auskunft: Janine Messerli Mediensprecherin SFA Tel.: 021 321 29 74
--- ENDE Pressemitteilung SFA - Prävention - ein Schlagwort unserer Zeit - Nationale Fachtagung der SFA am 24. Mai in Fribourg ---
Über Sucht Schweiz:
Sucht Schweiz will Probleme im Zusammenhang mit dem Konsum psychoaktiver Substanzen und Verhaltensweisen mit Suchtpotenzial verhindern oder vermindern.
Wir fördern die gesellschaftliche Debatte im Suchtbereich. Wir entwickeln und verbreiten wissenschaftliche Erkenntnisse, die es erlauben, die zugrundeliegenden Probleme zu verstehen, ihnen vorzubeugen und angemessen zu begegnen. Wir setzen uns für wirksame Massnahmen und politische Rahmenbedingungen zur Problemreduktion ein. Wir engagieren uns für ein Umfeld, das den Menschen eine gesunde Lebensweise erleichtert und die individuellen Gesundheitskompetenzen stärkt. Dabei kombinieren wir Massnahmen der Suchtprävention und der Gesundheitsförderung.
Wir unterstützen all jene mit besonderen Risiken – Kinder und Jugendliche sowie Menschen in kritischen Lebensphasen. Betroffenen und Nahestehenden stehen wir informierend, beratend oder finanziell zur Seite.
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