SCHMOLZ + BICKENBACH trotz saisonal rückläufiger Absatzmengen mit höherer Profitabilität im dritten Quartal

16.11.2016 | von Swiss Steel Holding AG


Swiss Steel Holding AG

16.11.2016, SCHMOLZ + BICKENBACH, ein weltweit führendes Unternehmen für Speziallangstahl, hat im dritten Quartal 2016 einen Rückgang der Absatzmengen um 4,6% auf 391 Kilotonnen von 410 Kilotonnen gemeldet. Der Umsatz sank trotz höherer Verkaufspreise auf EUR 534,1 Millionen von EUR 619,7 Millionen. Dies entspricht einem Rückgang um 13,8% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Trotz tieferem Umsatz erzielte das Unternehmen eine deutlich höhere bereinigte EBITDA-Marge von 6,0% gegenüber 1,9% im dritten Quartal 2015.

Verglichen mit dem zweiten Quartal 2016 hat sich das wirtschaftliche Umfeld wenig verändert. Der Rückgang bei Absatzmenge und Umsatz verglichen mit dem zweiten Quartal 2016 ist auf die normale saisonale Verlangsamung der Geschäftsaktivitäten in den Sommermonaten zurückzuführen. Gegenüber dem dritten Quartal 2015 haben sich Stillstandzeiten, die länger als geplant andauerten, ungünstig auf Absatzmenge und Umsatz ausgewirkt. Verzögerungen beim Hochfahren der neu gebauten Hakenbahn bei der Business Unit Swiss Steel und ein Produktionsausfall aufgrund eines Brandfalls bei den Deutschen Edelstahlwerken haben rund 25 Kilotonnen Produktion gekostet. Um diesen Effekt bereinigt hat die Absatzmenge im Vergleich zum dritten Quartal 2015 leicht zugelegt. Preisseitig haben höhere Verkaufspreise die gegen Ende des zweiten Quartals sichtbare Entwicklung bestätigt. Der Verkaufserlös pro Tonne stieg auf EUR 1‘366 von EUR 1‘312 im zweiten Quartal. Dazu beigetragen haben höhere Preise für Nickel und Chrom und ein verbesserter Produktmix aufgrund der oben genannten Sondereffekte. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind die Verkaufspreise aber unverändert niedrig, mit EUR 1‘366 gegen- über EUR 1‘511 pro Tonne, was ebenfalls zum tieferen Umsatz beitrug.

Seitens der wichtigsten Abnehmerindustrien hat sich ein differenziertes Bild ähnlich zum zweiten Quartal gezeigt. Die Automobilindustrie überzeugte mit guten Wachstumsraten, während sich der Maschinen- und Anlagenbau ohne Dynamik seitwärts bewegte. In der Öl- und Gasindustrie fehlt trotz höherer Öl- und Gaspreise der Auslöser für einen sichtbaren Aufschwung.

Auf regionaler Ebene waren die Umsatzerlöse in allen Regionen rückläufig. Die Region Afrika/Asien/Australien hielt sich vergleichsweise gut mit einem Rückgang um 9,4%. In den beiden Wachstumsmärkten China und Indien konnte der Umsatz im zweistelligen Prozentbereich gesteigert werden. Die Region Übriges Europa (ohne CH, DE, FR, IT) hatte eine Umsatzeinbusse von 12,5% zu verzeichnen, während in Amerika ein Minus von 20,0% im dritten Quartal resultierte. Die Region litt unverändert unter der schwachen Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie. Zwar hat sich diese mit den auf rund USD 50 pro Barrel gestiegenen Ölpreisen stabilisiert; die Branche ist dennoch weit davon entfernt, zu nachhaltigem Wachstum zurückzufinden. Der Fokus auf die Erschliessung neuer Märkte zeigte erste Erfolge, wobei es für einen spürbaren Einfluss auf die Zahlen noch einige Quartale dauern wird. Starke Umsatzeinbussen waren mit –14,5% auch in Deutschland hinzunehmen. Dies ebenfalls wegen des anhaltend schwachen Öl- und Gasgeschäfts, aber auch aufgrund der Betriebsunterbrechung in Deutschland. Die absoluten Umsatzzahlen führten nur zu geringen Verschiebungen auf Ebene der regionalen Umsatzverteilung, sowohl gegenüber dem Vorjahreszeitraum als auch gegenüber dem zweiten Quartal 2016.

