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SBB: Mehr Passagiere und Güter, zufriedenere Kunden und gestiegener Konzerngewinn

21.03.2017 | von Schweizerische Bundesbahnen SBB


Schweizerische Bundesbahnen SBB

21.03.2017, 2016 war für die SBB ein erfolgreiches Jahr: Sie beförderte täglich 1,25 Mio. Passagiere, mehr als je zuvor. Ebenso erreichte die Güterverkehrsleistung einen Höchststand. Kundenzufriedenheit und Pünktlichkeit sind gestiegen, trotz hoher Bautätigkeit. Das Schienennetz wurde noch nie so intensiv genutzt. Die digitalen Absatzkanäle setzten ihren Aufwärtstrend fort. Das Konzernergebnis stieg dank Einmaleffekten um CHF 135 Mio. auf CHF 381 Mio., das Betriebsergebnis hingegen ist gesunken. Der Güterverkehr erreichte trotz schwierigem wirtschaftlichen Umfeld wieder ein positives Ergebnis. Für die Bahninfrastruktur investierte die SBB letztmals CHF 123 Mio. aus eigenwirtschaftlichen Mitteln. Die Entgelte der öffentlichen Hand stiegen um 7,7 Prozent, insbesondere wegen Folgekosten neuer Infrastrukturen.

Das 2013 gesteckte Etappenziel von 75,0 Punkten bei der Kundenzufriedenheit wurde erreicht (+0,2 Punkte gegenüber Vorjahr; +1,9 Punkte gegenüber 2013). Zufriedener waren die Kunden mit Sauberkeit und Platzangebot, kritischer bewertet wurde das Preis-Leistungsverhältnis. Dies zeigt die Notwendigkeit, dass sich die SBB weiterhin für zumindest stabile Preise einsetzt.

88,8 Prozent aller Fahrgäste kamen mit der SBB pünktlich ans Ziel – dies ist ein Prozentpunkt mehr als 2015 und der höchste Wert seit fünf Jahren. Die SBB bleibt die pünktlichste Bahn Europas auf dem weltweit am intensivsten genutzten Mischverkehrsnetz. Mit dem Gotthard-Basistunnel hat sich die Pünktlichkeit auch auf der Nord-Süd-Achse Gotthard verbessert, jedoch besteht hier weiter Handlungsbedarf, vor allem im grenzüberschreitenden Verkehr mit Italien und beim Rollmaterial. Zugelegt hat die SBB auch bei der Sicherheit, grössere Zwischenfälle blieben 2016 aus; dazu ist jeweils auch etwas Glück notwendig.

Eröffnung und Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels haben der ganzen Welt gezeigt, was die Schweiz mit Innovationskraft, Präzision und Zuverlässigkeit erreichen kann. Gut vorangekommen sind wichtige Ausbauprojekte wie der Eppenbergtunnel zwischen Aarau und Olten und «Léman 2030» in der Westschweiz.

Konzernergebnis gesteigert.
Das Konzernergebnis stieg um CHF 135 Mio. auf CHF 381 Mio., hauptsächlich aufgrund von Immobilienverkäufen, dem verbesserten Finanzergebnis und der Erholung im Güterverkehr; das Betriebsergebnis hingegen war rückläufig. Der Free Cash Flow lag bei CHF -540 Mio. (Vorjahr: CHF -523 Mio.). Die verzinsliche Nettoverschuldung erhöhte sich auf CHF 8796 Mio. (Vorjahr: CHF 8252 Mio.). Der Schuldendeckungsgrad, d.h. die verzinsliche Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA, erhöhte sich auf 7,3 (Vorjahr: 6,9). Grund sind Sonderfaktoren: die Stabilisierung der Pensionskasse und Mehrleistungen beim Netzunterhalt.

Die Entgelte von Bund und Kantonen für Betrieb und Unterhalt der Infrastruktur, Ausbauten sowie den bestellten Regionalverkehr stiegen um 7,7 Prozent auf CHF 2466 Mio. Sie wuchsen vorab aufgrund von höherem Unterhalt und Betrieb, worin auch die Übernahme des Gotthard-Basistunnels und die Inbetriebnahme der Durchmesserlinie Zürich abgebildet sind (+9,9 Prozent). Das zeigt, wie stark sich die Folgekosten von Infrastrukturausbauten finanziell niederschlagen. Um den daraus resultierenden Anstieg der Gesamtsystemkosten zu dämpfen, setzt die SBB das Programm «RailFit20/30?» um: Bis 2020 werden die Kosten gegenüber 2014 um CHF 1,2 Mrd. gesenkt.

Der Personalbestand blieb praktisch unverändert, trotz höheren Leistungen in sämtlichen Bereichen der SBB: Die Anzahl Vollzeitstellen stieg um 37 auf 33 119 (+0,1 Prozent). Auf Konzernstufe hat sich die Anzahl Stellen um 81 auf 4651 erhöht, weil der Einkauf sowie die Bildung weiter zusammengefasst wurden; dies steigert Effizienz und Qualität in diesen Bereichen. Bis 2020 werden im Rahmen von «Railfit20/30» 1400 Stellen sozialverträglich abgebaut, bei einer jährlichen Fluktuation von rund 1800 Stellen. Zur Bewältigung der Verkehrszunahme werden 200 Stellen aufgebaut, z.B. beim Zugspersonal.

Mehr Passagiere und Güter befördert.
Das Ergebnis des Personenverkehrs stieg auf CHF 139 Mio. (Vorjahr: CHF 131 Mio.). National haben sich die Personenverkehrserträge verhalten entwickelt mit einer Zunahme um 1,5 Prozent auf CHF 2920 Mio. Im internationalen Personenverkehr sind die Erträge insgesamt zurückgegangen, bedingt durch einen Nachfrageeinbruch nach Paris als Folge der Sicherheitslage.

Die SBB hat erneut mehr Passagiere befördert: täglich rund 1,25 Mio. (+3,5 Prozent). Dabei nahm die Nachfrage in Nebenverkehrszeiten erneut stärker zu als in Hauptverkehrszeiten. Die SBB hat mehr Stammkunden als je zuvor: Rund 472 000 Kunden benützten ein Generalabonnement (+2,6 Prozent), 2,4 Mio. ein Halbtaxabo (+2,7 Prozent). Ende 2016 waren rund 2,1 Mio. SwissPass-Karten im Umlauf.

Der Trend hin zu SBB Mobile-Billetten setzte sich fort: Mit total 18 Mio. Billetten (+45 Prozent) hat SBB Mobile erstmals den Absatz des Schalters übertroffen. Hier wurden 16 Mio. Billette verkauft, 19 Prozent weniger als 2015. Der persönlich bediente Verkauf wird aber noch lange einen grossen Stellenwert behalten.

SBB Immobilien erreichte mit CHF 433 Mio. ein höheres Ergebnis vor Ausgleichszahlungen (2015: CHF 342 Mio.). Verkäufe haben zum guten Ergebnis beigetragen und zwar im Umfang von CHF 221 Mio. (2015: CHF 140 Mio.). Hinzu kamen höhere Mieterträge aus Bahnhöfen und Anlageobjekten. Nebst den Ausgleichszahlungen an die Infrastruktur von CHF 150 Mio. hat SBB Immobilien CHF 271 Mio. an Ausgleichszahlungen zur Sanierung der Pensionskasse geleistet.

SBB Cargo ist in die Gewinnzone zurückgekehrt, in einem nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, das sich für den Binnengüterverkehr und Export weiter akzentuiert. Das Ergebnis von CHF 1 Mio. (Vorjahr: CHF -22 Mio.) konnte dank erneutem Wachstum bei SBB Cargo International, weiterer Effizienzsteigerungen in der Produktion sowie der Senkung der Strukturkosten bei SBB Cargo Schweiz erreicht werden. SBB Cargo hat insgesamt mehr Güter befördert, die Anzahl Nettotonnenkilometer stieg um 9,9 Prozent auf den Rekordwert von 16 559 Mio. Die Verkehrsmengen im Binnen-Wagenladungsverkehr (WLV) sind dagegen rückläufig. Mit «WLV 2017» hat SBB Cargo den grössten Fahrplanwechsel in der Unternehmensgeschichte bewältigt.