Die drei Produktgruppen zeigten ein differenziertes Bild im dritten Quartal. Die Absatzmenge von Werkzeugstahl fiel im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres um 2,2%. Dies ist auf die nach wie vor schwache Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie sowie den erhöhten Wettbewerbsdruck zurückzuführen. Der Absatz von RSH-Stahl blieb stabil auf dem Niveau des Vorjahresquartals, wogegen jener von Edelbaustahl um 6,2% zurückging. Der Rückgang bei Edelbaustahl ist auf die Betriebsunterbrechungen zurückzuführen, welche hauptsächlich diese Produktgruppe betrafen. Aufgrund der deutlich niedrigeren Preise und Absatzmengen im Vergleich zum Vorjahr ging der Umsatz aller Produktgruppen zwischen 14,9% für RSH-Stahl und 11,1% für Werkzeugstahl zurück.

Der Bruttogewinn stieg im dritten Quartal trotz niedrigerer Umsatzerlöse auf EUR 207,5 Millionen im Vergleich zu 204,9 Millionen im Vorjahr. Demzufolge konnte die Bruttogewinnmarge auf 38,9% von 33,1% im Vorjahresquartal gesteigert werden.

Das bereinigte EBITDA stieg aufgrund des höheren Bruttogewinns und dank Kostendisziplin auf EUR 31,8 Millionen von EUR 11,5 Millionen im dritten Quartal des Vorjahres. Die bereinigte EBITDA-Marge erhöhte sich um 4,1 Prozentpunkte auf 6,0% (drittes Quartal 2015: 1,9%). Dieses Ergebnis unterstreicht die erfolgreiche Umsetzung der Restrukturierungsmassnahmen, welche zu rund EUR 14 Millionen Kosteneinsparungen führten. Der Personalaufwand stieg leicht an und betrug EUR 132,4 Millionen im Vergleich zu EUR 131,1 Millionen im Vorjahr. Der durch Betriebsunterbrechungen eingebüsste EBITDA konnte mehr als wettgemacht werden dank eines rund 8% niedrigeren sonstigen betrieblichen Aufwands von EUR 66,9 Millionen (drittes Quartal 2015: EUR 73,1 Millionen) sowie eines gestiegenen sonstigen betrieblichen Ertrags von EUR 19,4 Millionen gegenüber EUR 9,6 Millionen. Letzterer beinhaltet als grössten Einzelposten erhaltene Zahlungen von Versicherungen für die Produktionsausfälle bei Swiss Steel und bei DEW. Für die Umsetzung der Profitabilitäts- und Effizienzsteigerungsmassnahmen wurden einmalige Aufwendungen von EUR 4,2 Millionen fällig. Diese Sondereffekte eingeschlossen erzielte SCHMOLZ + BICKENBACH ein EBITDA von EUR 27,6 Millionen gegenüber EUR 10,3 Millionen. Die entsprechende EBITDA-Marge lag bei 5,2% gegenüber den im Vorjahr erzielten 1,7%.

Das Finanzergebnis verbesserte sich auf EUR –9,9 Millionen von EUR –12,8 Millionen in der Vorjahresperiode. Dies erklärt sich mit einem höheren Finanzertrag respektive einem niedrigeren Finanzaufwand aus Gewinnen und Verlusten aus der Marktbewertung von Finanzinstrumenten. Im dritten Quartal resultierte ein Steuerertrag von EUR 0,4 Millionen verglichen mit einem Steueraufwand von EUR 0,3 Millionen im Vorjahresquartal. Dies war im Wesentlichen getrieben von Veränderungen bei den latenten Steuern.

Trotz deutlich gestiegener Profitabilität konnte die SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe kein positives Konzernergebnis erwirtschaften. Dieses fiel mit EUR –13,9 Millionen negativ aus, stieg aber dennoch von den im Vorjahresquartal ausgewiesenen EUR –34,1 Millionen.

Der Free Cash Flow aus den fortzuführenden Geschäftsbereichen entwickelte sich erneut positiv und erreichte EUR 56,8 Millionen, lag damit aber unter dem Vorjahreswert von EUR 110,7 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahr erfolgte der Abbau von Vorräten von einer deutlich niedrigeren Basis aus und fiel demzufolge geringer aus. Zudem entfiel der positive Effekt aus dem Verkauf des aufgegebenen Geschäftsbereichs. Dank des robusten Free Cash Flows verringerte sich die Nettoverschuldung weiter. Im Vergleich zum Ende des dritten Quartals 2015 konnte diese um EUR 122 Millionen, gegenüber dem Jahresende 2015 um rund EUR 50 Millionen gesenkt werden, von EUR 471,1 Millionen auf EUR 421,4 Millionen. Als Folge des niedrigeren Eigenkapitals stieg das Gearing – d.h. das Verhältnis von Nettoverschuldung zu Eigenkapital – leicht an auf 63,9% (Jahresende 2015: 62,8%). Die Nettoverschuldung im Verhältnis zum bereinigten EBITDA steht bei 2,8 und damit deutlich niedriger als zum Ende des zweiten Quartals 2016 mit 3,5.