SBB Infrastruktur hat mit einem Ergebnis von CHF -103 Mio. erneut ein negatives Ergebnis erzielt (2015: -96 Mio.). Auch 2016 hat die SBB aus eigenwirtschaftlichen Mitteln CHF 123 Mio. für die Bahninfrastruktur geleistet, unter anderem weil nicht alle Mehrkosten im Unterhalt durch die Leistungsvereinbarung gedeckt waren. Dies ist gemäss Vereinbarung mit dem Bund im Jahr 2016 letztmals geschehen. Insgesamt hat die SBB zwischen 2013 und 2016 CHF 487 Mio. aus eigenwirtschaftlichen Mitteln für die Bahninfrastruktur aufgewendet.

Weichen gestellt mit der Strategie 2020 – Ost-West-Achse aufwerten.
Digitalisierung, veränderte Kundenbedürfnisse und neue Marktteilnehmer verändern die Mobilität tief greifend. Die SBB hat 2016 mit ihrer neuen Strategie und dem Programm «RailFit20/30» wichtige Weichenstellungen vorgenommen. Die SBB wird das Wachstum der Gesamtkosten der Bahn dämpfen, Innovationen verstärken sowie gezielt investieren und dabei eine betriebswirtschaftliche Perspektive verfolgen, Erträge und Auslastung der Züge steigern und die Mobilitätskette für ihre Kunden organisieren – basierend auf einer starken Führungs- und Leistungskultur. Mit der neuen Version von SBB Mobile, dem SBB Reiseplaner, dem intelligenten Güterwagen oder auch dem Kombi-Angebot «SBB Green Class» wurden konkrete Schritte umgesetzt (siehe auch: www.sbb.ch/strategie).

Parallel zu den Arbeiten auf der Nord-Süd-Achse steht nun zunehmend die Ost-West-Achse im Fokus. In der Westschweiz steht mit «Léman 2030» und dem «Léman Express» ein deutlicher Angebotsausbau bevor. Mehr Kapazitäten in Zügen, mehr Verbindungen und ausgebaute Bahnhöfe werden den Bahnverkehr attraktiver machen und stärken. Auch die lange erwarteten Doppelstockzüge für den Fernverkehr werden die Ost-West-Achse aufwerten, mit hohem Reisekomfort und mit rund 1300 Sitzplätzen. Lieferant Bombardier unternimmt alles, damit die Züge 2017 zugelassen werden; die SBB hält dies für möglich, aber anspruchsvoll. Sie wird die Züge erst einsetzen, wenn sie ohne Kinderkrankheiten verkehren. Es wird keine Experimente mit Kunden geben.

Mit dem Vierspurausbau zwischen Olten und Aarau kann die Kapazität der Hauptschlagader des Schweizer Bahnnetzes ab Ende 2020 erhöht werden.

Netzzustandsbericht 2016 und Zielerreichung Leistungsvereinbarung mit Bund.
Der Netzzustand der SBB ist insgesamt gut und hat sich aufgrund der Inbetriebnahme neuer Anlagen wie dem Gotthard-Basistunnel leicht verbessert. Es gibt keine akut kriti-schen Anlagen; die Sicherheit ist jederzeit gewährleistet. Bei der Anlagengattung Fahrbahn hingegen ist der Zustand nach wie vor nur ausreichend. Der Rückstand bei Unterhalt und Erneuerung der Bahninfrastruktur beträgt CHF 4,9 Mrd. (Vorjahr: CHF 4,2 Mrd.); dies entspricht 5,6 Prozent des Wiederbeschaffungswert von CHF 87,8 Mrd., 42 Prozent des Rückstands entfallen auf die Fahrbahn.

Der 2014 eingesetzte Aufwärtstrend bei den Zielen der Leistungsvereinbarung hat sich 2016 verstärkt. Der gegenüber Vorjahr stark erhöhte Unterhalt zeigte Wirkung: Die Verfügbarkeit der Anlagen hat deutlich zugenommen. Die Sicherheitsziele wurden wie im Vorjahr alle übertroffen. Bei der Mehrzahl der Ziele hat SBB Infrastruktur Verbesserungen erzielt, jedoch wurden von den 2011 fixierten Zielen im Berichtsjahr nur 6 von 15 erreicht (-1 ggü. 2015). Über die Hälfte der Indikatoren messen jedoch nicht die effektiv erbrachten Leistungen oder können durch SBB Infrastruktur nicht beeinflusst werden.


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--- ENDE Pressemitteilung SBB: Mehr Passagiere und Güter, zufriedenere Kunden und gestiegener Konzerngewinn ---

Über Schweizerische Bundesbahnen SBB:
Wir bringen täglich über 1,25 Millionen Reisende und 205'000 Tonnen Güter ans Ziel. Aber wir sind mehr als nur die Eisenbahn: 32'300 leidenschaftliche Mitarbeitende machen uns zum Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und arbeiten mit uns an unserer Vision für die Mobilität der Zukunft.

Im Jahr 1902 begann die bewegte Geschichte der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Die Züge der Schweizerischen Centralbahn (SCB) verkehrten zwar schon seit 1. Januar 1901 auf Rechnung des Bundes, die gesetzlichen Voraussetzungen zur Gründung der SBB mussten aber erst noch geschaffen werden.

In der denkwürdigen Abstimmung vom 20. Februar 1898 hatten die Stimmberechtigten mit 386 634 Ja gegen 182 718 Nein dem «Bundesgesetz betreffend Erwerbung und Betrieb von Eisenbahnen für Rechnung des Bundes und die Organisation der Verwaltung der Schweizerischen Bundesbahnen» zugestimmt. Der Abstimmungskampf war äussert heftig: Die Befürworter argumentierten unter dem Motto «Die Schweizer Bahnen dem Schweizer Volk» für die Vorteile einer Vereinheitlichung des Bahnwesens unter der Kontrolle des Bundesstaates. Die Gegner der Vorlage warnten vor einem zusätzlichen Beamtenheer, das die Macht des Bundes vergrössern und gleichzeitig seine Finanzen zerrütten würde.

Bereits im Oktober 1900 konstituierte sich der Verwaltungsrat der SBB; er umfasste damals nicht weniger als 25 durch den Bundesrat gewählte Mitglieder, dazu kamen weitere 25 durch die Kantone und Halbkantone gewählte Mitglieder sowie vier durch die Kreiseisenbahnräte gewählte Mitglieder.

Schon im November 1900 kam ein Vertrag über den freihändigen Ankauf der Schweizerischen Centralbahn (SCB) durch den Bund zustande, und am 14. Dezember 1900 gab die Bundesversammlung ihre Zustimmung zu diesem Ankauf. Nun war Eile geboten, denn schon aufs Neujahr 1901 sollte dieser Handel rechtskräftig werden. So kommt es, dass der erste am Neujahrsmorgen 1901 in Bern aus Zürich–Aarau–Olten eingetroffene Zug um 2.00 Uhr vor seiner Weiterfahrt nach Lausanne–Genf festlich begrüsst wurde.

Der Betrieb der SCB-Linien erfolgte aber zunächst noch mit SCB-Personal, aber auf Rechnung des Bundes. Mitte 1901 löste dann die Generaldirektion der SBB das Eidgenössische Eisenbahndepartement als Aufsichtsbehörde der SCB ab.

Da auf den 1. Januar 1902 auch die Schweizerische Nordostbahn (NOB) unter die «Fittiche» der SBB kam, gilt dieser 1. Januar 1902 als «offizielles» Geburtsdatum der Schweizerischen Bundesbahnen.


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