Ausblick 2016
SCHMOLZ + BICKENBACH erwartet konjunkturseitig keine Impulse im letzten Quartal, da das globale Wirtschaftswachstum weiterhin gedämpft und die Wettbewerbsintensität hoch bleiben dürfte. Entsprechend werden die herausfordernden Marktbedingungen im Rest des Jahres 2016 anhalten. In den Abnehmerindustrien wird das Bild weiterhin differenziert bleiben. Die Automobilindustrie dürfte sich robust und der Sektor Maschinen- und Anlagenbau stabil entwickeln. Trotz Stabilisierung auf niedrigem Niveau erwarten wir kurzfristig keine Trendwende in der Öl- und Gasindustrie. Das Preisumfeld dürfte freundlicher als in der ersten Jahreshälfte bleiben, im Vergleich zum dritten Quartal sind jedoch angesichts des wirtschaftlichen Umfeldes und den vorhandenen Kapazitäten keine positiven Impulse zu erwarten. Der Wettbewerbsdruck bleibt hoch, was jedoch Basispreiserhöhungen vor allem für innovative Produkte nicht ausschliesst. Die Preisentwicklungen bei den für Schrott- und Legierungszuschläge massgebenden Rohmaterialien sind kaum vorhersagbar: für deren Preisentwicklung gehen wir in unserem Basisszenario von einer Seitwärtsbewegung unter hoher Volatilität aus. Die in den letzten Monaten gestiegenen und in den Sommermonaten weitgehend stabilen Preise für wichtige Rohmaterialien erachten wir noch nicht als Trendumkehr.

Den externen Herausforderungen werden wir mit einer entschlossenen Umsetzung unserer Strategie und mit striktem Kostenmanagement begegnen. Eine verstärkte Integration der Business Units, die Optimierung von Einkauf und Logistik, Restrukturierungsmassnahmen und eine weitere Stärkung unserer Bilanz durch strukturelle und nachhaltige Massnahmen zur Reduktion des Umlaufvermögens sind die wichtigsten Punkte auf unserer Agenda.

Für 2016 erwarten wir Absatzmengen auf Höhe des Vorjahres. Das bereinigte EBITDA wird am unteren Rand der Spanne von EUR 150 Millionen und EUR 190 Millionen erwartet. Im Jahresvergleich wird die erste Jahreshälfte schwächer, die zweite Jahreshälfte dagegen stärker ausfallen. Die Investitionen werden rund EUR 100 Millionen betragen.


Medienkontakt:
Dr. Ulrich Steiner
Head of Investor Relations & Corporate Communications
Telefon +41 (0)41 581 4120
u.steiner@schmolz-bickenbach.com

--- ENDE Pressemitteilung SCHMOLZ + BICKENBACH trotz saisonal rückläufiger Absatzmengen mit höherer Profitabilität im dritten Quartal ---

Über Swiss Steel Holding AG:
SCHMOLZ + BICKENBACH wurde im Jahr 1919 von Arthur Schmolz und Oswald Bickenbach in Düsseldorf gegründet und firmiert seit 1937 unter dem Doppelnamen, der seither für Stahl-Tradition steht.

Vom ehemals reinen Stahlhändler entwickelte sich die SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe mit den Konzernstandorten im schweizerischen Emmenbrücke und in Düsseldorf zu einem der grössten Hersteller, Verarbeiter und Distributor von Edelstahllang-Produkten weltweit. Über 11.000 Mitarbeiter erwirtschaften in 2007 einen Umsatz von rund 4 Milliarden Euro Tendenz steigend.

Im Herzen Europas produzieren wir hochwertigen Stahl, den unsere Kunden für ihren Erfolg in hart umkämpften Märkten benötigen. Unser einzigartiges Unternehmenskonzept mit den drei Säulen Produktion, Verarbeitung und Distribution plus Service qualifiziert uns als Lösungsanbieter und Technologietreiber und vor allem als verlässlicher und qualitätsbewusster weltweiter Partner unserer Kunden.

Unser Ziel ist die Schaffung eines stabilen, robusten und global aufgestellten Unternehmensverbundes, der auf externe Marktschwankungen nur gering durch eigene Liefer- und Leistungsbeziehungen sowie regionalen Ausgleich reagiert. Als Lieferant für Lösungen aus Stahl, Know-how und Service aus einer Hand wollen wir unsere Position ständig weiter ausbauen und festigen.


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